A Song of an unknown Actress

A Song of an unknown Actress

DokumentarfilmD / USA  

Der Film folgt dem Alltag von fünf Schauspielerinnen in Los Angeles am unteren Ende der Karriereleiter.

Den dokumentarischen Situationen stellt der Filmemacher Peter Göltenboth traumhafte Sequenzen gegenüber, in denen sich die Wünsche und Nöte der Protagonistinnen widerspiegeln.

Jedes Jahr ziehen Tausende von jungen Frauen nach Los Angeles, um den Durchbruch als Schauspielerin zu schaffen. Ihre Karrieren verlaufen zumeist in der Grauzone zwischen kleinen Nebenrollen in großen Filmen und großen Rollen in kleinen Filmen, den überlebensnotwendigen Restaurantjobs und einer Endlosschleife von Castings: Sie sind der Ariadnefaden, der nicht abreißen darf.

Denn trotz aller Frustration und Verzweiflung über die konstante Ablehnung steckt in jedem Vorsprechen die eine große Chance. Und jede, die es in Hollywood zu etwas gebracht hat, musste durch diese Phase gehen. So schwebt das große Versprechen über dem grauen Alltag.

2015 ergatterte Nicole Coulon eine kleine Sprechrolle an der Seite von Emma Stone in "La La Land". Doch trotz des großen Erfolgs des mehrfach oscarprämierten Filmes spielt sich ihr Alltag immer noch zwischen Aushilfsjobs und Castings ab. Gina Slattery kam bereits vor mehr als zehn Jahren nach Los Angeles und muss sich nach Zeiten bitterster Armut und Obdachlosigkeit eingestehen, dass ihr Weg hier zu Ende ist. Die britische Senkrechtstarterin Chloe Farnworth kam mit der Prämierung als "New Face of the Year" der Film- und Fernsehakademie BAFTA nach Los Angeles und baut seither zielstrebig und geduldig ihre Karriere auf. Amanda Markowitz hat nach unzähligen kleinen Rollen in Filmen und TV-Serien begonnen, als Filmproduzentin ihr Schicksal in die eigenen Hände zu nehmen. Auch in einer Schauspielerfamilie aufgewachsen zu sein, wie Taylor Olandt, führt in Hollywood nicht zwingend zum Durchbruch. Taylor hat die Achterbahnfahrt der Karriere ihres Vaters hautnah miterlebt, lässt sich jedoch von seinem Scheitern nicht entmutigen und geht selbstbewusst und konsequent ihren eigenen Weg.

Im Wechselspiel von dokumentarischer Beobachtung des Alltagsgeschehens und ästhetischer Überhöhung der vorgefundenen Wirklichkeit verdichtet "Audition" individuell unterschiedliche Lebensläufe zu einer kollektiven Erfahrung der Traumfabrik als Sehnsuchtsort, an dem für jede alles möglich scheint, und als einem ausbeuterischen, zumeist von Männern dominierten System, in dem nur ein einziger Augenblick über Erfolg und Scheitern entscheiden kann.

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