Vor der Entscheidung, wegen des sich neuerdings wieder verstärkenden Antisemitismus ein zweites Mal nach England zu emigrieren, hat sich Professor Josef Schuster aus dem Fenster seiner Wohnung am Heldenplatz gestürzt. Man versammelt sich zu seinem Begräbnis.
4. November 1988. Es ist ein ungewöhnlich kalter Tag. Ganz Österreich schnippt zum Dauerbrenner "Don´t worry be Happy". Am Abend steht die Premiere von Thomas Bernhards "Heldenplatz" am Programm des Burgtheaters. Das Stück ist eine Abrechnung mit der Nachkriegsgeschichte, die seit Wochen die Gemüter erregt. Dazu kommt ein Bundespräsident, der sich - wie eine Bernhard-Figur - wehrhaft gegen die Erinnerung stemmt. Kurt Mayer dokumentiert die Geschehnisse um die heiß umkämpfte Theater-Aufführung als Denkstück verweigerter historischer Wahrheit.
In dieser Folge "Tierischer Alltag" ist Paarungszeit bei den Zebras - und das ist kein Spaß. Den besten Partner zu finden ist ein harter Wettbewerb. Das Gleiche gilt für die anhänglichen Makakenmütter während der Stillzeit. Ihre Babys werden so sehr vergöttert, dass die anderen Weibchen der Truppe sie bei Gelegenheit "entführen". Ein unglaubliches soziales Ereignis spielt sich unter Wasser ab: die jährliche Versammlung der Riesenspinnenkrabben. Sie kommen zusammen, um sich ihren alten Panzers zu entledigen, der ihr Wachstum hindert. Gemeinsam sind die Krustentiere besser vor Fressfeinden geschützt.
In diesem tierischen Alltag geht die Reise in die Bergregionen Afrikas, wo Gorillafamilien wissen, wie man füreinander sorgt. Die enge Kommunikation und ein starker Anführer halten diese großartigen Familien zusammen. In den weiten afrikanischen Ebenen werden wir Zeuge der Geburt eines Zebras, das sich schnell zurechtfindet, wenn es ums Überleben geht. In Nordamerika leben einige der talentiertesten Architekten der Natur: Biber bauen ein neues Zuhause und verbessern dabei das Leben für all ihre Nachbarn. In Australien besteht der Alltag der Koalas aus Schlafen und Essen.
In dieser Folge von "Tierischer Alltag" lernen wir den tierischen Alltag des Guanakos kennen, der wilde Cousin des heimischen Lamas. Auch Elefantenbabys lernen unter den wachsamen Augen ihrer Herde wichtige Lektionen fürs Leben. Bei einem Besuch in der Antarktis, Heimat der Zügelpinguine, muss man sich auf eine Geräuschkulisse aus lautstarken "Plaudereien" gefasst machen. Abschließend geht es in den trockenen Südwesten der USA, um der giftigsten Echse der Welt zu begegnen, die gleichzeitig als einer der wenigen giftigen Echsen gilt: die Gila-Krustenechse.