TV Programm für ARTE am 17.12.2019
Auf Gustave Caillebottes Gemälde "Die Parkettschleifer" aus dem Jahr 1875 ziehen drei Arbeiter den Boden einer Haussmann-Wohnung ab. Ständig brummt einer vor sich hin, dass die Arbeit nicht gerecht verteilt ist. Könnte man nicht einfach Linoleum verlegen? Oder zumindest eine Parkettschleifmaschine mieten?
Odegard und Dan sprechen über die Ähnlichkeiten zwischen den Angriffen auf Stoddart und auf Dr. Allerdyce. Sie sind sich einig über die Notwendigkeit, diese Informationen geheim zu halten, um keine Panik in der Stadt zu verursachen. Vincent erhält einen Nachlass von Professor Stoddart: Es ist ein kannibalischer Eisbär, den er analysieren soll. Vincent und Natalie beginnen ihn zu sezieren und auf PFAs zu untersuchen, eine vom Menschen produzierte Chemikalie, die für das abnorme und psychotische Verhalten der Eisbären - und möglicherweise auch der Menschen - verantwortlich sein könnte. Henry Tyson bereitet sich darauf vor, Fortitude zu verlassen. Seine Vorbereitungen haben eine feierliche Endgültigkeit. Vor seiner Abreise übergibt er Jules einen Tupilak für Liam. Dieser ist sofort begeistert von der kleinen, grotesken Puppe. Vincent und Natalie diskutieren die Ergebnisse des Eisbären mit Dan und Odegard. Die PFAs sind in der Tat vorhanden. Doch um festzustellen, ob sie bei den mysteriösen Ereignissen in der Stadt eine Rolle gespielt haben könnten und ob die Umwelt in Fortitude nicht mehr sicher ist, müssen sie weiter gehen. Sie wollen denselben Test an Shirley Allerdyce durchführen. Frank kehrt zu Markus' Haus zurück, wo er den Lehrer für Stunden gefesselt und geknebelt zurückgelassen hat. Er ist sich sicher, dass Markus irgendwie an den Angriffen auf Stoddart und Allerdyce beteiligt gewesen sein muss. Schließlich hat er eine Verbindung zu Liam und Shirley. Verzweifelt und bemüht, seinen Sohn zu entlasten, droht Frank Markus zu quälen, wenn er nicht gesteht.
Die Benzin- und Ölpreise sind so hoch wie nie, Rohöl ist knapp geworden. In etwa 50 Jahren werden alle Erdölvorkommen ausgebeutet sein. Doch was kommt danach? Wie können wir unsere Mobilität wahren? Der große Hoffnungsträger der letzten Jahre ist Biosprit. Der Treibstoff aus Raps, Mais, Zuckerrohr oder Ölpalmen soll die Umwelt schonen und uns von Erdölimporten unabhängig machen. Auch Deutschland und Frankreich erleben einen grünen Ölrausch: Auf einem Sechstel der Anbaufläche werden inzwischen Energiepflanzen angebaut. Doch der Sprit vom Acker muss immer mehr Kritik einstecken: Bei der Produktion entstehen Treibhausgase, in Asien und Südamerika verdrängt der Anbau von Zuckerrohr und Ölpalmen den Regenwald. Zudem soll die steigende Biospritproduktion schuld sein an hohen Lebensmittelpreisen, Hungersnöten und Artensterben. Wie 'bio' sind die Biotreibstoffe also? Caro Matzko und Gunnar Mergner haben den Weg der Kraftstoffe verfolgt - von den Feldern bis zum Zapfhahn.
Heute geht es um zwei sehr unterschiedliche, aber gleichermaßen hartnäckige Kämpfernaturen. Männliche Kängurus werden im Schnitt 1,60 Meter groß und sind echte Muskelpakete. In der Paarungszeit werden sie aggressiv und gehen aufeinander los. Vor 120 Jahren wurde eines von ihnen in einen Boxring gesetzt, um gegen einen menschlichen Gegner anzutreten. 1891 veröffentlichte das Magazin "Melbourne Punch" eine Bildergeschichte über "Jack, das kämpfende Känguru", das gegen einen Mann namens Professor Lendermann antrat. Die Show zog riesige Menschenmengen an, und Jack blieb nicht lange das einzige Känguru in einem Boxring. Überall auf der Welt wurden Kängurus Boxhandschuhe über die Vorderbeine gezogen, und dieser fragwürdige Sport entwickelte sich zu einer großen Mode, die bis weit ins 20. Jahrhundert anhielt. Heute wissen wir, dass wilde Kängurus boxen, wenn zwei Männchen um Dominanz und Paarungsrechte konkurrieren. Treffen zwei gleich starke Rivalen aufeinander, kann es zu heftigen Kämpfen kommen. Mit ihren großen Füßen teilen sie Tritte aus, die Knochen brechen und den Bauch ihres Gegners aufschlitzen können. Der Siamesische Kampffisch wiederum entstammt den tropischen Süßwasserbiotopen Südostasiens. Weil die Männchen so aggressiv sind, ist es verboten, sie zusammen in ein Aquarium zu setzen. In seiner Heimat Südostasien aber wurden die Männchen bei Schaukämpfen aufeinander losgelassen. Sie sind extrem kampfeslustig, und die Begegnungen enden nicht selten tödlich. Diese Wettkämpfe waren im 19. Jahrhundert so beliebt, dass selbst der König von Thailand - oder Siam, wie es damals hieß - sich eine eigene Fischzucht zulegte. Letztendlich geht es bei Kämpfen in freier Natur immer nur um eines: ein Weibchen anlocken und Nachwuchs produzieren. Kämpfe zwischen freilebenden Männchen dauern in der Regel nur wenige Minuten, bis einer der Fische aufgibt. Doch in Gefangenschaft kämpfen sie oft stundenlang weiter und können sich schwere Verletzungen zufügen.
