100 Tage Mindestlohn

Der gesetzliche Mindestlohn war eine der wichtigsten Projekte der großen Koalition. Seit Januar gilt hierzulande eine branchenübergreifende Lohnuntergrenze von 8,50 Euro pro Stunde. Damit ist Deutschland eines der letzten europäischen Länder, das den Mindestlohn eingeführt hat. Rund vier Millionen Arbeitnehmer sollen davon profitieren, vor Dumpinglöhnen geschützt und so mancher endlich von staatlichen Zuschüssen unabhängig werden.

Doch noch sind die Kritiker nicht verstummt: Verschafft die Lohnuntergrenze Niedrigverdienern tatsächlich eine faire Bezahlung oder führt sie nur zu einem Anstieg der Arbeitslosigkeit? Selbst Wirtschaftsexperten sind sich uneinig über die Folgen. Ist der Mindestlohn Jobkiller oder Konjunkturlokomotive? Kleine Unternehmen und Vereine stöhnen unter einem deutschen Bürokratiemonster, der "Mindestlohnaufzeichnungsverordnung", kurz MiLoAufzV. Sie müssen die Arbeitszeiten ihrer Minijobber darin exakt dokumentieren.

Ist der Mindestlohn nun Segen oder Fluch? Wo ist die Grenze zwischen effektiver Kontrolle und einem überbordenden Kontrollwahn? "Exakt - Die Story" zieht Bilanz rund 100 Tage nach der Einführung. Kam es zu den befürchteten Kündigungswellen? Wer profitiert tatsächlich? Wer nicht?