Unter welchen Umständen darf man einem Menschen helfen, sich das Leben zu nehmen? Muss der Staat selbstbestimmtes Sterben ermöglichen? Diesem Streitthema widmet sich "Gott", die Verfilmung des gleichnamigen Theaterstücks und Buchs von Ferdinand von Schirach. Ausgangspunkt ist die Aufhebung des Verbots der "geschäftsmäßigen" Sterbehilfe durch das Bundesverfassungsgericht im Februar 2020. Der 78-jährige ehemalige Architekt Richard Gärtner möchte seinem Leben ein Ende setzen. Dies soll jedoch nicht im Ausland, sondern ganz legal mit der Hilfe seiner Hausärztin geschehen. Für Dr. Brandt kommt es aus persönlicher Überzeugung nicht infrage, ihrem zwar betagten, aber gesunden Patienten ein todbringendes Präparat zu besorgen. Richard Gärtners Fall wird exemplarisch vor dem Deutschen Ethikrat diskutiert. Strittig ist dabei nicht die Frage, welche Formen von Sterbehilfe für Ärzte straffrei sind, sondern ob Mediziner dem Patientenwunsch eines Lebensmüden gerecht werden müssen - egal ob jung, alt, gesund oder krank. Ethikrat-Mitglied Dr. Keller befragt die Sachverständigen und lässt so die unterschiedlichen Experten zu Wort kommen. Die Verfassungsrechtlerin Prof. Litten und der Anwalt von Richard Gärtner stehen Bischof Thiel und Ärztekammerchef Sperling dabei mit unterschiedlichen Meinungen gegenüber. Soll Richard Gärtner das tödliche Präparat bekommen, um sich selbstbestimmt das Leben zu nehmen?
Bonn, 1779: Das musikalische Talent des achtjährigen Louis van Beethoven sorgt für Aufsehen. Der renommierte Hoforganist Neefe erkennt schon bald, dass in seinem Schüler ein Genie reift. Auch der Schauspieler Pfeiffer nimmt den Jungen unter seine Fittiche und vermittelt ihm den Mut, eigene Wege zu gehen - als freier Mensch und in seiner Kunst. Dass Louis später wegen seines niederen Standes auf die Avancen der Adligen Eleonore von Breuning nicht eingehen kann, verstärkt seinen Wunsch, das provinzielle Rheinland zu verlassen. Mit 21 Jahren zieht Beethoven nach Wien und begegnet dort Mozart. Der künstlerische Freiheitsdrang seines Idols bestärkt Beethoven, sich über die Konventionen seiner Zeit hinwegzusetzen. Als er sich 1826 bei seinem Bruder Johann in Krems einquartiert, ist der rauschende Erfolg seiner 9. Sinfonie in aller Munde. Ob Beethoven mit seinem Alterswerk daran anknüpfen kann, steht wegen seiner weit fortgeschrittenen Taubheit infrage. Sind seine Kompositionen, die er nur in seiner Imagination hören kann, überhaupt noch spielbar - oder ihrer Zeit zu weit voraus? Unbeirrbar glaubt der 57-Jährige an seine Musik. Ludwig van Beethoven zählt zu den herausragenden Komponisten der Musikgeschichte. Seine "Ode an die Freude" ist die Hymne der Europäischen Union. Hinter seinen Mythos blickt der aufwendig inszenierte, fiktionale Spielfilm "Louis van Beethoven", der sich auf drei Lebensabschnitte fokussiert. Der Jungpianist Colin Pütz spielt das Wunderkind der Bonner Kindheitstage, Anselm Bresgott den rebellischen Beethoven der Wiener Zeit und Tobias Moretti den vereinsamten Patriarchen am Ende seines Lebens. Kunstvoll bettet Niki Stein alias Nikolaus Stein von Kamienski als Autor und Regisseur biografische Episoden des Künstlers in den historischen Kontext ein, der durch das Gedankengut der Aufklärung und die gesellschaftlichen Umwälzungen der Französischen Revolution geprägt war.
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