... wie vom Himmel geschickt

... wie vom Himmel geschickt

"Ich habe geheult", so die erste Reaktion auf ihr Losglück. Valerie hatte gerade Noé zur Welt gebracht, sie konnte nicht arbeiten, ihr Konto war leer. Dann hat Noé das Grundeinkommen gewonnen, der jüngste Gewinner. Eine Riesenchance für die junge Familie.

Eine Berliner Initiative verlost 1.000 Euro im Monat für ein Jahr. Bedingungslos. Jeder kann mitmachen und Geld spenden, funktioniert wie ein Glücksspiel.

Sinn der Unternehmung: Die Gewinner sollen erleben, wie sich das Leben mit Grundeinkommen anfühlt. Ein Experiment, das die Diskussion um das Grundeinkommen anfachen soll. Inspiriert wurde die Initiative durch die Ideen des Unternehmers und Gründers der Drogeriemarktkette "dm" Götz Werner, der seit vielen Jahren ein bedingungsloses Grundeinkommen fordert. Dessen Credo: "Vertrauen ist besser als Kontrolle. Ein Grundeinkommen für jeden heißt, Du gehörst dazu, jetzt zeig was Du kannst! Denn jeder hat das Bedürfnis nach sinnstiftenden Tätigkeiten."

Ein Team des SWR hat Gewinner über viele Monate besucht.

Wie gehen sie mit dem Einkommen um? Wie verändert es ihr Leben? Was können sie damit umsetzen, anders machen? Können sie ihre Chance wirklich nutzen?

Zum Beispiel Noé mit Mutter Valerie und Vater Gaston. Valerie hat sich bei einem Praktikum in Mali verliebt und wurde schwanger. Jetzt will sie das Jahr nutzen und eine berufliche Existenz als Innenarchitektin aufbauen, um dann hoffentlich ihre junge Familie versorgen zu können. Meike will mehr Zeit in ihr eigenes Programm als Sängerin investieren. Marlene hat ihren alten Beruf im Marketing einer großen Firma an den Nagel gehängt, ihre Wohnung zur WG umgestaltet und will freiberuflich als Coach arbeiten. Und Katrin, selbstständige Grafikdesignerin, möchte sich unter anderem bei einem wichtigen Stadtteil-Projekt ehrenamtlich einbringen.

Werden sie ihre Ziele erreichen? Und welches Fazit ziehen sie nach einem Jahr Grundeinkommen?

"Als Noé auf die Welt kam, hatte ich so eine wahnsinnige Angst. Das Grundeinkommen war eine Befreiung. Es kam wie vom Himmel geschickt", resümiert Valerie. "Wenn es jedem zustünde, wäre das so ein krass anderes Leben im positiven Sinne."

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