Albaniens letzte Züge

Albaniens letzte Züge

"Wer in Albanien in den Zug einsteigt, der steigt in Albanien auch wieder aus", heißt es in Albanien. Das Schienennetz des Landes wurde nie erfolgreich an das seiner europäischen Nachbarstaaten angeschlossen. Der Bahnbetrieb Albaniens droht sogar ganz eingestellt zu werden, zugunsten des Ausbaus der Straßen. Ganze 50 Zugführer soll es noch im Land geben, die sich als Mechaniker auch um die Wartung ihrer altersschwachen Dieselloks kümmern müssen. Die Dokumentation zeigt einen von ihnen, Vladimir Shyti, und die Zugchefin Florida Kucuku auf einer Reise in den Norden, Süden und Osten des Landes, auf den letzten verbliebenen Streckenabschnitten durch eine intakte Naturlandschaft. Der Wind pfeift durch zerbrochene Fensterscheiben, Äste peitschen gegen die 112 Tonnen schwere Lok. Es klingt gefährlich und ist es auch, denn Sicherheitsvorkehrungen gibt es nicht. Auch zahlreiche Bahnübergänge, die der Zug passiert, sind nicht gesichert und stellen sowohl für Fußgänger, Fahrradfahrer und Tiere eine große Gefahr dar. Das führt nicht selten zu schweren Unfällen. In Durres, auch das "Tor zum Mittelmeer" genannt, nehmen alle noch verbliebenen Züge des Landes ihre Fahrt auf, und dort endet jede Bahnfahrt auch wieder. Wer dort einsteigt, sollte genug Zeit und Geduld mitbringen. Zwar ist das Bahnfahren mehr als preiswert, aber dafür kann es zeitlich nicht mit dem Auto konkurrieren. Das schlägt sich in den Passagierzahlen nieder. Kaum jemand fährt mit dem Zug. Wie lange wird es diese Art von Fortbewegungsmittel in Albanien noch geben?

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