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TV Programm für ARTE am 20.04.2024

Zahlen schreiben Geschichte 04:05

Zahlen schreiben Geschichte: 1350 v. Chr., Mythos Echnaton

Dokumentation

Vielleicht hatten Blake und Mortimer in "Das Geheimnis der großen Pyramide" ja Recht? Jedenfalls bleibt die Geschichte von Echnatons 17-jähriger Herrschaft ein wahres historisches Rätsel. Der genaue Zeitpunkt lässt sich nicht bestimmten, aber wahrscheinlich irgendwann zwischen dem vierten und sechsten Jahr seiner Herrschaft Mitte des 14. Jahrhunderts vor Christus benannte sich Amenophis IV. in Achenaton um, für uns heute Echnaton. Den Namen wechselte er, weil er sich zu einem neuen Gott bekannte. Zu Ehren der Gottheit gründet er eine neue Hauptstadt inmitten der ägyptischen Wüste: die heilige Stätte und Palaststadt Achet-Aton - heute Tell el-Amarna. Hier sollte Echnaton als Begründer einer neuen Religion gepriesen werden. Echnaton war bis zu seiner Wiederentdeckung Mitte des 19. Jahrhunderts aus dem kollektiven Gedächtnis verschwunden. Dennoch setzte er mit seiner religiösen Revolution, wenn auch nur kurzlebig und auf sehr brutale Art und Weise etabliert, zum ersten Mal eine Form von Monotheismus durch.

Sendeschluss 04:31

Sendeschluss

Programm nach Ansage

Like a Rolling Stone 05:00

Like a Rolling Stone: 1965, im Studio mit Bob Dylan

Kammerspiel

Der Schauplatz ist logischerweise ein Musikstudio. Vielleicht sah Studio A der New Yorker Columbia Records nicht haargenau so aus, aber es geht ja auch nicht um eine Nachstellung. Das Wesentliche ist jedenfalls da: ein Mischpult, Instrumente, Bierflaschen und Kabel kreuz und quer über den Boden ... Der Rockpoet Bob Dylan (Sébastien Pouderoux), Star des US-amerikanischen Folk, trifft als Letzter ein. Die Einspielung kann beginnen. Dylan beschließt, dass Mike Bloomfield als sein einziger Ansprechpartner alle Anweisungen an die anderen weiterleiten soll. Man fängt an. Es gibt Momente des Wartens, Fehler, Ungewissheiten, Zweifel, Herantasten, Leerlauf - keiner weiß genau, in welche Richtung das Ganze geht. Und dann, am Ende einer Serie von Versuchen und Irrtümern, kommt etwas dabei heraus, das die Musikfachzeitschrift Rolling Stone später als den "größten Song aller Zeiten" bezeichnen wird. Die Einspielung zu diesem Song lief nicht nach dem üblichen Schema ab. 1965 wurden Rock und elektronisch verstärkte Musik bei Weitem nicht von allen als Kunst betrachtet. Das änderte sich, als Bob Dylan seine Gitarre an einen Verstärker anschloss. Sébastien Pouderoux und sein Team erzählen diesen einzigartigen Moment der Musikgeschichte auf ihre Weise, irgendwo zwischen Realität und Erfindung. Ihre Protagonisten sind der Produzent Tom Wilson (Gilles David), der wegen der mangelnden Vorbereitung der Einspielung die Geduld verliert; der Gitarrist und Keyboarder Al Kooper (Christophe Montenez), der nur aus Liebe zu Dylan dabei ist; der Gitarrist Mike Bloomfield (Stéphane Varupenne), der die Verbindung zwischen dem stumm-verschlossenen Bob Dylan und den anderen Musikern herstellen soll; der Pianist Paul Griffin (Hugues Duchêne) und der Schlagzeuger Bobby Gregg (Gabriel Tur).

Ronnie Wood: Somebody Up There Likes Me 06:15

Ronnie Wood: Somebody Up There Likes Me

Dokumentarfilm

Im Alter von über 70 Jahren ist Ronnie Wood, Mitglied der legendären Rolling Stones, immer noch innovativ und mitten im Geschehen. Die Dokumentation erzählt die Geschichte von seinen bescheidenen Anfängen im Norden Londons und wie seine älteren Brüder ihn entscheidend prägten bis hin zu seiner einzigartigen Karriere. Diese umfasst nicht nur 50 Jahre, sondern lebt auch von den Begegnungen mit einigen der einflussreichsten und bekanntesten Künstlern und Musikern wie Jeff Beck, Rod Stewart, The Birds, The New Barbarians, The Faces und natürlich The Rolling Stones. Wie auf einer Reise führt Ronnie Wood durch sein Leben: als Maler und Performer, begleitet von langjährigen Freunden, Musikern und Künstlern wie Damien Hirst, Mick Jagger, Keith Richards, Imelda May und Rod Stewart. Der Film von Mike Figgis liefert das biografische Material und den musikalischen Hintergrund zu einem einzigartigen Musikerleben, vor allem aber zeichnet er das sehr menschliche Porträt eines vielseitigen, lebendigen Künstlers, der malt und zeichnet, der genau beobachtet und voller Ideen und Projekte steckt. Ronnie Wood wird in diesem liebenswerten Film nicht vom Sockel geholt, denn er stand nie darauf.