Der Elefant und der Nacktmull haben eines gemeinsam: Sie sehen wegen ihrer extrem faltigen Haut schon als Babys steinalt aus. Und doch leben sie sehr viel länger als die meisten anderen Tiere ihrer Größenordnung. Was ist ihr Geheimnis? Elefanten sind außergewöhnliche Tiere, das gilt für ihr Aussehen wie für ihr Verhalten. Schon Aristoteles beschrieb sie als "das Tier, das alle anderen an Verstand übertrifft". Doch je mehr wir über ihre Anatomie und Lebensweise herausfinden, umso größer unser Erstaunen. Dass die Evolution so merkwürdige Tiere hervorgebracht hat, ist kein Zufall. Ihre ungewöhnliche Physiognomie ist die Voraussetzung dafür, dass Elefanten so alt werden. Ihre von klein auf runzelige Haut ist ein natürlicher Vorteil und keineswegs eine Alterserscheinung. Der Elefant entwickelte sich vor etwa sieben Millionen Jahren aus der Familie der Stegodonten. Heute ist er das schwerste Landsäugetier auf der Erde und mit einer Lebenserwartung von rund 70 Jahren auch eines der langlebigsten. Dass große Tiere ein höheres Alter erreichen, liegt vor allem an ihrem langsamen Stoffwechsel. Bei den Elefanten tragen jedoch noch andere typische Eigenschaften dazu bei. Allen voran eine Familienstruktur, bei der die älteste Leitkuh, die Matriarchin, ihre Erfahrungen an die Jüngeren weitergibt. Außerdem haben Elefanten besondere Körpermerkmale ausgebildet, die ihnen helfen, mit ihrer gewaltigen Größe zurechtzukommen. Lange war die runzlige Elefantenhaut Gegenstand von Diskussionen, und frühe Anatomen entwickelten die tollsten Theorien. Doch auch die winzigen Nacktmulle werden älter als jedes andere Säugetier ihrer Größenordnung. Wie ist das möglich? Birgt der Organismus dieser seltsamen Geschöpfe womöglich das Geheimnis ewiger Jugend?
Mit 'ARTE Journal Junior' bietet ARTE eine Nachrichtensendung speziell für Acht- bis Zwölfjährige an. Wie beim 'ARTE Journal' werden auch in der Jugendausgabe Themen aus Europa und der ganzen Welt behandelt. Berichtet wird über das aktuelle Geschehen aus Kindersicht: In jeder Sendung gibt es einen Beitrag, in dem deutsche oder französische Schüler Fragen zur einem aktuellen Thema stellen. Außerdem stellt ein Kind aus einem fremden Land sein Leben, seine Schule und seine Zukunftsträume vor. 'ARTE Journal Junior' - ein Programm für alle Kids, die Grenzen überwinden wollen.
Es ist kurz vor Ostern. Das Wetter ist rau auf den Scilly-Inseln vor der Küste Cornwalls. Starke Winde sind vom Atlantik über die kleine Insel St. Martin's gefegt. Und das kurz vor der Narzissenernte! Täglich gehen in der Churchtown Farm Bestellungen aus ganz Großbritannien ein. Denn die Blumen von den Isles of Scilly sind berühmt und begehrt, und die Narzissen von der Churchtown Farm gehören zu den beliebtesten in ganz England. Inhaberin Zoë Julian und ihre Familie erleben jetzt die hektischste Zeit des Jahres. Bis zu 40.000 Blumen müssen gepflückt, gebunden, verpackt und verschickt werden. Was auf den ersten Blick romantisch und idyllisch anmutet, ist in Wahrheit ein Knochenjob. Denn für das gesamte Prozedere bleiben nur wenige Stunden. Schließlich sollen die Blumen frisch beim Kunden ankommen. Mitverantwortlich für den Erfolg der kleinen Blumenfarm ist Keith Low. Seit 23 Jahren ist er Vorarbeiter. Mit Argusaugen wacht er über seine Narzissen. Doch diese Saison ist seine Letzte. Schweren Herzens gibt er seine vielen kleinen Geheimnisse an einen jungen Nachfolger weiter. Davon hängt der weitere Erfolg der Farm und der Jahresverdienst der Familie Julian ab. Wird es zu schaffen sein, trotz eines Unwetters, in den wenigen noch verbleibenden Tagen allen Bestellungen gerecht zu werden? Werden die Osterglocken rechtzeitig von der Insel verschifft, um am Feiertag in der Blumenvase zu stehen? .
