Das ZDF-Politikmagazin "Berlin direkt" führt seine traditionelle Reihe der Sommerinterviews fort. Diana Zimmermann spricht mit Franziska Brantner, Vorsitzende von Bündnis 90/Die Grünen. Rund um die parlamentarische Sommerpause interviewen die Moderatoren von "Berlin direkt", Diana Zimmermann und Wulf Schmiese, den Bundespräsidenten, den Bundeskanzler und die Spitzen der im Bundestag in Fraktionsstärke vertretenen Parteien. Die "Berlin direkt - Sommerinterviews" sind seit über 37 Jahren fester Bestandteil des ZDF-Sommerprogramms. Das erste wurde 1988 im Rahmen der Sendung "Bonn direkt" ausgestrahlt.
Forscher der Universität Trier wollen mit dem Nachbau eines Handelsseglers die Seetüchtigkeit der Schiffe erkunden, die vor mehr als 2000 Jahren das Rückgrat des Imperium Romanum bildeten. Zwischen Frühling und Herbst waren im Römischen Reich Tausende Schiffe unterwegs, um Waren und Truppen zu transportieren. Lange ging man davon aus, dass sie vor allem küstennahe Routen befuhren. Das Team der Bissula kommt zu anderen Schlüssen. Bei der Bissula handelt es sich um den Nachbau eines relativ kleinen Frachters, der 25 Tonnen Zuladung erlaubte. Die größten Frachter der Römer konnten bis zu 1300 Tonnen laden und wurden vor allem für den Getreidetransport eingesetzt. Der zentimetergenaue Bau der circa 16 Meter langen und fünf Meter breiten Bissula war durch den Fund eines Wracks in der Bucht von Laurons möglich. In havarierter Seitenlage hat sich dort der Rumpf eines römischen Frachters fast 1800 Jahre unter Wasser im Schlick erhalten. Mithilfe des Nachbaus können die Wissenschaftler der Uni und Hochschule Trier erstmals die Manövrierfähigkeit und Hochseetüchtigkeit eines römerzeitlichen Schiffes in den Gewässern erforschen, die auch ihre antiken Vorbilder befuhren. Bei den Forschungen geht es nicht nur um die Eigenschaften des Schiffes, sondern auch um weitere faszinierende Aspekte der römischen Schifffahrt. Welche Routen befuhren die römischen Segler? Wo drohten Untiefen, Strömungen oder anderweitige Gefahren? Wie sah es mit der maritimen Infrastruktur an Land aus, zum Beispiel mit Häfen und Leuchttürmen? Auf ihren Testfahrten mit der Bissula und mit der Hilfe von Experten in verschiedenen Häfen vor Ort gelingt es Christoph Schäfer und Pascal Warnking, zwei Historikern und Experten für antike Seefahrt an der Universität Trier, erstaunliche Einblicke in die antike Schifffahrt zu gewinnen. Dabei stellen sich ganz nebenbei auch neue Fragen zur Historizität bestimmter Ereignisse. So könnte die berühmte Schlacht von Actium, in der Kleopatra und Marcus Antonius angeblich vor der gegnerischen Flotte unter dem Befehl von Oktavian flohen, ganz anders abgelaufen sein, als es Oktavian, der spätere Kaiser Augustus, niederschreiben ließ. "Die Flotte der Cäsaren" ist ab Mittwoch, 16. Juli 2025, in Web und App des ZDF verfügbar.
Dr. Moritz Neiss ist ein chirurgisches Genie. Bis ihn ein schwerer Unfall seine Hand und seine Karriere kostet. Ein Notartermin bringt ihn nach Flensburg. Sein Erbe: eine unerwartete Tochter. Eigentlich war Neiss auf dem Weg nach Australien, um seine Hand wiederherstellen zu lassen. In Flensburg erfährt er, dass er 16 Jahre zuvor bei einem One-Night-Stand eine Tochter namens Lea gezeugt hat. Deren Mutter starb kürzlich. Neiss soll zustimmen, dass Lea von ihrer Stiefmutter Charlie adoptiert werden kann. Das sind für den exzentrischen Junggesellen und Jetsetter gleich mehrere Nachrichten, die einschlagen, wie eine Bombe. Er ist Vater? Die Mutter seiner Tochter ist tot? Und sie war mit einer Frau verheiratet? Seine Tochter hat nicht auf ihn gewartet und lässt ihn das auch sehr deutlich spüren. Er ist nicht willkommen. Als jedoch Kai, Leas Freund, dringend ärztliche Hilfe benötigt und es um Leben und Tod geht, kommen die beiden sich erstmals näher. Bei Kais Einlieferung ins Förde Krankenhaus Flensburg kommt es zu einer weiteren Überraschung für Neiss: Der Chefarzt der Klinik ist Dr. Florian Schmidtke, Neiss' Intimfeind aus Studientagen. Ist Flensburg für Moritz Neiss alias Nice die, wenn auch ungewollte, Chance auf einen Neuanfang? "Dr. Nice - Alte Wunden" wird am Sonntag, 27. Juli 2025, um 20.45 Uhr wiederholt.