360° Reportage 07:30

360° Reportage: Zuflucht in den Anden: Kolumbiens indigene Transfrauen

Reportage

Das Land der Emberá Chamí erstreckt sich in den kolumbianischen Anden, wo edler Kaffee wächst. Das Geschäft mit der Hochlandbohne ist noch fest in der Hand von Weißen und den Nachfahren von Europäern und Ureinwohnern. Seitdem es nicht mehr so rentabel ist, ziehen immer mehr Indigene als billige Arbeitskräfte auf die Plantagen. Die Kaffeefelder stellen auch für Emberá-Transfrauen eine Nische dar. Hier finden sie nicht nur einen Lebensunterhalt, sondern auch Schutz. Denn bis heute sind sie Repressalien und Unterdrückung ausgesetzt - nicht nur innerhalb der breiten Bevölkerung, sondern auch in ihren indigenen Gemeinden: In der Vorstellung vieler Emberá gilt Transsexualität als ein von Weißen eingeschlepptes Übel, das hart bekämpft werden muss. Auch Bella Wasorna hat in dieser Enklave ein neues Leben begonnen. Auf den Namen Jesús Stiven wurde sie vor 19 Jahren getauft, einen Namen, gegen den sie unermüdlich kämpft, da er für sie das sichtbarste Zeichen ihrer gesetzlichen - für sie falschen - Identität ist. Nun ist ihr Ziel, eine gesetzliche Änderung ihres Namens zu erreichen, in greifbare Nähe gerückt. Doch die angestrebte Namensänderung wird teuer, Bella wird umso härter auf der Plantage schuften müssen. Zeitgleich wird dort ein großer Auftritt vorbereitet, bei dem die Transfrauen im Zentrum der Provinzhauptstadt tanzen wollen, um auf sich und ihr Schicksal aufmerksam zu machen. Werden am Ende alle die Nerven behalten, um einen derart großen Schritt zu wagen?

GEO Reportage 08:00

GEO Reportage: Malaysia: Von Frauen und Motorrädern

Mode

Fernsehmoderatorin, Rennfahrerin, Gründerin eines Motorradclubs für Frauen - jahrelang galt Nurul Alis Binti Aidil Akhbar alias Kiki als Vorbild und Musterbeispiel weiblicher Selbstbestimmung in Malaysia. Nach der Geburt ihres vierten Kindes wandte sie sich dem konservativen Islam zu, entschied sich für den Hidschab und gab einen Teil ihrer Eigenständigkeit auf. Heute braucht Kiki für viele Dinge, die früher selbstverständlich waren, die Erlaubnis ihres Ehemannes und des Scheichs, ihres geistigen und religiösen Führers. Dass sie ihre Freiheit opferte, sieht Kiki nicht so. Denn noch immer rast sie in schwerer Motorradkluft auf ihrer Ducati durch das Land. "GEO Reportage" hat sie besucht und ein Land im Wandel erlebt. Und Frauen, die versuchen, ihren westlich geprägten Lebensstil mit der islamischen Religion zu vereinen. Kiki hat einen vollen Terminplan: Die Moderatorin und Mutter von vier Kindern muss Familie und Berufsleben unter einen Hut bringen. Nebenbei fährt sie mit Leidenschaft Autorennen. Und sie ist Präsidentin von Desmodonna Malaysia, des ersten Ducati-Motorradclubs nur für Frauen. Als solche organisiert sie regelmäßig Touren durch das Land, um die über die gesamte Halbinsel verstreuten Mitglieder zu besuchen. Ihr australischer Ehemann unterstützt sie bei allen ihren Aktivitäten. Anders würde es nicht gehen, denn seiner Zustimmung bedarf es für die meisten Dinge, seit Kiki sich dem konservativen Islam zugewandt hat, der dem Ehemann das Recht zuspricht, seiner Frau bestimmte Aktionen zu untersagen. Ebenso dem Scheich, Kikis geistigem und religiösem Führer. Doch obwohl sich Kiki weiter ihre Freiheiten nimmt, ist sie doch im Zweifel, wie lange sie ihr neues Leben mit den bisherigen weltoffenen Aktivitäten vereinbaren kann. Demnächst steht wieder eine Motorradtour von der Hauptstadt Kuala Lumpur an die Ostküste an. Kiki ist unsicher, ob sie diese Reise wirklich antreten soll.

Stadt Land Kunst Spezial 08:55

Stadt Land Kunst Spezial: Kolumbien

Magazin

(1): Kolumbien, León de Greiffs Dschungel der Wörter (2): Das afrikanische Herz Kolumbiens (3): Cartagena, Krieg um ein Ohr

Stadt Land Kunst Spezial 09:35

Stadt Land Kunst Spezial: Kanaren

Magazin

(1): La Gomera, die Seele der Kanaren (2): Lanzarote: Die Pirateninsel (3): Lanzarote: Weinlese mit Dromedaren

Zu Tisch 10:15

Zu Tisch: La Gomera

Essen und Trinken

Die kanarische Insel La Gomera ist für ihre Götterspeise, den Palmhonig, bekannt. Er wird in den Sommermonaten aus dem Saft der Palmen gewonnen, die vor allem im grünen Norden der Insel in der Region Vallehermoso wachsen. Tanausú Chavez González steigt jeden Tag auf seine Palmen. Er erntet aus ihnen die Grundlage für den Palmhonig, den er weiterverarbeitet. Seine Nachbarin Rosa Maria Aguiar Rizo ist eine dankbare Abnehmerin, denn sie liebt Süßspeisen und verwendet den Palmhonig als Topping für Leche asada, eine Art süßen Eierstich, und als Zutat von Turrón gomero, eine Süßigkeit aus dem kanarischen Gofio-Mehl. Rosa führt den örtlichen Souvenirshop von Vallehermoso. Er ist ein beliebter Treffpunkt nicht nur für Touristen, sondern besonders für die Dorfbewohner, die hier ihre lokalen Produkte verkaufen können. Vor der Arbeit bereitet Rosa für ihre Großfamilie Potaje de Berros zu, einen gomerischen Eintopf aus Brunnenkresse, Gemüse und Schweinefleisch. Der Süden der Insel ist im Vergleich zum Norden karg und bietet den zahlreichen Ziegen Nahrung. Die Ziegenhirten haben eine eigene Sprache entwickelt, mit der sie sich über die vielen Schluchten und Täler hinweg verständigen können. Rosas Schwester Fidelia besitzt in der Nähe der Hauptstadt San Sebastián de La Gomera 200 Tiere und stellt geräucherten Ziegenkäse her, eine weitere Spezialität der Insel. Sie kocht gerne herzhafte Gerichte. Am Wochenende, wenn ihre Schwester sie mit der Großfamilie besucht, bereitet sie die gomerische Vorspeise Almogrote aus dem hauseigenen Käse zu. Als Hauptgericht gibt es einen Lammeintopf.