Im brasilianischen Bundesstaat Rondônia führt die Transoceânica durch das Amazonasbecken. Vom Regenwald sehen die Busreisenden allerdings wenig. Er ist Viehweiden gewichen. 13 Millionen Rinder leben allein in diesem Bundesstaat, das sind sieben Rinder pro Einwohner. Bevor die Straße kam, lebten hier die Suruí. Den ersten Kontakt 1969 überlebten nur 300 der 5.000 Stammesmitglieder, denn sie starben vor allem an eingeschleppten Windpocken. Heute leben wieder 1.300 Suruí in einem Reservat und lassen sich dafür bezahlen, dass sie ihren Wald schützen. Der Internetkonzern Google hilft ihnen dabei. Häuptling Almir Narayamoga Surui betreibt weltweit Lobbyarbeit für seinen Stamm und vermarktet die nachhaltig angebauten Produkte. In Alto Paraíso in Rondônia findet jedes Jahr ein Autorennen mit 30.000 Zuschauern statt. Die Rennfahrzeuge sind eigentlich spezielle Lasttraktoren, Jericos genannt. Doch die Dorfbewohner machten aus ihren Nutzfahrzeugen ein Spaßobjekt. In Vista Alegre do Abunã wird die Fahrt der Reisenden auf der Transoceânica abrupt unterbrochen. Die Dorfbewohner haben die Straße mit brennenden Barrikaden blockiert.
Jeden Tag eine kleine Pause im Alltag: ARTE lädt täglich auf eine Reise an besondere Orte ein, die sich durch ihr künstlerisches, kulturelles oder landschaftliches Erbe auszeichnen.
Die Geschichte dieser Dokumentation fand vor 500 Jahren ihr Ende und kann dennoch als Vorbild für die Gegenwart wirken. Das goldene Zeitalter Andalusiens ist ein Gegenentwurf zum 20. und 21. Jahrhundert, die vielerorts von blutigen, religiös und ethnisch motivierten Konflikten geprägt sind.#cr##cr#Es ist eine für Europa bemerkenswerte Epoche, in der Juden, Christen und Muslime in einer pluralistischen Gesellschaft eine gemeinsame kulturelle Identität schaffen, die religiöse Unterschiede überwindet. Rund 800 Jahre währt diese Blüte spanischer Kultur - vom frühen 8. bis ins späte 15. Jahrhundert. "La Convivencia" wird dieses Zusammenleben heute genannt, an die weltberühmte Kunstgegenstände, Literatur, Architektur und Musik erinnern. Das meiste davon ist islamisch geprägt. Selbst christliche Kirchen werden mit Segensprüchen in arabischer Schrift ausgeschmückt, denn die spanischen Christen haben die Kultur der muslimischen Eroberer angenommen.#cr##cr#Es beginnt mit einem Prinzen aus dem Herrscherhaus der Umayyaden, der vor den Mördern seiner Familie fliehen muss. Er und seine Nachfolger bauen Córdoba zur glanzvollsten Stadt im mittelalterlichen Europa aus. Es endet mit der Reconquista, die im Namen des Christentums unendliches Leid über Juden und Muslime bringen sollte. Ihr vorausgegangen waren Jahrhunderte, in denen sich christliche und muslimische Fanatiker mehr und mehr bemerkbar machten - die spezifisch andalusische Kultur aber blühte dennoch. Diese Dokumentation nimmt die Zuschauer mit auf eine Zeitreise zu den Zentren dieser Kultur: Córdoba, Sevilla, Toledo und Granada.
Das kleine Land Belize nimmt hinsichtlich seiner Kultur und Geschichte eine Sonderstellung unter den Ländern Mittelamerikas ein. Die parlamentarische Monarchie war vor ihrer Unabhängigkeit eine britische Kolonie. Daher ist Englisch dort auch die offizielle Amtssprache. Aber die indianische und die afrikanische Kultur sind im Vielvölkergemisch Belizes weiterhin lebendig geblieben. Ein Großteil der Einwohner Belizes stammt von den Maya ab, während die Garifuna stolz auf ihre afrokaribischen Wurzeln sind. Der Ursprung der Volksgruppe geht auf das Jahr 1635 zurück, in dem zwei Sklaventransporter vor der Karibikinsel St. Vincent Schiffbruch erlitten. Die Inselbewohner, Arawak-Indianer, nahmen die Überlebenden auf, und die beiden Bevölkerungsgruppen verschmolzen miteinander. Beeindruckend sind Belizes archäologische Schätze, seine ausgedehnten Regenwälder und die einzigartigen Unterwasserwelten vor den Küsten des Landes.
Acht Monate lang Temperaturen unter null Grad. Wie können bei diesen Voraussetzungen das ganze Jahr über schmackhafte Lebensmittel gesichert werden? Innovation ist gefragt! Mit der Vanha Kaupahalli, einem Ziegelsteinbau aus dem 19. Jahrhundert, haben sich die Finnen hierfür ein architektonisches Monument geschaffen. Vom Wasser aus gesehen sticht die Alte Markthalle als erstes Gebäude, das man von Helsinki wahrnimmt, hervor. Im Innern der Halle überwältigt die erstaunliche Vielfalt der Speisen und Zutaten aus dem ganzen Land. Das Rentierfleisch stammt aus dem hohen Norden Lapplands. Rentierzüchter Olli Pulju treibt dort seine sonst wild lebende Herde zusammen, um die geeigneten Schlachttiere auszusuchen. Das überaus nährstoffreiche Rentierfleisch gehört zur traditionellen Ernährung der Finnen. Immer neue Ideen stürmen den kulinarischen Markt Helsinkis. Zwei Jungunternehmer und ihre neue kulinarische Idee: Karelische Piroggen aus dem Osten Finnlands bieten sie als Streetfood ihren Kunden an. Die Neugier auf immer neue Geschmacksvariationen ist groß, auch beim heiß geliebten Eis. Und wenn etwas schief geht, regelt das der berühmte finnische Humor. Auch die Experimentierfreude des finnischen Sternekochs Filip Langhoff scheint grenzenlos. Gesalzener Fisch, eingemachte Beeren, marinierte Karotten. Seit jeher zwang das raue Klima die Finnen, raffinierte Konservierungsmethoden zu entwickeln, die heute immer weiter ausgebaut und persönlich interpretiert werden. Neu ist auch der finnische Käse, per Zufall von einem Uniprofessor kreiert. Das Quappenangeln sorgt als ein beliebter Volksport für regen Nachschub auf dem Kauppatori-Markt, unweit der Alten Markthalle. Bei einem abendlichen Dinner in der Vanha Kauppahalli wird Rentier in verschiedenen Varianten zubereitet. In gemütlicher Atmosphäre versammelt sich eine neue, offene und doch traditionsverbundene finnische Küchenkultur.
