TV Programm für WDR Köln am 25.04.2024

Selbstverständlich will auch die Frau von heute informiert werden über Politik, Medizin und Wirtschaft. Dann aber bitte nicht allzu nüchtern und langatmig, sondern gerne auch mal mit einem Augenzwinkern.

Georg Stallnig ist Tanzlehrer. Aber auch ein bisschen Altenpfleger, Sozialarbeiter, Fitnesstrainer und Paartherapeut. Sogar Teenager finden ihn cool. All das Verklemmte, das Peinliche und Gezwungene, etwas Verstaubte, was vielleicht mit Tanzschulen in Verbindung gebracht wird, das gibt es bei Georg Stallnig nicht. Er bringt jeden zum Tanzen. Es geht ihm nicht (nur) um Walzer, Foxtrott, Samba, nicht nur um den richtigen Schritt oder um die Show, es geht für ihn darum, auch innerlich zu tanzen. Es geht ihm um das ganz Große: Um das Leben, um Glück und Gemeinschaft, um den Moment. Frei sein. Stallnig, der 1989 als Flüchtling über Ungarn aus der DDR nach Köln kam, möchte Sicherheit geben. Die Sicherheit, dass sich niemand lächerlich macht, der tanzt. Er macht Männer glücklich, die auf gar keinen Fall einen Tanzkurs machen wollten. Er bringt in der "Beschwingten Stunde mit Georg" alte Menschen, die an Demenz erkrankt sind, zum Swingen. Teenager tanzen mit ihm Foxtrott und in den Schulen reißen sich die Kinder um ihn, wenn er zur "Bewegten Pause" auflegt. Am 25.04. bringt er dem WDR-Publikum ein bisschen Leichtigkeit, wenn es bei "Menschen hautnah" heißt: Vom Glück zu tanzen. Auf geht's.

Im Deutschen Kaiserreich lebt die eigenwillige Luise von Kummerveldt mit ihrem Vater, dem Baron, dem Diener Herman-Josef und Hausdame Fräulein Racket auf einem Wasserschloss. Ihre Leidenschaft ist die Literatur, sie will Schriftstellerin werden. Gerade als sie ihr Manuskript einem Verlag schicken möchte, stirbt ihr Vater und Luises Bruder Veit wird ihr Vormund. Um seine Macht zu demonstrieren, will er die womöglich rufschädigende Schwester in die Ehe mit dem tumben Grafen von Mogge zwingen. Doch ein Leben als schmückendes Beiwerk ist nichts für Luise; die sich elegant durch einen Fenstersturz in den Burggraben aus der Affäre zieht. Anschließend wird sie vom jungen, hübschen und feinfühligen Arzt Dr. Büchner behandelt, der so gar kein Patriarch ist.

Luise möchte Dr. Büchners Verliebtheit nutzen, um erotische Erfahrungen zu sammeln. Derweil hat Bruder Veit mit widerstreitenden Gefühlen zu kämpfen. Kaum blitzen Momente echter Verbundenheit mit Luise, seiner Schwester, auf, werden immer wieder alte Rivalitäten und Machtspiele zwischen den Geschwistern angetriggert. Für Veit gelten letztlich nur Kaisertreue und die Ehre als Mann. Durch Luises Freiheitsdrang fühlt sich Veit in seiner männlichen Ehre immer stärker bedroht. Um seiner Vorstellung männlicher Autorität zu entsprechen, versucht er Luise unter seine Kontrolle zu bringen. Das ist gar nicht so einfach, denn da ist noch das gut behütete Kindheits-Geheimnis um ihre gemeinsame Schwester Ida.

Luise ist in Agonie: Der Verlag hat ihr Manuskript als Arbeit einer Frau abgelehnt. Vielleicht verspricht eine Einreichung unter männlichem Pseudonym mehr Erfolg? Als Dr. Büchner Luise mit einem Strauß Blumen besucht, wird er Zeuge, wie der Konflikt der Geschwister weiter eskaliert: Veit liest mit bösem Vergnügen Luise und Dr. Büchner aus dem verächtlichen Brief vor, den der Verlag an Luise geschickt hat. Nach dieser Demütigung weiß Luise, dass sie nur noch eine Wahl hat: Sie fordert Veit zu einem Manöver heraus - ein altes blutiges Spiel aus ihrer Kindheit. Wie weit wird Luise für ihre Freiheit gehen?

Nach dem Duell gehen sich Luise und Veit auf Haus Kummerveldt aus dem Weg - ein Waffenstillstand. Auch Luises Schreiben ist im Stillstand - aber immerhin hat sie vom Verlag nach einer Einreichung unter männlichem Pseudonym eine viel wohlwollendere Ablehnung erhalten. Derweil beginnt das neue Hausmädchen Karla ihren Dienst. Veit fühlt sich zu ihr hingezogen - in seiner Machtposition eine unheilvolle Fügung für die junge Frau. Auch Luise interessiert sich für Karla, aber eher als Studienobjekt für naturalistische Milieustudien, zu denen ihr der Verlagsbrief geraten hat. Außerdem begreift Luise: Will sie ihre Ziele erreichen, muss sie für Veit so richtig unbequem werden.

Veit versucht, Karla näher zu kommen, wieder spielt er dabei ganz unangestrengt seine Machtposition aus. Luise beobachtet es und kann es kaum fassen, dass Veit sich als Mann jede Abschweifung erlauben kann, während ihr als Frau viele reguläre Türen verschlossen bleiben. Auf Veits Geburtstagsfeier macht Luise zunächst gute Miene zum bösen Spiel. Eigentlich jedoch will sie ihren Bruder vor den Gästen blamieren und somit dort packen, wo es ihn am meisten schmerzt, bei seiner Ehre. Doch Luise muss feststellen, dass es gar nicht so einfach ist, als Frau einen Mann bloßzustellen. Ein neuer Plan muss her - und der hat mit einem Fahrrad zu tun, das der immer noch verliebte Dr. Büchner ihr besorgen soll.

Mit dem neu erlernten Radfahren gewinnt Luise ein Stück Freiheit zurück und sorgt - wieder einmal - für Empörung, Und das nicht nur bei Veit, sondern auch bei seinem sehr verehrten Kameraden Dr. Knecht. Endlich hat Luise ein Druckmittel gefunden! Karla ist unterdessen verunsichert - nicht nur durch Luises Interesse an ihrem Leben und ihr Buchprojekt, sondern auch durch plötzlich auftretende Morgenübelkeit. Als der Konflikt zwischen Luise und Veit sich weiter zuspitzt, mündet er in einem neuen "Manöver", zu dem diesmal Veit auffordert. Diese hat mit einem Feld, Gewitter und der Vergangenheit zu tun. Falls sie gewinnt, erhält sie von Veit das, was sie immer wollte: die Freiheit für ein selbstbestimmtes Leben. Wie hoch wird der Preis für Luise sein?

Die Bretagne: alte Mauern, gutes Essen, eine Jahrtausende alte Kultur und sogar eine eigene Sprache. Der Atlantik bestimmt das Leben dort im Nordwesten von Frankreich.

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