Der Mensch, die Natur, das Abenteuer 10:45

Der Mensch, die Natur, das Abenteuer: Das Erwachen

Dokumentation

In Panama hat die Austrocknung des vor allem wirtschaftlich enorm bedeutsamen Panamakanals Anfang der 80er Jahre unsere Gesellschaft daran erinnert, dass der Wald für den Wasserkreislauf unerlässlich ist. Die Erhaltung der Ressourcen und der biologischen Vielfalt gehen Hand in Hand. Ein Viertel der Landesfläche ist mittlerweile Schutzgebiet, wovon sowohl die indigenen Völker als auch die Wirtschaft profitieren. In Mosambik hatte das Verschwinden großer Pflanzenfresser, die während des Krieges gejagt wurden, dazu geführt, dass der Gorongosa-Park seine ganze Pracht und Artenvielfalt verlor. Ihre Wiederansiedlung und die Einbeziehung der Bevölkerung haben den berühmten Park wieder zum Leben erweckt, in den nun sogar Tiere wie Löwen zurückkehren. In China hatte der Weidedruck auf dem empfindlichen Löss-Plateau entlang des Gelben Flusses geradewegs zur Verwüstung geführt; als die Bewohner erkannten, dass dies auch die Ursache für die verheerenden Überschwemmungen war, die sie heimsuchten, pflanzten sie massiv wieder an und gestalteten die Landschaft neu. Die Dokumentation lässt die Zuschauerinnen und Zuschauer entdecken, wie widerstandsfähig die Natur ist und wie sehr unsere Wirtschaft von ihr abhängt. Sofern die Menschen die Natur respektieren, können unsere Ressourcen für Generationen erhalten bleiben. Selbst durch menschliche Aktivitäten zerstörte Ökosysteme können sich regenerieren, wenn wir ihnen einen "Schubs" in die richtige Richtung geben.

Der Mensch, die Natur, das Abenteuer 11:30

Der Mensch, die Natur, das Abenteuer: Erkenntnisgewinn

Dokumentation

Viel zu lang hat der Mensch vergessen oder ignoriert, dass in der Natur alles miteinander zusammenhängt. Nun geht es darum, die Wiederholung alter Fehler zu vermieden und konkrete zukunftsorientierte Lösungen zu finden. Mehr und mehr Initiativen zielen heute darauf ab, der Natur ihren Raum zurückzugeben, vermeintlichen Schädlingen wieder ihren Platz einzuräumen und Gleichgewichte wiederherzustellen, die der Mensch zerstört hat. Als Indigene in den USA für die Renaturierung des Elwha River im Nordwesten der Vereinigten Staaten kämpften, wurde klar, dass dies auch zum Erhalt der Orcas beitragen wird, da diese von den Lachsvorkommen im Fluss leben. Mit dem Rückbau der Staudämme begann eine hoffnungsvolle Entwicklung. Im Westen des Landes erkannte man, dass der lang gefürchtete und bekämpfte Wolf eine wichtige Stütze des Ökosystems ist: Die Wiederansiedlung von Wölfen im Yellowstone-Nationalpark trug dazu bei, das Gebiet ins ökologische Gleichgewicht zurückzubringen und half sogar, die Gesundheit der Beutetiere zu verbessern. In der chinesischen Provinz Sichuan waren es die Glühwürmchen, deren Rückkehr die Entwicklung eines natürlichen Ökosystems in den ländlichen Gebieten mit sich brachte. Auch in Schottland führte ein neuer Blick auf die Umwelt zu Veränderungen: Ein Mann kämpfte entschlossen dafür, den Highlands ihre ursprüngliche Gestalt wiederzugeben. So kehrt inmitten kahler Hügel ein Stück gesunder Wald zurück. Mittlerweile weiß man, wie wichtig das Pflanzen von Bäumen ist, um den Auswirkungen der Entwaldung entgegenzutreten. Doch die Ansiedlung bestimmter Arten am falschen Ort kann katastrophale Folgen haben - wie in Südafrika, wo invasive Kiefern die Wasservorräte aufzehren. Es geht nun also darum, das natürliche Gleichgewicht in der Natur wiederherzustellen. Angesichts des zunehmend folgenschweren Klimawandels werden nur gesunde Ökosysteme bestehen und uns auch in Zukunft die Ressourcen liefern, die wir brauchen.

Der Mensch, die Natur, das Abenteuer 12:10

Der Mensch, die Natur, das Abenteuer: Wandel

Dokumentation

Im Königreich Bhutan müssen buchstäblich Berge versetzt werden, um angesichts der drohenden Klimakatastrophe durch Gletscherschmelzen im Himalaya Zeit zu gewinnen. Wälder spielen als CO2-Speicher eine wichtige Rolle. Durch Aufforstungen ließen sich große Mengen Treibhausgas binden. Dieses Potenzial wird in umfangreichen Forschungsprojekten kartographiert, um Instrumente für die Zukunft zu entwickeln. Doch die Forschung zeigt auch, dass das Vorgehen wohlüberlegt sein will: Damit Wälder ihre Funktion erfüllen und künftigem Wandel standhalten können, müssen sie an geeigneten Standorten gepflanzt werden und vor allem biologisch vielfältig sein. Die Vielfalt unterschiedlicher Arten ist der eigentliche Schlüssel zu einer gesunden Natur. Zum einen muss die Biodiversität an vielen Orten der Erde wiederhergestellt werden, zum anderen kommt es darauf an, die noch intakten Gebiete zu schützen, wie etwa den Bialowieza-Urwald in Polen. Heute ist bekannt, dass neben Wäldern auch andere Ökosysteme wie Torfmoore oder Seegraswiesen riesige CO2-Speicher sind. Da ihre Zerstörung direkt zur Erderwärmung beiträgt, muss es höchste Priorität haben, diese Lebensräume zu bewahren. Auch hier gilt es, die biologische Vielfalt zu erhalten, damit ihr fragiles Gleichgewicht gewahrt bleibt. In Australien hat man es geschafft, durch das Wiederansiedeln von Haien die Schildkrötenpopulation zu regulieren. Dort können nun die Seegraswiesen wieder gut gedeihen. Die Menschheit hängt von der Natur und ihren Ökosystemen ab - und die Natur von uns. Es bleibt noch sehr viel zu tun, um sie zu schützen. In der Antarktis wurde ein beispielhafter Beschluss gefasst: Das Rossmeer, dessen Phytoplankton ebenfalls eine wichtige Rolle als Kohlenstoffsenke spielt, wurde zum Meeresschutzgebiet erklärt. Damit ist gewährleistet, dass das marine Ökosystem dort auch in Zukunft intakt bleibt.

