Algier - Mekka der Revolutionäre (1962-1974)

Algier - Mekka der Revolutionäre (1962-1974)

"Muslime pilgern nach Mekka, die Christen in den Vatikan und die Freiheitskämpfer nach Algier", erklärte der guinea-bissauische Unabhängigkeitskämpfer Amílcar Cabral den Beinamen der Hauptstadt Algeriens als "Mekka der Revolutionäre". Nach Erringung der Unabhängigkeit im Jahr 1962 unterstützte Algerien bis Mitte der 70er Jahre weltweit antikolonialistische und revolutionäre Bestrebungen. Das Land genoss hohes Ansehen, weil es sich militärisch von der Kolonialherrschaft befreit hatte, und galt als Vorbild für viele Unabhängigkeitsbewegungen in der Dritten Welt. Die Staatspräsidenten Ahmed Ben Bella (1962-1965) und Houari Boumediene (1965-1978) öffneten Algiers Tore für jene, die gegen koloniale Unterdrückung und Rassismus kämpften. Sie alle verfolgten mit Überzeugung das gleiche Ziel und wurden dabei von Algerien finanziell, militärisch und diplomatisch unterstützt. Algerien half afrikanischen Unabhängigkeitsbewegungen von Nelson Mandelas African National Congress bis zu Amílcar Cabrals Afrikanischer Partei für die Unabhängigkeit von Guinea und Kap Verde . Auch südamerikanische Rebellen fanden Zuflucht in Algerien. Die weiße Stadt Algier wurde zur roten Stadt, als der argentinisch-kubanische Freiheitskämpfer Che Guevara von der algerischen Hauptstadt aus seine Guerilla-Aktionen in Afrika steuerte. Der afroamerikanische Aktivist Eldridge Cleaver errichtete dort das Zentrum der internationalen Sektion der Black Panther Party. In dieser Zeit erhielt die Stadt den Beinamen "Mekka der Revolutionäre". Dieser Ruf sollte ihr lange erhalten bleiben und machte sie zu einem bevorzugten Ziel für Geiselnehmer und Flugzeugentführer. Die Dokumentation "Algier - Mekka der Revolutionäre (1962-1974)" verfolgt die Politik der beiden algerischen Staatspräsidenten, deren Unterstützung für die Revolutionäre die Geschichte vieler Länder und Algeriens Hauptstadt selbst prägte.

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