24 Stunden in Mannheim

24 Stunden in Mannheim

Mannheim gehört zu den dynamischsten Städten des Südwestens. Aber wie tickt die Rhein-Neckar-Metropole? Um das herauszufinden, zeigt die Hochglanz-Doku einen kompletten Tagesablauf in Mannheim - vor und hinter den Kulissen.

Woher kommt das Wasser in der Leitung und woher der Strom? Wer sorgt dafür, dass der Warenverkehr reibungslos läuft, im Rangierbahnhof oder im zweitgrößten Binnenhafen Deutschlands? Was passiert nachts auf dem Fluss, im Stadtwald oder dem Straßenbahndepot, tagsüber im Theater, bei der Feuerwehr oder im Stadion? Wer sorgt für die Infrastruktur, wer für den sozialen Kitt? Vom Morgengrauen durch den Tag in die Nacht. Die 90-minütige Hochglanz-Doku von Rolf Lambert nimmt den Zuschauer mit auf eine unterhaltsame Reise durch einen 24-Stunden-Tag. Der Film taucht ein in unterschiedlichste Lebenswelten und Milieus einer Stadt mit 330.000 Einwohnern, die aus rund 170 Nationen stammen. Er stellt Menschen vor, die das Mannheimer Räderwerk am Laufen halten, die Tag für Tag ihren Job machen, ohne sich deshalb als kleines Rädchen zu fühlen. Er eröffnet unerwartete Zugänge in öffentliches und nicht-öffentliches Leben einer Stadt, die so bodenständig wie weltoffen ist und deren Zentrum sich in Quadrate aufteilt.

Morgens um vier Uhr in Monnem, wie der Kurpfälzer sagt, startet die Doku auf dem Rangierbahnhof und endet 24 Stunden später am selben Ort. Im Laufe der Filmchronik begleitet die Kamera eine Zustellerin auf ihrer Route in den Quadraten, folgt der Spur des Wassers von den Quellen im Stadtwald bis zum historischen Wasserturm, schaut bei der Feuerwehr vorbei und trifft eine junge Frau, die kurz vor der Prüfung zur Straßenbahnfahrerin steht. Der Film macht Station bei Benz und im städtischen Leihamt, auf dem Wochenmarkt und in einem türkischen Brautmodengeschäft, auf einer schwimmenden Tankstelle, die die Flussschiffer versorgt und im Großkraftwerk. Schließlich geht 's zum Kiezbrunch im Viertel Neckarstadt West, später trifft das Team eine Graffiti-Künstlerin, die mit Kindern in den Vorstädten arbeitet und besucht einen Rap-Workshop, in dem Mannheimer Kids mit jugendlichen Flüchtlingen einen Song aufnehmen. Auch einem der beiden Stadtförster, einem Theaterbeleuchter und Auszubildenden einer Brauerei wird bei der Arbeit über die Schulter geschaut.

Mit Mannheim porträtiert die SWR Doku eine Metropole, in der Zuwanderung Tradition hat. Nach dem Ende des Dreißigjährigen Krieges kamen Franzosen, Niederländer, Portugiesen und Polen, um die zerstörte Stadt wieder aufzubauen. Ab den 1960er Jahren zogen Italiener, Griechen und später Türken zu, um in den Industriebetrieben zu arbeiten. Mittlerweile arbeiten dort ihre Enkel. In eindrucksvollen Luftaufnahmen und nahe dran an den Mannheimern präsentiert der Film bildmächtig die unterschiedlichsten Gesichter einer durch und durch bunten Stadt. Der für den Film komponierte Soundtrack trifft den Ton und der Schnitt den Rhythmus und die Dynamik Mannheims.

Bewertung

0,0   0 Stimmen