Planet im Wandel 13:00

Planet im Wandel: Eis

Natur und Umwelt

Drei Jahre lang begleitete ein Kamerateam eine Reihe außergewöhnlicher Menschen an die entlegensten Gebiete der sieben Kontinente, wo sie unmittelbar mit den Folgen des Klimawandels konfrontiert werden. Die Wissenschaftler erklären, wie Forschung, Natur und traditionelles Wissen dem Menschen dabei helfen, sich für die Zukunft zu wappnen.

Planet im Wandel 13:40

Planet im Wandel: Feuer

Natur und Umwelt

Drei Jahre lang begleitete ein Kamerateam eine Reihe außergewöhnlicher Menschen an die entlegensten Gebiete der sieben Kontinente, wo sie unmittelbar mit den Folgen des Klimawandels konfrontiert werden. Die Wissenschaftler erklären, wie Forschung, Natur und traditionelles Wissen dem Menschen dabei helfen, sich für die Zukunft zu wappnen.

Planet im Wandel 14:25

Planet im Wandel: Wasser

Natur und Umwelt

Die Ozeane sind für das Leben auf der Erde von entscheidender Bedeutung. Sie bedecken den Planeten zu etwa 70 Prozent, speichern riesige Mengen an Kohlendioxid und Wärme aus der Atmosphäre und liefern einen Großteil der menschlichen Nahrung. Doch mit der Klimaerwärmung verändern sich auch die Ozeane. Dies hat weitreichende Folgen für das Leben unter Wasser und für die Menschen. Das schmelzende Polareis führt zu einer Überflutung der Küstengebiete und destabilisiert die Meeressysteme. Einige führende Experten aus der ganzen Welt begeben sich inzwischen vor Ort, um diese Veränderungen zu beobachten, zu erklären und Projekte zum Schutz der gefährdeten Ökosysteme ins Leben zu rufen. Ihre Reise führt sie von den eisigen Gewässern des Antarktischen Ozeans ins heiße Australien. Dabei müssen sie feststellen, wie einige Arten angesichts der Veränderungen an ihre Grenzen stoßen, während andere sich anpassen und Hoffnung für die Ozeane machen. Auf einem antarktischen Eisbrecher geht es auf eine wissenschaftliche Expedition, die untersucht, wie stark der Meeresspiegel bereits angestiegen ist und wie sich die veränderten Gezeiten auf das Leben der bedrohten Key-Weißwedelhirsche in Florida auswirken. In der Antarktis macht sich eine traditionelle neuseeländische Walreiterin auf die Suche nach Walen, während eine Gruppe von Naturschützern in einem Wettlauf mit der Zeit versucht, das Great Barrier Reef zu bewahren. Zur selben Zeit helfen Einheimische in Mexiko, die dortigen Meeresschildkröten vor den überraschenden Folgen des Klimawandels in Sicherheit zu bringen.

Planet im Wandel 15:10

Planet im Wandel: Erde

Natur und Umwelt

Der Klimawandel bringt die einst stabilen Systeme der Natur ins Wanken. Anbauflächen werden immer häufiger durch Insektenplagen, extreme Wetterereignisse und Überschwemmungen verwüstet. Steigende Temperaturen und neue Wettermuster verändern die Welt, wie wir sie kennen. Doch allen düsteren Prognosen zum Trotz sorgen außergewöhnliche Menschen an den Brennpunkten dieses Wandels für Hoffnung. Die Dokumentation begleitet Wissenschaftler in die Antarktis und beleuchtet, wie sich die Tiere den Herausforderungen einer dramatisch veränderten Umwelt stellen. Sie zeigt eine spektakuläre Schmetterlingswanderung und stellt Landbesitzer im Amazonasgebiet und in den US-amerikanischen Great Plains vor, die die Selbstheilungs- und Anpassungskräfte der Natur ihrer Heimat aktiv unterstützen. Die Dokumentation begleitet die Wissenschaftler auf ihren Erkundungsreisen zu bislang unzugänglichen Meeren, den Gipfeln des Himalayas, in den Amazonasdschungel und in glühend heiße Wüsten. Dabei gehen sie der Frage auf den Grund, wie der Klimawandel unsere Welt verändert. Sie zeigen, wie Tiere ihr Verhalten an eine immer wärmere Umwelt anpassen und welche Lösungen die Wissenschaft derzeit entwickelt. Lokale Naturschützer und indigene Sachverständige werfen einen Blick in die Vergangenheit, um ihre Heimat anhand der gewonnenen Erkenntnisse auf die Zukunft vorzubereiten. Engagierte Menschen machen sich für unseren krisengeplagten Planeten stark. Ihre Arbeit offenbart zahlreiche Bedrohungen, erklärt aber auch, wie sich die Natur den veränderten Gegebenheiten anpasst und auf überraschende Weise ein neues Gleichgewicht findet. So zeigen sie, dass es noch nicht zu spät ist, sich anzupassen, aus Fehlern der Vergangenheit zu lernen und für den eigenen Lebensraum Verantwortung zu übernehmen.

