Allein in den Bergen von Yunnan

Allein in den Bergen von Yunnan

Die Schwestern Ying (10), Zhen (6) und Fen (4) leben ohne ihre Eltern in einem kleinen Bergdorf in der chinesischen Provinz Yunnan. Wie überall in China haben sich hier die Häuser und Straßen geleert, seit die Menschen in den Städten ein besseres Leben suchen. Heute wohnen im Dorf fast nur noch Alte und Kinder. Der Vater der drei kleinen Schwestern arbeitet in der mehrere Hundert Kilometer entfernten Stadt; die Mutter ist schon lange verschwunden. Die Mädchen gehen nicht zur Schule und arbeiten den ganzen Tag auf dem Feld. Die ruhige, geduldige Ying kümmert sich um ihre kleinen Schwestern und hilft auf der Farm ihrer Tante aus, die sie dafür mit Essen versorgt. Eines Tages erscheint der Vater wieder im Dorf. Als er sieht, dass seine Töchter sich selbst durchbringen müssen, nimmt er die beiden jüngsten mit in die Stadt. Die älteste bleibt allein bei ihrem Großvater zurück. Ying ist jetzt noch einsamer als zuvor.

"Diese Welt ist einerseits sehr unmenschlich, denn diese Kinder leben darin wie Tiere. Andererseits ist sie unglaublich menschlich, denn ihre Verbundenheit ermöglicht den Schwestern, den Alltag zu überstehen. Während China ein Bild von Modernität, wirtschaftlicher Entwicklung und immer westlicheren Lebensgewohnheiten zur Schau stellt, gerät die andere, menschliche Seite langsam aus unserem Blickfeld. Deshalb will ich davon erzählen, wie diese heranwachsende Generation im heutigen China lebt."

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