A 71 - Die "unmögliche" Autobahn

A 71 - Die "unmögliche" Autobahn

Drei bis viermal im Jahr wird die A 71 für ein Stündchen gesperrt. Dann liegt im Kalksteinbruch bei Rohr, direkt unter der Autobahnbrücke der A 71, mal wieder eine Sprengung an. Ein Ding der Unmöglichkeit? Nein, pure Realität.

Bis heute ist die A 71 Schweinfurt - Sangerhausen die teuerste Autobahn, die je in Deutschland gebaut wurde. Ein Werk der Superlative. 220 Kilometer ist sie lang, rund zwei Milliarden Euro hat sie gekostet - zehn Millionen für jeden einzelnen Kilometer. Fünf Tunnel und 19 Brücken allein auf der Querung des Thüringer Waldes: Die A 71 geizt nicht mit rekordträchtigen Bauwerken und ingenieurtechnischen Meisterleistungen. Von denen ist der längste Straßentunnel Deutschlands sicher die, die das größte Aufsehen erregte. Den größeren Ärger machen andere und setzen damit gewissenmaßen eine gute Tradition fort. Denn der Bau der A 71 war vor allem eins: umstritten. Zu teuer, zu wenig Nutzen, zu großer Eingriff in die Natur - so die Argumente der Gegner, denen die auch schon mal mit Brandanschlägen auf Baustellen Nachdruck verliehen.

Eine Lebensader für die Region, Entlastung für die kleinen Dörfer Südthüringens, wirtschaftliche Chance für eine strukturschwache Region - das sahen die Befürworter in der Trasse. Und heute? Gut 20 Jahre später? Ist sie für die meisten eine Selbstverständlichkeit.

A 71 - Die "unmögliche" Autobahn begleitet diese Straße der Superlative auf ihrem Weg von Südthüringen bis nach Sachsen-Anhalt; blickt zurück in Tage großer Entscheidungen und gewagter Manöver auf den unzähligen Baustellen; inszeniert die A 71 aus unglaublichen Perspektiven, entführt den Zuschauer an Orte hinter den Kulissen, die kein Autofahrer je zu Gesicht bekommt - ohne die die "freie Fahrt für freie Bürger" aber nur ein frommer Wunsch bliebe. Vor allem aber lässt der Film die Menschen zu Wort kommen, die dieses Wunderwerk erbaut haben. Und die, die damit leben wollen, müssen oder dürfen - je nach Perspektive. Und die erklären, warum man zwischenzeitlich sogar ernsthaft über eine Ampel nachdachte - mitten auf der A 71, der "unmöglichen" Autobahn.

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