Das Geheimnis von Santorini 15:55

Das Geheimnis von Santorini

Dokumentarfilm

Es ist eine der großen wissenschaftlichen Expeditionen unserer Zeit. Nach sechs Jahren Vorbereitung geht ein internationales Team aus acht Nationen an Bord des Forschungsschiffes "JOIDES Resolution". Ihr Ziel: einer der explosivsten Vulkane der Welt - die griechische Insel Santorini. Die Expedition IODP 398 soll die Eruptionsgeschichte des Vulkans erstmals unter Wasser untersuchen. Kilometerlange Bohrkerne aus dem Herzen der Caldera sollen Aufschluss über das Alter des Vulkans und sein Verhalten geben. Vor rund 3.600 Jahren zerriss eine Eruption, größer als die von Pompeji, die Insel und überzog das östliche Mittelmeer mit einer dicken Ascheschicht. Ist es möglich, dass dieser Ausbruch das Ende der Minoer einläutete, der ersten Hochkultur Europas? An antiken Orten in der Ägäis finden Archäologen weitere Hinweise auf das Ausmaß der Zerstörung und kommen dem Rätsel der Minoer näher. Ein sensationeller Fund an der türkischen Küste zeigt, wie gefährlich ein Ausbruch selbst für weit entfernte Regionen werden kann. Wind und Wetter haben die meisten Spuren an Land verwischt - das führt zu Wissenslücken. Hier erhoffen sich die Wissenschaftler mit dem Blick in den Meeresboden neue Antworten auf intensiv diskutierte Fragen. Ziel ist es, die gesamte vulkanische Geschichte Santorinis zu entschlüsseln und Zukunftsprognosen für diesen Touristen-Hotspot im Mittelmeer zu erstellen. Es ist das erste Mal, dass die Geschichte eines Vulkans in solcher Detailfülle untersucht wird. Die Ergebnisse geben neue Einblicke in das Verhalten von Vulkanen - weltweit.

ARTE Reportage 17:25

ARTE Reportage: Südlicher Libanon / Westjordanland / Kolumbien

Dokumentation

(1): Südlicher Libanon: Wieder im Krieg Der Angriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober entfachte auch den alten Konflikt an der Grenze zwischen Israel und dem Süden des Libanon wieder neu. (2): Westjordanland: Gefangene gegen Geiseln Israel lässt palästinensische Gefangene frei im Austausch gegen israelische Geiseln: Das sind die Bedingungen des seit Monaten erwarteten Abkommens zwischen der Hamas und Israel im Krieg in Gaza. (3): Kolumbien: Versöhnung unmöglich? Acht Jahre nach der Unterzeichnung des Friedensabkommens zwischen einem Teil der FARC Guerrilla und der kolumbianischen Regierung bemühen sich beide Seiten noch immer sehr um eine Versöhnung - eine Herausforderung nach 50 Jahren Bürgerkrieg.

Mit offenen Karten 18:20

Mit offenen Karten: Baltische Staaten - Der Krieg vor den Toren

Infomagazin

"Mit offenen Karten" ergründet das Baltikum, das im vergangenen Jahr unfreiwillig ins Zentrum des Weltgeschehens rückte. Als direkte Nachbarn Russlands erleben diese Länder den Angriff auf die Ukraine als Bedrohung ihrer eigenen Sicherheit. Ein Überblick über die Ursprünge, Sprachen, Geschichte und Wirtschaftsmodelle dieser Staaten verrät viel über ihre Beziehungen mit Russland.

Apotheke Regenwald 18:35

Apotheke Regenwald: Die magischen Pflanzen des Amazonas

Dokumentation

Leticia Yawanawa hat einen ehrgeizigen Plan: Sie will das Wissen um die Heilpflanzen des Urwalds sammeln und für die Nachwelt bewahren. Die Abholzung des brasilianischen Regenwalds hat nicht nur verheerende Auswirkungen auf das globale Klima, sie führt auch zur Vertreibung indigener Stämme und ihres einmaligen Wissens um die Heilkräfte der Natur. Wissenschaftler sind sich einig, dass nur ein Drittel der gesamten Biodiversität des Regenwaldes erforscht ist. Ein großer Teil des Wissens ist in den Köpfen indigener Gelehrter und wird nur mündlich von Generation zu Generation weitergegeben. Während viele Stämme aus ihren Lebensräumen vertrieben werden und sich auflösen, droht das Wissen der Schamanen, die neben spirituellen Aufgaben ihr Volk medizinisch mit Pflanzen und Kräutern des Urwalds behandeln, für immer verloren zu gehen. In der Dokumentation "Apotheke Regenwald - Die magischen Pflanzen des Amazonas" des brasilianischen Regisseurs Rafa Calil bringt Leticia Schamanen aus verschiedenen Völkern zu einem Wissensaustausch zusammen. Sie machen sich auf einen oft tagelangen Weg durch den Regenwald, um ihr Wissen um Heilpflanzen und traditionelle Riten und Zeremonien miteinander zu teilen. Wir erfahren von den Heilkräften von Pflanzen und Kräutern, die uns vertraut sind - und von solchen, für die es nur lokale indigene Namen gibt. Die "Wunderwelten"-Dokumentation begleitet Leticia Yawanawa bei ihrer faszinierenden Mission und lässt den Zuschauer die enorme Kraft der Schätze des Urwaldes erfahren.

ARTE Journal 19:20

ARTE Journal

Nachrichten

Die auf vielen Sendern vorgenommene strikte Trennung von Politik- und Kulturnachrichten wird hier aufgehoben. Es werden Schnittpunkte aus beiden Bereichen präsentiert und Zusammenhänge dargestellt.