Nah dran, authentisch, echt – der Mensch im Mittelpunkt. In 30 Minuten taucht Re: in Lebenswelten ein und macht Europas Vielfalt erlebbar.
(1): Paris durch Nadars Linse (2): Belize - Paradies der Garifuna (3): Der Kaiser von San Francisco
Emile Dutilleul ist eine graue Maus: Angestellter in einer Versicherung, 47, geschieden, kinderlos, offenbar ohne Humor und kaum einer nimmt ihn wahr. Ohne Freunde verlebt er ein zurückgezogenes und einsames Leben in Montmartre. An dem Tag, als seine neue Kollegin Ariane in sein Leben tritt, verliert er seine Pillen, die er seit Kindertagen regelmäßig einnimmt, und entdeckt auf einmal eine ganz neue Fähigkeit - er kann wie von Zauberhand durch Wände gehen. Ariane ist im Zirkus aufgewachsen und nimmt Emile mit ihrer offenen Art ganz für sich ein. Sie hat ein marodes Haus geerbt und kann Emiles Hilfe als Versicherungsexperte gut gebrauchen - zum Dank führt sie ihn zum Essen aus. Emiles dumpfe Existenz gerät durch Arianes funkelnde Lebendigkeit ins Wanken und sein Leben wird aufregender. Plötzlich verspürt er dieses Jucken in den Fingern und überall lauern Versuchungen hinter den Mauern. Um schnellstmöglich an das Geld für Arianes Reparaturen zu gelangen, steigt er unerkannt in die Banque de France ein und macht so in den Medien von sich reden. Im Büro schikaniert er seinen Chef und in seiner Freizeit sammelt er wertvolle Kunstwerke: Allzu einfach ist es, in den Museen zum Einbrecher zu werden. Fortan muss er das Gleichgewicht halten zwischen der Liebe zu seiner Kollegin und seiner Angst, aus der Rolle zu fallen. Zeit seines Lebens hatte sich Emile gefragt, was er mit seinem Leben anfangen soll - doch seit er durch Wände gehen kann, muss er sich plötzlich fragen, was er im Leben anstellen oder nicht anstellen sollte ...
Irland - die grüne Insel im Atlantik ist ein Land voller Mystik und faszinierender Landschaften. Ganz unterschiedliche, aber leidenschaftliche Radfahrer zeigen ihre Lieblingsstrecken und Lieblingsorte. Mit dem Journalisten und Musiker Mark Graham geht es nach Galway, die Universitätsstadt gehört zu den reizvollsten Städten Irlands. Auf dem Wild Atlantic Way, der mit 2.600 Kilometern längsten befestigten Küstenstraße der Welt. Bezaubernde kleine Orte, die sich an die Küste schmiegen, und uralte Monumente, deren Ursprung sich im Nebel der Zeit verliert, säumen den Weg. Mark Graham radelt durch das ursprüngliche Doolough Valley, entlang Irlands einzigem Fjord Killary Harbour, zum traumhaften Glassilaun Beach, vorbei am Märchenschloss Kylemore Abbey. Der Weg ist das Ziel. Als Restaurator mit einer Vorliebe für alte Fahrräder ist Marty Mannering immer auf der Suche nach neuen Fundstücken. Seine Reise führt ihn sowohl nach Limerick mit dem 800 Jahre altem King John's Castle als auch vorbei an der irischen Akropolis Rock of Cashel. Ein ganz besonderes Team bildet Danny McSherry's Tandemgruppe: Blinde und sehende Radfahrer entdecken gemeinsam Irland. Bei ihrer Fahrt durch eine atemberaubende Landschaft spielt auch die Geschichte der geteilten Insel eine wichtige Rolle.