Informativ, hintergründig, analytisch: die Nachrichten des Tages aus Deutschland und der Welt. Mit Berichten, Reportagen und Interviews aus Politik, Gesellschaft und Kultur.
Free-TV-Premiere. Auf einem Wanderweg wird die aufgedunsene Leiche eines Mannes gefunden. Roy Grace staunt nicht schlecht, als er die Todesursache erfährt: Der Mann ist ertrunken, und zwar in Milch. Kurz darauf wird eine weitere Leiche vor dem Dom in Brighton entdeckt. Ein Sozialarbeiter, auch er offensichtlich nach dem Tod dort abgelegt. Das Unheimliche: Es gibt keine Zeugen und auch keine Bilder von Überwachungskameras. Hängen die Morde zusammen= Für Detective Roy Grace (John Simm), seinem Stellvertreter DS Glenn Branson (Richie Campbell) und ihrem Team beginnt eine mühsame Puzzlearbeit, bei der ihr Gegner ihnen stets einen Schritt voraus zu sein scheint. Mehr noch: Die vielen Spuren, die immer wieder ins Leere laufen, lassen darauf schließen, dass der Täter mit den Beamten richtiggehend spielt. Und je näher die Ermittler dem Mörder kommen, desto gefährlicher wird ihr Einsatz. Im Laufe der Ermittlungen gerät Bella Moy (Laura Elphinstone) in Lebensgefahr, und ihr Geliebter und Kollege Norman Potting (Craig Parkinson) wird gezwungen, tatenlos bei ihrem Todeskampf zuzusehen. Können die Polizisten den Täter aufhalten? Und wenn ja: zu welchem Preis? Free-TV-Premiere
Schlager begleiten uns ein Leben lang. In jedem Song steckt ein Stück Zeitgeist - und jede Menge Erinnerungen. Ein Blick zurück in die Schlagercharts ist auch ein Blick in die Geschichte. "Terra X History" geht auf eine musikalische Zeitreise, von der Nachkriegszeit bis in die "Goldenen Jahre" des deutschen Schlagers. Wie hat sich der Schlager im geteilten Deutschland entwickelt? Gab es einen "Schlager Ost" und einen "Schlager West"? Nach dem verheerenden Krieg sehnen sich viele Deutsche nach Ruhe und Ablenkung - auch musikalisch. Schlager werden zur kleinen Flucht aus dem oft trostlosen Alltag. Rudi Schuricke landet mit den "Capri-Fischern" den ersten großen deutschen Nachkriegshit. Wie kaum ein anderes Lied spiegelt es die Sehnsucht nach einer heilen Welt wider. In den 50er-Jahren ist die Schlagerwelt zwischen Ost und West noch halbwegs in Ordnung: Die Grenzen sind durchlässig, Künstler dürfen "hüben wie drüben" Konzerte geben. Es gibt Lizenzverträge zwischen westdeutschen Plattenfirmen und der ostdeutschen Monopolgesellschaft Amiga. Hits von ostdeutschen Schlagerstars wie Bärbel Wachholz oder Lutz Jahoda gibt es auch im Westen zu kaufen. Und auf ostdeutschen Plattentellern drehen sich Scheiben von Heidi Brühl, Freddy Quinn und Peter Beil. Der Mauerbau 1961 beendet auch die musikalische Zusammenarbeit jäh - westdeutsche Schlagerstars verschwinden quasi über Nacht aus dem Katalog von Amiga. Im Westen beflügelt der Sound der Beatmusik die deutsche Schlagerszene, in der DDR hingegen werden Songs mit englischen Wörtern verboten. Die Siebziger gelten als die "Goldenen Jahre" des Schlagers: Die "ZDF-Hitparade" bietet Stars wie Udo Jürgens, Howard Carpendale, Mary Roos, Jürgen Drews und Wencke Myhre eine Bühne für Hits, die bis heute auf keiner Party fehlen dürfen. Die Dokumentation erinnert an die großen deutschen Schlager. Prominente Schlagerstars wie Michael Holm, Olli Dittrich und Claudia Jung erzählen von unvergesslichen Momenten und erinnern sich an persönliche Erlebnisse.
