1945. Nach Hause!

1945. Nach Hause!

GeschichteFrankreich  

Mit dem Ende des Zweiten Weltkriegs kehrten 1945 Millionen von Kriegsgefangenen, Zwangsarbeitern und Deportierten zurück in ihre Heimat. "Les absents", die Abwesenden, nannte man in Frankreich die Personen, die auf deutschem Reichsgebiet auf ihre Rückführung warteten. Viele von ihnen waren bei der französischen Niederlage 1940 in Gefangenschaft geraten, andere arbeiteten freiwillig oder als Zwangsarbeiter in deutschen Fabriken oder waren deportiert worden.

Die erfolgreiche Rückführung war für die französische Regierung eine große Herausforderung. Charles de Gaulle beauftragte Henri Frenay, den Kommissar für Gefangene, Deportierte und Flüchtlinge, mit ihrer Organisation. Doch obwohl sich das Ministerium monatelang auf die gewaltige Aufgabe vorbereitet hatte, durchkreuzten unvorhergesehene Schwierigkeiten die Pläne.

Mit dem Einmarsch der Alliierten in Deutschland überstürzten sich die Ereignisse. Schon im März 1945 kehrten 20.000 "Abwesende" nach Frankreich zurück, im April waren es über 300.000. Ihren Höhepunkt erreichte die Zahl der Rückkehrer im Mai, als 900.000 Franzosen die Grenzen ihres Heimatlandes überschritten.

Trotz der Bemühungen der Regierung, alle "Abwesenden" gleich zu behandeln, begegneten die verschiedenen Gruppen einander oft mit Neid und Abneigung, zumal auch ihre politischen Positionen auseinandergingen.

Henri Frenay wurde stark kritisiert und schied bereits Ende 1945 wieder aus der Regierung aus. Sein Nachfolger organisierte die letzten Rückführungen und die Überführung der Leichname der im Exil verstorbenen Franzosen an ihre Familien.

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