Seit knapp 5.000 Jahren wird sie angebaut und ist seitdem in vielen Kulturen fest verankert - die Zwiebel. Und das, obwohl ihr Anbau kein leichtes Geschäft ist. Sie ist nicht aus unserer Küche wegzudenken, ob angebraten, eingelegt oder roh. Ihre Qualitäten als Geschmacksverstärker wissen nicht nur Köche zu schätzen, sondern vor allem die Lebensmittelindustrie. Sie setzt die Zwiebel bei der Herstellung von Aromen für Fertigprodukte ein. Und auch die Heilkräfte der Lauchpflanze sind nicht in Vergessenheit geraten. Viele Menschen nutzen sie immer noch gegen Husten, Ohrenschmerzen und andere Entzündungen. Dagmar-Ulrike Richter erforscht an der Poliklinik Rostock, wie die Zwiebel im Kampf gegen Krebs eingesetzt werden kann. Ihr Wirkstoff Quercetin soll gezielt Tumorzellen angreifen. Das könnte in Zukunft herkömmliche Krebstherapien ergänzen. Die "Xenius"-Moderatoren Dörthe Eickelberg und Pierre Girard besuchen die Wissenschaftlerin im Labor und erfahren, welche Kraft im Saft der Zwiebel steckt.
Das zweite Ende der Welt, das Florian Wagner besucht, liegt auf Sri Lanka. Dort angekommen, reist der Fotograf ins Innere der Insel. Nicht Palmenstrände, sondern sanfte Hügel mit Teeplantagen sind sein Ziel. Im zentralen Hochland von Sri Lanka herrscht ein gemäßigtes Klima, fast so wie in England. Deshalb hatten sich die englischen Kolonialherren auch die Stadt Nuwara Eliya als Sommerfrische ausgesucht. Der Fotograf staunt: Das Postgebäude, die Bank - hier sieht alles aus wie in der englischen Provinz! Auch die Teeplantagen wurden von den Engländern angelegt. Beim Besuch einer der Plantagen erlebt der Fotograf, wie die Teepflückerinnen die Blätter mit unglaublicher Geschwindigkeit pflücken. Zur Haupterntezeit ernten sie an einem guten Tag etwa 35 Kilogramm. In der Teefabrik werden diese dann weiter zu Tee verarbeitet. Im Anschluss daran besichtigt Florian den Hill Club, einen Gentleman's-Jagdclub, der 1876 von den Briten errichtet wurde. Von Nuwara Eliya aus reist er mit dem Auto weiter in Richtung World's End und macht unterwegs Halt an einem buddhistischen Tempel, wo Mönche ihm von ihren Gebetspraktiken erzählen. Von der Bahnstation Nanu Oya nimmt Florian Wagner dann den Zug nach Pattipola, zu Sri Lankas höchstgelegener Bahnstation. Eine der schönsten Bahnstrecken der Welt. Im Horton Plains National Park angekommen, wartet ein anstrengender Fußmarsch durch den Nebelwald auf ihn. Er muss sich beeilen. Das World's End, ein spektakulärer Felsabhang, der hier über 800 Meter steil abfällt, ist nur für kurze Zeit sichtbar. Am späten Vormittag zieht regelmäßig Nebel auf und verhüllt das Panorama.
Warum hat ein Rehkitz weiße Flecken - und warum verschwinden sie, wenn es älter wird? Wieso sind Frischlinge gestreift und erwachsene Wildschweine nicht? Es sind ausgefeilte Tarnstrategien, die Kitz & Co das Überleben in der Natur sichern sollen. Universum-Regisseur Kurz Mündl begleitet das Heranwachsen eines Rehkitzes und zeigt, wie Tierkinder das Versteckspiel im Wald meisterlich beherrschen.
Das Herzstück des Okawango liegt in Botsuana im südlichen Afrika. In diesem weltweit einzigartigen Sumpfgebiet bedeckt das Wasser eine weite Fläche mit zahlreichen Inseln. Hauptfigur dieser Folge ist der Löwe King. Gemeinsam mit seinem Bruder herrscht er über die riesige Schwemmlandschaft. Das Reich des eindrucksvollen "Königs der Tiere" wird maßgeblich geprägt von Lebewesen, die nur wenige Millimeter messen: Termiten. Weltweit gibt es mehr als 2.700 Termitenarten, doch nur eine davon trägt dazu bei, die hiesigen Landschaften zu formen. Die Insekten errichten unterirdische Festungen und bauen Dämme, die sie vor dem Hochwasser des Okawango schützen. Mit der Zeit können diese Termitenhügel eine Höhe von mehreren Metern erreichen. Jede Erhöhung sorgt in dieser flachen Landschaft dafür, dass das Wasser in eine andere Richtung fließt und sich in die Breite ausdehnt. Dadurch entsteht ein weitläufiges Delta, das sich über 15.000 Quadratkilometer erstreckt und von zahlreichen Inseln durchzogen wird. Um hier zu überleben, gilt es, sich an die sumpfige Umgebung anzupassen und sich vor allem für die beste Insel zu entscheiden. Diese Folge dokumentiert in beeindruckenden Aufnahmen das Zusammenleben eines Hyänenclans und einer Warzenschweingruppe. Die beiden Tierarten sind eine Symbiose eingegangen und bewachen gemeinsam ihr Revier: Tagsüber stellen die Hyänen sicher, dass sich keine Fressfeinde nähern; nachts, wenn die Hyänen auf Jagd gehen, übernehmen die Warzenschweine. Bei Tagesanbruch kommen beide Gruppen zusammen und zeigen ein Verhalten, das bislang noch nie beobachtet wurde. Ein paar umherziehende, in der Jagd noch unerfahrene Junglöwen wagen es, ein Nilpferd anzugreifen, das gerade aus dem Wasser steigt. Ein Katz-und-Maus-Spiel beginnt. Am Ende kehrt das Nilpferd unbeschadet ins Wasser zurück, und die jungen Löwen machen sich unverrichteter Dinge davon ...