360° Reportage 19:40

360° Reportage: Hati Bondhu, die Elefantenschützer von Assam

Reportage

Reis und Tee - dafür ist Assam berühmt. Aber genau die landwirtschaftlichen und Siedlungsgebiete der Menschen sind durchzogen von den Korridoren der Elefanten. In großen Gruppen ziehen sie dorthin, wo sie die beste Nahrung finden. Bis zu 250 Kilogramm Futter benötigt ein ausgewachsener Elefant am Tag. Dies führt zwangsläufig zu teils folgenschweren Konflikten. Mit untauglichen Methoden versuchen die Menschen, die Tiere aus ihren Anbaugebieten zu vertreiben. Eine Gemeinschaft aus Bauern, angeführt von den Tierschützern Dulu Borah und seiner Frau Meghna Hazarika will Frieden mit den Elefanten. In der Gegend um Chapanala setzt man auf eine sowohl einfache wie wirksame Methode: Die Bauern nutzen brachliegende Felder, um gezielt Futter für die Tiere anzubauen und sie so von den eigenen Feldern fernzuhalten. Die Organisation Hati Bondhu ("Freunde der Elefanten") verfügt über fünf Jahre Erfahrung mit dem Projekt. Im Mai bereiten die Tierschützer die Elefantenfelder vor und beginnen mit dem Anbau von Besengras. Das feucht-heiße Klima Assams ermöglicht den zeitgleichen Anbau von Besengras für die Elefanten und Reis für die Menschen. Immer mehr schließen sich der Bewegung an. So konnten in den letzten Jahren die Konflikte mit den durchziehenden Elefanten drastisch reduziert werden. Denn in der Erntezeit zwischen Oktober und Dezember kommen Herden von bis zu hundert Elefanten auf die für sie vorgesehenen Felder - ohne dabei die Anbaugebiete der Menschen zu plündern. Ein erster wichtiger Erfolg für ein friedliches Miteinander von Reisbauern und Rüsselträgern.

Patagonien - Rückkehr zur Madre de Dios 20:15

Patagonien - Rückkehr zur Madre de Dios

Dokumentarfilm

Der patagonische Archipel im äußersten Süden Chiles wird auch als Land am Ende der Welt bezeichnet. Zu diesem wilden Landstrich, der auf Entdecker schon immer eine besondere Faszination ausübte, gehören Hunderte, zum Teil noch unerforschte Inseln. Eine davon ist Madre de Dios. Auf der 40 km langen und 25 km breiten Landfläche finden sich weltweit einzigartige Gesteinsformationen wie die riesigen "Marmorhöhlen", dichte Wälder, die eine perfekte Science-Fiction-Kulisse abgeben würden, und schwindelerregend hohe Klippen. Zwei Monate lang trotzten 43 Wissenschaftler und Abenteurer sowie zwei Angehörige der Volksgruppe der Kawesqar Dauerregen und starkem Wind, um hinter die Geheimnisse der mysteriösen Insel zu kommen. Die Höhlenforscher, Geologen, Archäologen und Biologen begeben sich auf Madre de Dios in die totale Wildnis, um mehr über diese unbekannte und auf den ersten Blick überlebensfeindliche Welt herauszufinden. Dabei wollen sie die einzigartige geologische Geschichte der Insel verstehen, ihr Innerstes erforschen, die dort angesiedelten Arten erfassen und die Geschichte der dort einst beheimateten Kawesqar nachvollziehen. Zur Herkunft dieser patagonischen Seenomaden sind nur wenige Dokumente erhalten. Einst lebten sie auf diesen abgelegenen Inseln als Jäger, Fischer und Sammler unter schwierigsten klimatischen Bedingungen und in größter Armut.

Kosmos Boden - Das unbekannte Land 21:45

Kosmos Boden - Das unbekannte Land

Natur und Umwelt

"Kosmos Boden - Das unbekannte Land" zeigt, wie es gelingen kann, aus einem Stück strapaziertem Ackerland einen fruchtbaren Gemüsegarten zu gewinnen. Ein Boden, strotzend von Leben, ist essenziell für unsere Existenz - aber wie erhält man ihn? Marc van Will, Gestalter nachhaltiger Kindergärten in den Niederlanden, und eine kleine Gruppe von Städtern haben sich nichts weniger als das vorgenommen: der Erde das zu geben, was sie braucht, um aus eigener Kraft gesunde Pflanzen und Früchte wachsen zu lassen. Mikroorganismen und Pilze in ungezählter Zahl helfen ihnen dabei. Ziel des Projekts ist es, einen Kreislauf in Gang zu setzen, bei dem am Ende auch der Mensch von einer reichen, gesunden Ernte profitiert. Für Marc van Will zudem Anlass, Gespräche mit Wissenschaftlern zu suchen: Gibt es einen Zusammenhang zwischen Nährstoffgehalt und dem Boden, auf dem Pflanzen wachsen? Wenn Mikroorganismen und Pilze die Oberfläche der Erde bedecken, was tun sie unterirdisch? 75 Prozent des gesamten Kohlenstoffs der Erde sollen in den unterirdischen Systemen gespeichert sein. Verblüffende Aufnahmen eines Bildroboters zeigen, wie bizarr sich Leben in einem meist unsichtbaren Raum entfaltet. Wissenschaftler erforschen unter anderem, in welchem Ausmaß Pflanzen CO2 an Pilze abgeben. Das Netzwerk von Pilzen und der Wald erscheinen als untrennbare Einheit. Selbst in den Städten trägt das Pilznetzwerk zum Wachstum der Pflanzen - und damit zur Abkühlung des Stadtklimas - bei.