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Sommer, Sonne, Strandgeflüster: Hitzegeplagte Städter zieht es ins Freibad. Doch die Idylle ist vom Abriss bedroht. Bademeister Karl Kruse - ein Pedant - sorgt nicht für entspannte Stunden. Karl führt ein strenges Regiment und herrscht wie ein "Beckenrand-Sheriff" über die Anlage. Doch deren Schließung wird er allein nicht verhindern können. Ein Star-Cast tummelt sich unter Führung von Milan Peschel im Becken von Grubberg. Wie ein kleiner König herrscht Schwimm- nicht Bademeister Karl Kruse (Milan Peschel) über sein Freibad im bayerischen Grubberg, das den Charme der Siebzigerjahre verströmt. Karl selbst ist ein kleiner Pedant, alles hat seinen Platz im Bad, alles seine Zeit, nur die anarchisch veranlagte Entenfamilie, die es sich auf dem Gelände gemütlich gemacht hat, hält sich nicht an Karls Regeln, ebenso wenig wie die alte Frau Bogner (Monika John). Zahlreiche Sanierungsarbeiten wären im Bad fällig, Karl erhofft sich eine Finanzspritze aus der Stadtkasse. Doch die Bürgermeisterin (Gisela Schneeberger) hat andere Pläne. Das Freibadgelände soll gewinnbringend an Bau-Unternehmer Albert Dengler (Sebastian Bezzel) verkauft werden. Dengler will das Bad abreißen, um auf dem Grundstück schicke Wohnungen zu bauen. Dann wäre auch der Wasserball-Verein mit seiner Trainerin Frau Wilhelm (Johanna Wokalek) ohne Trainingsbad. Bettina Mayer (Tina Pfurr), Angestellte der Stadt und mit Karl verwandt, hat eine Idee. Sie rät Karl, ein Bürgerbegehren gegen die Schließung des Bades zu starten. 600 Unterschriften braucht Karl, doch die meisten Türen schließen sich schnell vor dem stadtbekannten Pedanten aus dem Freibad. Zur selben Zeit kommt Sali (Dimitri Abold), nachdem er die Stellenanzeige in Bettinas Büro bei der Stadtverwaltung gesehen hat, als Assistent unter Karls Knute. Niemand außer ihm hat sich je auf das Jobangebot gemeldet. Sali ist ein Flüchtling aus Nigeria, er und ein Landsmann wollen mithilfe von Schleppern weiter nach Kanada. Doch es kommt anders, nicht nur für Sali. Denn das Freibad bietet nicht nur Spaß, Erholung und sportliche Ertüchtigung neben Pommes rot-weiß, auch die Liebe tummelt sich im Schwimmerbecken, wo Sali nachts das Schwimmen erst noch lernen muss. Hilfe erhält er von Lisa (Sarah Mahita). Sara ist eine ehemalige Leistungssportschwimmerin - und Albert Denglers Tochter.