Süheyla Dogan ist Bauingenieurin und stammt aus Istanbul. Wie viele Oppositionelle hatte sie nach den brutal niedergeschlagenen Gezi-Park-Protesten in Istanbul das Leben in der Stadt aufgegeben, um sich in der Provinz ein neues Leben aufzubauen, fernab der Machtzentren des Erdogan-Regimes. Sie zog in ein Dorf in der Nähe der idyllischen Gänseberge an der Westküste und fing mit ökologischem Anbau an. Oliven, Kräuter, Früchte und Gemüse zieht sie auf ihrer Farm. Auch Cem Birder ist Bauingenieur aus Istanbul, wie Süheyla Dogan bekam auch er die Gezi-Park-Proteste mit und hat sich an den Gänsebergen ein neues Leben aufgebaut. Nun holt der lange Arm der Erdogan-Regierung die beiden Bauingenieure wieder ein: Denn genau hier soll eine Goldmine entstehen, Betreiber ist ein kanadischer Bergbaukonzern. Entgegen den Versprechen, nur ein paar tausend Bäume zu roden, wurden bereits 195.000 Bäume gefällt. Doch die Bevölkerung rebelliert, genau wie damals bei den Gezi-Protesten. Gerade in Regionen, in denen die Opposition stark ist, würden heute auffallend viele umweltschädliche Projekte genehmigt, kritisieren Süheyla Dogan und Cem Birder. Oberhalb der Mine organisiert Dogan ein Zeltlager, das Mitglieder des "Vereins zum Schutz der Natur und der Kultur in den Gänsebergen" aufgebaut haben. Immer wieder gesellen sich neue Mitstreiter dazu. Den Umweltschützern gegenüber stehen die Befürworter der Goldmine, zum Beispiel der AKP-Dorfvorsteher von Karaibrahimler, Mehmet Sezgin. Er träumt vom großen Aufschwung durch Industrialisierung, die für die Menschen dort wichtiger wäre als Naturschutz.
Nach dem Gold- und dem Erdölrausch ist nun die Zeit des Wasserrauschs angebrochen. Zu den steigenden Bevölkerungszahlen und der sich ausbreitenden Landwirtschaft kommen Probleme wie Umweltverschmutzung und Klimaerwärmung. Der Wasserbedarf schnellt in die Höhe und das überall auf der Welt. Im Jahr 2050 wird mindestens jeder Vierte in einem Land mit chronischem Wassermangel leben. Grund genug, die Begehrlichkeit der Finanzriesen zu wecken, die zum Angriff blasen und Milliarden von Euro in diesen Sektor investieren. Ob Goldman Sachs, HSBC, UBS, Allianz, Deutsche Bank oder BNP: Banken, Investmentfonds und Hedgefonds stürzen sich auf alles, was mit dem blauen Gold zu tun hat. Aber kann Süßwasser als ein Rohstoff bezeichnet werden, der dem Erdöl, der Kohle oder dem Weizen ebenbürtig ist? Darf man zulassen, dass die Akteure dieser Märkte - Banken und Investmentfonds - Finanzinstrumente schaffen, mit denen sie auf den Wert des Wassers setzen? Werden Fragen nach Rentabilität oder Dividenden dem Wasser letztendlich selbst das Wasser abgraben? Muss man diese kostbare Ressource zum Schutz vor den Haien der Finanzwelt gar für unantastbar erklären?
Städte, Regionen und Länder der ganzen Welt ziehen sich verstärkt aus der über Jahre praktizierten Wasserprivatisierung zurück und rekommunalisieren die Versorgungsunternehmen, um die Kontrolle über Trinkwasserversorgung und Abwasseraufbereitung zurückzugewinnen. Dieser Trend führt fast überall zu einer grundlegenden Umstrukturierung des Wassersektors. Gleichzeitig übt Brüssel im krisengeschüttelten Europa zunehmend politischen und wirtschaftlichen Druck auf öffentliche Versorgungsunternehmen aus und fordert, die Wasserversorgung zu privatisieren. Dabei ist die Lage paradox: Länder wie Deutschland und Frankreich, die in der Vergangenheit mit der Wasserprivatisierung experimentiert haben, führten ihre Wasserversorgung zurück in die öffentliche Hand, drängen dabei aber südeuropäische Länder zur Privatisierung ihrer Versorgungssysteme. Im Spannungsfeld zwischen Austeritätspolitik und EU-Lobbyismus fließt das Wasser in Europa scheinbar entlang der Kapitalströme. Die Bürger jedoch beschäftigt eine andere Frage, auf die die europäischen Institutionen durchaus nicht eindeutig antworten: Ist Wasser Handelsware oder Menschenrecht? Zwischen den Lippenbekenntnissen der Politiker und der alltäglichen Praxis klaffen auf jeden Fall große Lücken. Auf der Grundlage ausführlicher Recherchen, die im Januar 2013 begannen, berichtet "Bis zum letzten Tropfen" nicht nur über die Wasserversorgungssituation in Europa, sondern offenbart indirekt auch den Verfall der europäischen Wertegemeinschaft. Die Dokumentation spielt in sechs europäischen Ländern, folgt der Spur des Geldes quer durch den Kontinent, beleuchtet die Interessen der Unternehmen, die bis in die oberste Entscheidungsebenen der EU verhandelt werden, und offenbart den verborgenen Kampf um die überlebenswichtigste Ressource überhaupt.
