Abseitsfalle

Abseitsfalle

DokumentarfilmDeutschland  

Nach einem erfolgreichen Abendstudium hofft die Sachbearbeiterin Karin Wegmann auf einen beruflichen Aufstieg beim Bochumer Waschmaschinenhersteller Perla. Als der externe Personalmanager Thomas Kruger eintrifft, ist er sofort von Karins Zeugnissen und ihrer Effizienz überzeugt und ernennt sie zu seiner Assistentin. Um die Werksschließung abzuwenden, muss das Duo innerhalb von sechs Wochen den Personalbestand um 400 Mitarbeiter reduzieren, was einem Drittel des Unternehmens entspricht. Denn das Bochumer Mutterwerk tritt im konzerninternen Wettbewerb gegen die ausländischen Produktionsstandorte in England, Polen und Frankreich an. Am Ende steht fest: Eine Fabrik wird dichtgemacht. Wegmann und Kruger wollen mit Abfindungen und scheinbar sozialverträglichen Programmen einen vermeintlich leichten Weg gehen. Doch nutzen die Belegschaften der vier Standorte das interne Fußballturnier, um einen europäischen Solidarpakt gegen diese Maßnahmen zu beschließen.
Karin bringt ihre Kollegen gegen sich auf und wird insbesondere von dem Fließbandarbeiter und Rädelsführer Mike Sobotka provoziert. Mike und Karin gehören zwei verschiedenen Lagern an - und dennoch verlieben sie sich ineinander. Das schwierige Verhältnis zu ihren Kollegen wird Karin immer unerträglicher, doch damit nicht genug: auch muss sie ihren alkoholkranken Vater finanziell unterstützen. Als Direktor Adam plant, bestimmten Mitarbeitern gezielt zu kündigen, insbesondere der Werkfußballmannschaft, dem Herd der Unruhe, gelingt es Karin, zumindest Mike davor zu bewahren. Doch muss sie bald ihren Fehler eingestehen. Durch die Manipulation der Personalakte hat sie sich untragbar verhalten und wird fristlos entlassen. Mikes Kollegen fühlen sich von ihm verraten und nehmen in einer verzweifelten Aktion den Direktor Adam als Geisel. Um ihre Würde zu bewahren, fährt die Fußballmannschaft dennoch zum Turnierfinale nach Polen. Dort berichtet ihnen Karin von der Unvermeidbarkeit der Schließung und dass weitere Werke folgen würden. Kruger habe sie nur benutzt und das Bochumer Werk sei eine Abseitsfalle gewesen.

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