Lieder der Erde 22:40

Lieder der Erde

Dokumentarfilm

Der Vater der Regisseurin Margreth Olin hat sein ganzes Leben in einem norwegischen Tal verbracht. Er nimmt uns mit in seine Welt, zeigt uns die Gletscher, den Wald, die Vielfalt der einheimischen Tierwelt. 10.000 Jahre alte Endmoränen befinden sich ganz in der Nähe der Farm, mit der schon seine Vorfahren ihren Lebensunterhalt erwirtschaftet hatten. Ihr aller Leben war von enger Verbindung mit der Natur geprägt, nur so konnten sie überleben. "Lieder der Erde" von Margreth Olin ist eine filmische und akustische Beobachtung des norwegischen Tals im Wandel der Jahreszeiten. Der Dokumentarfilm verwebt die unterschiedlichen Klänge der Erde und der Tierwelt zu einer bild- und tongewaltigen Symphonie. Er macht uns deutlich, wie unendlich kostbar die Natur ist und wie groß unser Verlust wäre, falls wir auf den Klimawandel nicht rechtzeitig und effektiv reagieren.

Kurzschluss - Das Magazin 00:10

Kurzschluss - Das Magazin: EMAF Osnabrück

Magazin

(1): Sound That (2): Zoom: Kevin Jerome Everson (3): Sorry (4): Zoom: Katrin Mundt

Nach einer wahren Geschichte 01:05

Nach einer wahren Geschichte: Gerry Conlon: Im Namen der Wahrheit

Dokumentation

Nach dem Bloody Sunday herrschten in Nordirland bürgerkriegsähnliche Zustände: Die IRA verübte zahlreiche Attentate in Irland sowie im Vereinigten Königreich. In regelmäßigen Abständen wurde London von Explosionen erschüttert, die Dutzende Menschenleben forderten - auf dem Höhepunkt des Konflikts bis zu einmal im Monat. Am 5. Oktober 1974 detonierte im südenglischen Guildford eine Bombe in einem Pub, in dem britische Soldaten aus umliegenden Kasernen verkehrten, und wenige Tage später eine weitere im Londoner Vorort Woolwich. Sieben Menschen kamen bei den Anschlägen ums Leben, weitere 70 wurden schwer verletzt. Die Sicherheitsbehörden standen unter Druck: Sie brauchten schnell einen Schuldigen - und Gerry Conlon musste als Sündenbock herhalten. Mit 19 wurde er verhaftet und für ein Attentat verurteilt, das er nicht begangen hatte. Er sollte 15 Jahre seines Lebens im Gefängnis verbringen. Sein Vater, der ebenfalls zu Unrecht verhaftet wurde, starb im Gefängnis. Nach seiner Freilassung veröffentlichte Conlon eine Autobiografie mit dem Titel "Proved Innocent". Er setzte sich außerdem für politische Gefangene und die Opfer willkürlicher Festnahmen ein. 2014 verstarb Conlon im Alter von 60 Jahren in Folge einer Krebserkrankung. Das Ende seiner eigenen Geschichte wird er nie erfahren. Zwar erhielt Conlon eine öffentliche Entschuldigung von Tony Blair, doch weigert sich die Regierung bis heute, die Prozessakten, die den größten Justizskandal der Geschichte Großbritanniens belegen, vor Ablauf der 75-jährigen Sperrfrist zu veröffentlichen. Der Film "Im Namen des Vaters", angelehnt an Conlons Autobiografie, wurde ein Welterfolg und prägte eine ganze Generation. "Gerry Conlon - Im Namen der Wahrheit" erzählt die wahre Geschichte von seinem Leben und dem größten Justizskandal im Großbritannien des 20. Jahrhunderts.

Nach einer wahren Geschichte 01:30

Nach einer wahren Geschichte: Frei durch die Luft

Dokumentation

DDR, mitten im Kalten Krieg: Die Familien Strelzyk und Wetzel lebten in thüringischen Kleinstadt Pößneck, ungefähr 30 Kilometer von der Grenze zur BRD entfernt. Wie viele DDR-Bürger waren sie dazu bereit, alles zu riskieren, um ihren Kindern ein Leben in Freiheit zu ermöglichen. Zwei Jahre lang arbeiteten sie an der Vorbereitung eines scheinbar irrwitzigen Fluchtplans: Sie bauten heimlich einen Heißluftballon, mit Hilfe dessen sie sich in den Westen absetzen wollten. Eines Nachts im September 1979 traten die beiden Familien die Reise in ihrem improvisierten Luftgefährt an, das sie aus einem Blechstück, Eisenstangen, vier Propangasflaschen und aneinandergenähten Zeltplanen zusammengebastelt hatten. Bei günstigem Wind flogen sie ungefähr eine halbe Stunde auf einer Höhe von 2.000 Metern. Als sie schließlich landeten, wussten sie zuerst nicht, ob ihnen ihr Coup geglückt war. Doch als die Polizei nicht im DDR-Auto, sondern im Audi 80 vorfuhr, war klar: Sie hatten es geschafft, sie waren im Westen - in der Freiheit. Später ließen sie sich in Naila nieder, der bayerischen Stadt, in der sie gelandet waren. Die Geschichte ihrer spektakulären Flucht wurde bereits zweimal verfilmt: Schon 1982 kam die Disney-Produktion "Mit dem Wind nach Westen" von Delbert Mann in die Kinos; die zweite Adaption mit dem Titel "Ballon" aus dem Jahr 2018 stammt von dem deutschen Komiker und Schauspieler Michael "Bully" Herbig.

Nach einer wahren Geschichte 02:00

Nach einer wahren Geschichte: Mark Ashton: Gay People und Minenarbeiter in einem Kampf!

