17 Mädchen

17 Mädchen

In Lorient, einer kleinen Stadt in der Bretagne, kommt eine Gruppe Schülerinnen auf den Gedanken, zur selben Zeit schwanger zu werden. Allen voran Camille, die erste Schwangere, die sofort beschließt, das Kind zu behalten. Ihr schlägt zunächst Mitleid entgegen, dann Neugierde, dann Neid. In ihrer Entscheidung unverrückbar, wird Camille zum Faszinosum. Bald wird ein weiteres Mädchen schwanger, und noch eins ... Die Erwachsenen - Eltern, Lehrer, die Schulpsychologin - sind entsetzt, genauso wie die Jungen aus dem Freundeskreis. Vor allem sind sie ratlos. Was treibt diese Mädchen an, deren Zukunft vor ihnen liegt und die sie in den Augen der anderen leichtfertig aufs Spiel setzen? Camille, die Rädelsführerin, gerät ins Fadenkreuz der Anschuldigungen und Ausgrenzungen. Was die Erwachsenen nicht verstehen: Die Mädchen haben einen gemeinsamen und außergewöhnlichen Traum - sie bauen sich eine Utopie. Denn das Leben, das ihnen die Erwachsenen vorleben, mit den Lügen und Frustrationen und in seiner Mittelmäßigkeit, kann es nicht sein. Um ihr Projekt gegen die Widerstände der Umwelt durchzuziehen, sind die Mädchen aufeinander angewiesen. Dadurch gelingt es ihnen, aus dem Leben auszubrechen, das ihnen von den Erwachsenen und der Gesellschaft in ihrer kleinen Stadt vorgezeichnet war: eine Ausbildung oder ein Studium, ein Job, die Hochzeit und Kinder. Genau so in dieser Reihenfolge, aber die Mädchen wollen alles, und zwar sofort. Die Regisseurinnen haben es geschafft, diesen Film über die Kraft der Freundschaft und Weiblichkeit in einer gelungenen Balance zwischen ernstem und lustigem Erzählton zu verfilmen. Ernst, da erwachsene Zuschauer einen melancholischen Blick auf die Mädchen und ihre Träume werfen. Lustig, da auch dies zur Pubertät gehört: innerhalb von Sekunden von Verzweiflung zu Lachanfällen wechseln zu können.

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