Der Kampf um sauberes Trinkwasser ist im Iran ein zentrales politisches Thema. Doch warum mangelt es plötzlich an dem Rohstoff, der noch kostbarer ist als Öl? Gibt es einen Ausweg aus dieser verheerenden Umweltkatastrophe? Das Wasser steht seit Jahrhunderten im Mittelpunkt der einst persischen und heute iranischen Kultur. Schon in vorislamischer Zeit legten die Perser prachtvolle Gärten an, die im Zoroastrismus das Paradies darstellten. Und vor 2.500 Jahren beschrieb Herodot die sogenannten Qanate, ausgefeilte Kanalsysteme zur Versorgung der trockenen Böden mit Grundwasser. Heute gibt es kaum Worte für die Katastrophe, die dem Iran knapp bevorsteht. Einen Erklärungsversuch startete Isa Kalantari, der ehemalige Landwirtschaftsminister und heutige Umweltminister der Rohani-Regierung: "Der Iran mit seiner 7.000-jährigen Geschichte wird in 20 Jahren nicht mehr bewohnbar sein, wenn die Wasservorkommen weiter so rasant zerstört werden. Wasserknappheit muss der Iran stärker fürchten als einen Atomkrieg, Israel oder die Vereinigten Staaten." Um herauszufinden, wie alles begann, fuhren die Filmemacher über 400 Kilometer an einem der wichtigsten Wasserläufe des Landes entlang. Der Zayandeh Rud ("Lebensfluss"), der im Zagros-Gebirge entspringt, fließt unter den berühmten Brücken von Isfahan und durch riesige Landwirtschafts- und Industriegebiete hindurch und wird dabei immer öfter kanalisiert und durch Wehre und Umleitungen eingeengt. Sie sprachen mit Menschen, die sich für den Erhalt der kostbaren Wasservorkommen im Land einsetzen und berichten, welche historische, kulturelle, politische und wirtschaftliche Bedeutung dem Wasser in der ganzen Region zukommt. Ist es noch zu verhindern, dass der Kampf ums Wasser dort zum nächsten Großkonflikt wird?
In Südafrika herrscht eine Jahrhundertdürre - Kapstadts Wasserversorgung ist bedroht, denn die Metropole stillt ihren Durst allein mit Hilfe von Oberflächenwasser. Doch aufgrund des Klimawandels wird das Wetter unberechenbarer und die Stauseen leerer. Die Angst vor sozialen Unruhen, Seuchen und dem wirtschaftlichen Zusammenbruch der Region geht um. Nur durch die Disziplin der Bewohner, die sich seit Monaten mit 50 Litern Wasser pro Tag und Person begnügen, konnte "Day Zero" abgewendet werden - der Tag, an dem die Wasserhähne der Stadt abgedreht werden und die Menschen nur noch an öffentlichen Verteilstationen Wasser schöpfen können. Der Wassermangel bringt die gesellschaftliche Spaltung des Landes deutlich zutage: Reiche Südafrikaner können sich Wasser kaufen, während ärmere Bürger sich das kostbare Lebenselixier nicht leisten können. Dorothe Dörholt und Antje Christ begleiten eine Spezialeinheit der Polizei auf der Suche nach Wassersündern in den Townships sowie eine Mittelschichtsfamilie, die alles daran setzt, sich vom Gemeindewasser unabhängig zu machen. Sie zeigen das Schicksal von Bauern, deren Existenz auf dem Spiel steht. Es ist ein Rennen gegen die Zeit und ein Kampf gegen den politischen Filz. Denn für die Wasserknappheit ist auch Missmanagement verantwortlich. Die Filmemacherinnen zeigen Ursachen und das Spektrum der Folgen dieser Wasserkrise sowie die Anstrengungen der Regierung, die Lage in den Griff zu bekommen. Kapstadt - ein Lehrstück für den Rest der Welt, denn 2050 wird weltweit jede vierte Stadt von Wasserknappheit betroffen sein.
Wasser ist für jede Form des Lebens unentbehrlich und deshalb überaus kostbar. Doch wie steht es um die Wasservorräte der Erde? Droht bald ein Mangel? Im Fokus des Beitrags stehen strategische Fragestellungen im Zusammenhang mit dem kostbaren Nass, dessen ungerechte Verteilung sowie daraus resultierende geopolitische Konflikte.