Dokumentation

Im Jahr 1984 rief die NUM, die mächtige britische Gewerkschaft für Bergarbeiter, zum Streik auf und setzte ein Kräftemessen mit Margaret Thatcher in Gang. Mark Ashton, einem homosexuellen Aktivisten aus London, gelang es, die LGBT-Community von der Tragweite des Kampfes der Bergarbeiter gegen die Eiserne Lady zu überzeugen. Mit einigen Kameraden gründete er die Gruppe "Lesbians and Gays Support the Miners" und sammelte Spenden zu ihrer Unterstützung. Das gesammelte Geld übergaben sie persönlich an eine Bergarbeitergemeinde im walisischen Dulais Valley. Das Zusammentreffen von Gays und Bergarbeitern kam einem regelrechten Kulturschock gleich - doch die gegenseitige Solidarität und der Kampf gegen einen gemeinsamen Feind nivellierte alle Unterschiede. Nachdem ihre finanziellen Mittel aufgebraucht waren, nahmen die Bergarbeiter im Frühjahr 1985 ihre Arbeit wieder auf, ohne ihre Ziele erreicht zu haben. Doch die Solidarität der LGBT-Community geriet nicht in Vergessenheit: Auf dem Parteitag der Labour Party wurde mit der Unterstützung der Bergarbeiter aus Dulais und der NUM beschlossen, dass gleiche Rechte für Homosexuelle und der Kampf gegen Homophobie ins Programm der Arbeiterpartei aufgenommen werden sollten. Am 30. Januar 1987 wurde Mark Ashton HIV-positiv getestet. Er starb kurze Zeit später mit nur 26 Jahren. Es sollte noch bis zum Jahr 2003 dauern, bis die Labour-Regierung unter Tony Blair das Gesetz über Sexualstraftaten reformierte und einvernehmliche homosexuelle Handlungen nicht länger strafbar waren. Mark Ashton konnte all das nicht mehr miterleben, aber sein Verdienst im Kampf für die Gleichberechtigung der Homosexuellen ist unvergessen.

Nach einer wahren Geschichte 02:30

Nach einer wahren Geschichte: Lucie Aubrac: Ein Leben für die Résistance

Dokumentation

Am 21. Juni 1943 verhaftete die Gestapo in Caluire, in der Nähe von Lyon, Jean Moulin sowie sieben weitere hochrangige Mitglieder der Résistance, darunter auch Raymond Aubrac. Seine Ehefrau Lucie, Widerstandskämpferin der ersten Stunde, schreckte vor nichts zurück, um ihn aus den Fängen der Gestapo zu befreien. Mit der Unterstützung ihres Netzwerks "Libération" plante sie hochschwanger einen Hinterhalt - ein riskantes Unterfangen, das letztlich jedoch gelang. Für das Ehepaar begann ein Leben auf der Flucht. Dank ihrer Kontakte konnte Lucie Aubrac am 8. Februar 1944 mit ihrem Mann und ihrem kleinen Sohn nach London übersetzen. Wenige Tage später brachte sie dort eine Tochter zur Welt. Damit hätte ihr Kampf enden können, doch Lucie Aubrac engagierte sich weiterhin für die Befreiung Frankreichs und wurde als erste Frau in die Beratende Versammlung, das provisorische Parlament, berufen. Später war sie als Aktivistin für Amnesty International tätig und setzte sich für illegale Einwanderer ein. Ihr persönliches Credo fasste sie in einem Satz zusammen: "Widerstand muss immer im Hier und Jetzt erfolgen." 1987 fand der Prozess gegen den ehemaligen Gestapochef Klaus Barbie statt. Das Verhalten seiner Fürsprecher bewegte Aubrac dazu, ihre Memoiren zu schreiben. Claude Berris Filmadaption in Anlehnung an Lucie Aubracs "Heldin aus Liebe: eine Frau kämpft gegen die Gestapo" offenbart den Heroismus und die Charakterstärke dieser außergewöhnlichen Frau und gibt Aufschluss über die Rolle der Frauen in der Résistance. Bis zu ihrem Tod am 14. März 2007 im Alter von 94 Jahren setzte Lucie Aubrac ihren unermüdlichen Kampf in Schulen und an Universitäten fort - für Freiheit und Menschenwürde, gegen Rassismus und Unrecht.

Leben mit Vulkanen 02:55

Leben mit Vulkanen: Santorin, eine sagenumwobene Eruption

Natur und Umwelt

Im Süden der Kykladen in Griechenland liegt Santorin. Vor ungefähr 3.600 Jahren war dieser Archipel Schauplatz eines der größten Vulkanausbrüche der Menschheitsgeschichte. Durch die gewaltige Eruption wurde die Insel unter einer 15 Meter dicken Ascheschicht begraben und war mehr als 400 Jahre lang unbewohnbar. Im Laufe der Jahrtausende nährte dieses Naturphänomen die größten Legenden im Mittelmeerraum, darunter auch die von den zehn biblischen Plagen. Zusammen mit einem Archäologen erkundet Arnaud Guérin die Ausgrabungsstätte Akrotiri. Die antike Stadt wurde durch den Vulkanausbruch verschüttet und dadurch vor dem Verfall bewahrt: Sie befindet sich in ausgezeichnetem Erhaltungszustand. Die Forscherinnen und Forscher bleiben aufgrund der zyklischen Vulkanaktivität in der Region jedoch stets wachsam. Im Zentrum der riesigen, vom Wasser überfluteten Caldera sondiert ein Vulkanologenteam den Meeresboden, wo eine Wiederaufnahme vulkanischer Aktivität festgestellt wurde.

28 Minuten 03:25

28 Minuten

Magazin

Das Kulturmagazin des Senders ARTE wird täglich aus Paris gesendet. Aktuelle Themen aus Wirtschaft, Politik, Wissenschaft und Gesellschaft stehen im Zentrum der Sendung und werden versiert unter die Lupe genommen.

Leben mit Vulkanen 04:10

Leben mit Vulkanen: Island, magische Lava auf Reykjanes

Natur und Umwelt

Ihre Lavaströme löschen Leben in einem Wimpernschlag aus, ihre Asche ist Quell außerordentlicher Fruchtbarkeit: Die Gegensätzlichkeit von Vulkanen fasziniert den Menschen seit jeher. Viele Kulturen vermuten in den feuerspeienden Riesen sogar den Sitz ihrer Götter. In der Dokumentationsreihe erkundet der Geologe Arnaud Guérin aktive Vulkane rund um den Globus. Er begegnet Menschen, die am Fuße der brodelnden Erdlungen zu Hause sind und einzigartige Beziehungen zu den Glutriesen geknüpft haben.

Sendeschluss 04:36

Sendeschluss

Programm nach Ansage