Lou und Max heiraten, um ihre Chance auf ein Adoptivkind zu erhöhen. Da sie an sich wenig von der Ehe halten, soll ihre Feier möglichst klein ausfallen. Doch ihre Liebsten haben andere Pläne. Schnell gerät das kleine Fest aus dem Ruder und wird zur unkontrollierten Riesenparty, bei der es für das fluchtwillige Brautpaar kein Entkommen gibt. Lou (Camille Lou) und Max (Ahmed Sylla) möchten gerne ein Kind adoptieren, doch ihre Sachbearbeiterin Martine Lanoix (Anne Benoît) rechnet dem unverheirateten Paar nur geringe Chancen aus. Kurzerhand macht der eigentliche Heiratsgegner Max seiner Partnerin einen Antrag. Seine einzige Bedingung: Ihre Trauung soll nur im kleinsten Kreis mit ihren Trauzeugen Jenny (Barbara Bolotner) und Paul (Marco Riso) vollzogen werden. Allerdings bekommen Lous geschiedene Eltern Charles (Grégoire Bonnet) und Mathilde (Anne Caillon) durch einen Fauxpas von ihr bald Wind von den Eheplänen. Zur bösen Überraschung von Max lädt Lou der Vollständigkeit halber auch dessen strenggläubige Familie aufs Standesamt ein. Frisch verheiratet wollen Max und Lou ihr anschließendes Hochzeitsfest schnellstmöglich verlassen, doch sie haben ihre Rechnung ohne Paul und Jenny gemacht, die spontan alle Kontakte des Brautpaars eingeladen haben. Selbstredend gerät die plötzliche Riesenparty schnell aus den Fugen. Als dann auch noch Madame Lanoix aufkreuzt und zudem Max durch eine unbekannte Frau in Erklärungsnöte kommt, steht schlagartig alles auf dem Spiel. Die im Stil einer Mockumentary inszenierte französische Hochzeitskomödie "Tiny Wedding - Unsere mega kleine Hochzeit" wurde überwiegend mit Smartphones gedreht, die zum Teil verdeckt von den Statisten des Films bedient wurden. Mit Camille Lou ("Meine schrecklich verwöhnte Familie", "Jagen auf Französisch") und Ahmed Sylla ("Der Aufstieg") sind die Hauptrollen des Liebesfilms mit zwei ausgewiesenen Komödienprofis besetzt, die angesichts der speziellen Drehsituation jedoch durchaus an die Grenzen ihrer Komfortzone gebracht werden.
Bei "Bares für Rares" wurde schon so manches Geheimnis gelüftet, und unzählige Antiquitäten wechselten im Händlerraum den Besitzer. Doch immer wieder kommt die Frage auf, was eigentlich nach dem Verkauf mit den Objekten passiert. Was haben die Händler damit gemacht? Darauf gibt es nun die Antwort. Bei "Bares für Rares - Händlerstücke" wird der Fokus auf den weiteren Werdegang der Objekte gelegt. Wie wird ein Stück aufgearbeitet, wie viel Aufwand steckt dahinter, und wie hoch sind die Kosten? Und wie gestaltet sich anschließend der Preis neu? So wird aus einer alten, schmucklosen Kinderwiege ein bunter Eyecatcher, ein 4-Karat-Ring verwandelt sich in zwei neue Schmuckstücke, und ein Paar alte Ski werden zu einem ausgefallenen Tisch upgecycelt.
Quinoa gilt als Superfood: eiweißreich, glutenfrei, beliebt in der vegetarischen Küche. Der Hype um das Korn birgt aber auch Probleme. Gesundheitstrends und der Wunsch nach pflanzlicher Ernährung treiben die Nachfrage von Quinoa besonders in urbanen Zielgruppen nach oben. Der Boom bringt den bolivianischen Quinoa-Bauern aber vor allem eins: ausgelaugte Böden. Lange war Quinoa ein unscheinbares Grundnahrungsmittel der Andenbevölkerung. Heute füllt es Supermarktregale weltweit -importiert vor allem aus Südamerika. In Bolivien wächst die anspruchslose Nutzpflanze, wo kaum ein anderes Kraut überleben kann: auf der trockenen Erde rund um die große Salzwüste, die Salar de Uyuni im Südwesten des Landes. Doch die große Nachfrage nach dem Korn war Segen und Fluch zugleich: "Der Boden hat sich durch die Art des Anbaus verschlechtert. Während des Booms wurden chemische Düngemittel und Maschinen eingesetzt", erklärt Javier Delgado. Inzwischen sei rund die Hälfte der bolivianischen Böden kaputt, durch falsche Anbaumethoden einfach komplett ausgelaugt, so der Bodenforscher. Heftige Hitzeperioden und starke Regenfälle setzen überdies der Pflanze zu und mindern die Ernte der Bauern. Der Landwirt Sergio Yucra etwa hat in diesem Jahr 30 Prozent seiner Ernte verloren, andere hat es noch schlimmer erwischt. Aufzugeben ist allerdings keine Option für Yucra. Um seinen Boden zu retten, düngt er ihn seit diesem Jahr mit einem Gemisch aus Pflanzenresten, Holz und Lamadung. Auf Pestizide und maschinelle Ernte will er nun lieber verzichten. Auch Wissenschaftler Delgado arbeitet daran, den Boden wiederzubeleben. Mit Mikroorganismen wollen er und sein Team die Selbstheilung der Ackererde ankurbeln. Erste Ergebnisse machen Hoffnung. Inzwischen wächst Quinoa nicht mehr nur im südamerikanischen Hochland, sondern auch in Kanada, Indien oder Deutschland. Im hessischen Wölfersheim beackert Simon Weiss Felder mit der Andenpflanze. Auf einem nahegelegenen Hof entstehen daraus Müsli, Nudeln oder Brot. In Clausthal wird aus Quinoa sogar Bier gebraut - für Menschen, die kein Gluten vertragen. Nazgol Emrani, Professorin an der Universität Kiel, arbeitet daran, die Andenquinoa an längere Tage und kürzere Sommer anzupassen, sodass die Pflanze auch in nördlichen Breiten bestens gedeiht. Andere Quinoa-Sorten mit einem noch geringeren Nährstoff- und Wasserbedarf könnten vermehrt in Afrika angebaut werden. Vor allem in Zeiten des Klimawandels könnten sie einen echten Unterschied machen. Quinoa-Boom und Bodenerosion. Anspruchslos und nährstoffreich. Kaum ein anderes Lebensmittel bietet so viel Potenzial und Konfliktstoff wie das Wunderkorn der Anden. "planet e." zeigt, wie Quinoa vom Inka-Kraut zum internationalen Superfood heranwachsen konnte, und welche Folgen das für die bolivianischen Bauern hatte.
