Alles gemeinsam - Genossenschaften im Südwesten

Alles gemeinsam - Genossenschaften im Südwesten

Die Tradition der Konsumvereine und - genossenschaften mit dem Leitgedanken "miteinander stark sein und sich selbst helfen" entstand kurz nach 1900 aus der Arbeiterbewegung heraus. Misswirtschaft und die Konkurrenz großer Einkaufszentren brachten sie im Laufe der Jahre zu Fall. Heute wird dieses Prinzip wieder entdeckt. Ob Laden oder Dorfwirtschaft, die Selbstverwaltung in Verbrauchergenossenschaften ist im Südwesten beliebt. Wenn es an Einkaufsmöglichkeiten mangelt oder ein Treffpunkt in der Ortsmitte fehlt, finden Bürger Lösungen und knüpfen an das Miteinander von früher an. So gründeten in Tübingen rund 500 Bürger gemeinsam den "Löwenladen", einen Genossenschaftsladen für Lebensmittel in einem ehemaligen Gasthof mitten in der Fußgängerzone. Auch auf der Höri kam es ab Ende der 1960er Jahren zum Ladensterben. In einer Dorfladen-Genossenschaft engagieren sich Einwohner des Dorfes Schienen. Die Dorfkneipe in Geschwend im Südschwarzwald, sogar der Bahnhof in Leutkirch: Immer häufiger schließen sich Menschen zusammen und gründen eine Genossenschaft, um ihren Dorf - oder Ortsmittelpunkt zu retten. Was bis vor kurzem noch als eine Idee aus der Mottenkiste galt, findet inzwischen immer mehr Nachahmer.

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