China - Kein Hauch von Jasmin: Überall darf Umsturz sein - aber nicht in China: Die Volksrepublik mit der Kommunistischen Einheitspartei hält ihre 1,3 Milliarden Menschen politisch fest im Griff - so fest, dass man darin wiederum die Furcht der Machthaber zu erkennen glaubt, dass auch ihre Zeit einmal zu Ende gehen könnte. Für die Angst der da oben gibt es noch andere Hinweise: Etwa den, dass das Wort «Jasmin», das Symbolwort der arabischen Revolten, von allen Internetseiten in China verbannt wurde. Und das Fernsehen berichtet kaum über die Umstürze in der arabischen Welt. Jeder kleine Solidaritätsbeweis für die arabischen Revolten wird von den Ordnungskräften im Keim erstickt. Wenn etwa Blogger zu einer kleinen leisen Demonstration in einer der großen Städte Chinas aufrufen, dann finden sich die wenigen mutigen Marschierer sofort von einem Heer von Polizisten umstellt. An einem Samstag Anfang April etwa, verhinderten als Straßenkehrer verkleidete Ordnungskräfte erfolgreich, dass ausländische Journalisten eine Demonstration auf einer der großen Straßen Pekings filmen konnten - ohnehin ist es für die ausländische Presse streng verboten, in Peking ohne Genehmigung zu drehen. Die wenigsten Dissidenten sind noch frei und in der Lage, sich zu äußern und die, die sich trotzdem trauen, riskieren noch eine Gefängnisstrafe. Natürlich gibt es die Redefreiheit im China - aber nur für die Phrasen der offiziellen Machthaber, die Mitglieder der Partei. Eigentlich wäre der ganze Aufwand, das Volk still zu halten, nicht nötig: Die Chinesen wissen, was eine Revolution bedeutet und sie kennen den Preis, der dafür zu zahlen ist: Tote, Hunger, Repression - das war einmal in China. Statt romantischer Gefühle im Angesicht der Revolution der Massen bevorzugen sie die neue Stabilität durch das Wirtschaftswachstum. Die Chinesen sind Pragmatiker geworden und sind sehr materialistisch eingestellt. Sogar die Opposition im Lande konstatiert, dass dieses keine Zeiten für Revolten sind im Land. Aber sie hoffen, dass das Beispiel der Veränderungen in der arabischen Welt den Chinesen Anstöße gibt: in Richtung einer Evolution für mehr Recht und Gerechtigkeit. Aber so weit ist es noch längst nicht im Reich der Mitte... Marokko - Die leise Revolte: Ein paar von ihnen studieren noch, andere sind bereits arbeitslos - das klingt zynisch, ist aber zugespitzt die Realität für viele junge Leute in Marokko. Sie finden keine Arbeit, die ihrer Qualifikation entspricht. Lange haben sie ihre Enttäuschung darüber runter geschluckt - jetzt reicht es ihnen, sie formieren sich zu einer Protestbewegung. Am 20. Februar gingen sie zum ersten Mal gemeinsam auf die Strasse und dieses Datum ist nun auch zum Namen ihrer Bewegung geworden. Ihr Protest ist nicht vergleichbar mit dem der jungen Leute in Tunesien oder in Ägypten - noch wollen sie nicht die Absetzung des Königs, aber sie verlangen von ihm und von der Regierung, die Reichtümer des Landes besser zu verteilen, damit sie ihren Anteil daran mit einer angemessenen Arbeit auch verdienen können. Die Journalisten aus dem Westen und auch die marrokanische Presse haben bislang wenig Notiz genommen von dieser Jugend in ihren Vierteln. Lange blieben sie still und genügsam, ihrem Schicksal ergeben. Inzwischen unterstützen sogar eine Handvoll Unternehmer ihre Forderungen - die ARTE-Reporter trafen in Casablanca junge Marrokaner, die dabei sind, ihr Land zu verändern.
Unter den rund 30.000 Inseln, die wie verstreutes Konfetti auf der unendlichen Wasseroberfläche des Pazifischen Ozeans liegen, befinden sich auch ein paar Hundert Atolle. Diese ringförmigen Korallenriffe haben seitliche Einschnitte, die einen Verbindungskorridor zwischen dem offenen Meer und der Lagune bilden. In diesen oft nur wenige Dutzend Meter breiten und tiefen Passagen konzentriert sich ein Großteil der pazifischen Artenvielfalt. Als Lebens - und Schutzraum, Vorratskammer, Jagdrevier und Laichstätte ist der Korridor ein lebenswichtiges Organ des Atolls und sorgt für das natürliche Gleichgewicht dieses ganz besonderen Ökosystems. Die Dokumentation folgt einem Doktorfisch, der diese ebenso geniale wie empfindliche Überlebensmechanik exemplarisch veranschaulicht: vom ins offene Meer gespülten transparenten Ei bis zum geschlechtsreifen Fisch, der über Geruchs - und Gehörsinn den Weg zurück in die Heimatlagune findet, um sich dort fortzupflanzen. Wie in einem gigantischen Aquarium trifft er auf alle im Pazifik beheimateten Arten: Teufelsrochen, Sandbankhai, Ammenhai, Zackenbarsch, Buckelwal, Delfin, Papageifisch und viele andere. Die Begegnungen mit all diesen Meeresbewohnern sind spannende Momente, denn sie vermitteln eine sehr lebendige Vorstellung von der Funktionsweise, den Gefahren und den Überlebenskämpfen in diesem einzigartigen Biotop.
Das Musik- und Kulturmagazin von Arte widmet sich neuen Bands außerhalb des Mainstreams und informiert über die musikalische und kulturelle Gegenkultur.
'28 Minuten' ist das neue Kulturmagazin auf ARTE, täglich frisch und frech aus Paris. Jede Sendung nimmt ein aktuelles Thema aus Gesellschaft, Politik, Wirtschaft oder Wissenschaft unter die Lupe und führt hin zu kulturellen Hintergründen, die sich in der Tagesaktualität sonst nicht auf den ersten Blick erschließen. Dafür stehen der Moderatorin, der französischen Kulturjournalistin Elisabeth Quin, sowohl Fachleute für die einzelnen Bereiche als auch ein täglich wechselnder Gast aus dem kulturellen Leben zur Seite.