Aggressiv oder ängstlich - wie viel unserer Persönlichkeit steckt in unseren Genen, und was können wir noch verändern? Biologin Jasmina Neudecker auf der Suche nach Antworten. Jasmina Neudecker trifft Chris, dessen Vater seine Mutter brutal erschlagen hat. In seiner Jugend fällt auch Chris durch gewalttätiges Verhalten auf. Er fragt sich: Hat er die aggressive Ader seines Vaters geerbt? Steckt auch in ihm ein Mörder? Die Gewalt und Aggression des Vaters gegen die Mutter muss Chris von Kindheit an miterleben. Am Ende steht der Mord an der Mutter: Chris Vater schlägt ihr den Schädel ein. Chris stürzt in eine tiefe Krise: Er beschließt, sein Leben umzukrempeln und sein altes "Ich" hinter sich zu lassen. Im Gespräch mit Jasmina erzählt Chris, wie er mit dem Schicksalsschlag umgegangen ist und wie er es geschafft hat, alte Verhaltensmuster zu durchbrechen und die "Last" seiner Gene abzulegen. Heute führt Chris eine glückliche Beziehung und ist selbst Vater. Unsere Persönlichkeit beeinflusst unser gesamtes Leben. Was macht sie aber aus? Das diskutiert Jasmina mit Prof. Christian Kandler. Um Persönlichkeit zu beschreiben, greift der Psychologe auf das Modell der "Big Five" zurück - fünf grundlegende Dimensionen wie Gewissenhaftigkeit oder Ängstlichkeit, die unsere Persönlichkeit möglichst umfassend beschreiben sollen. Gemeinsam mit Prof. Kandler macht Jasmina ein Sozialexperiment, bei dem sie Geschwister- und Freundespaare ins Studio einlädt. Sie sollen ihre eigene Persönlichkeit und die der Partner einschätzen. Stimmen Selbst- und Fremdwahrnehmung überein? Haben die Teilnehmenden schon mal versucht, ihre Persönlichkeit zu ändern? Welche Erfahrungen haben sie dabei gemacht? Welche Rolle die Gene für unsere Persönlichkeit spielen, will Jasmina zusammen mit Prof. Martin Reuter herausfinden. Reuter leitet die Abteilung Differentielle & Biologische Psychologie der Universität Bonn und unterzieht Jasmina verschiedenen Tests: In einem Virtual-Reality-Experiment untersucht er, wie ängstlich sich Jasmina verhält. Und dank einer vorher eingereichten Speichelprobe können die beiden im Labor sogar Jasminas DNA analysieren und Gene identifizieren, die mit Ängstlichkeit in Verbindung stehen. Jasmina nimmt aus den Gesprächen mit: Unsere Gene haben zwar einen Einfluss auf unseren Charakter, doch wir sind ihnen nicht zwangsläufig ausgeliefert. Unsere Prägung spielt eine ebenso große Rolle dabei, wer wir sind und wie wir uns verhalten. Wir können unsere Persönlichkeit ein Leben lang verändern. Aber vielleicht müssen wir das auch gar nicht - denn vielleicht sind wir genau so gut, wie wir sind.