TV Programm für ARTE am 09.02.2023
Jahrhunderte lang waren die mesopotamischen Sümpfe im Irak ein Quell des Lebens - bis sie unter Saddam Hussein zerstört wurden. Azzam Alwash hat sich der Herausforderung gestellt, den Feuchtgebieten wieder zu ihrer ursprünglichen Vitalität zu verhelfen. In Bogotá, Kolumbien, lässt sich Nohra Padilla weder von mächtigen politischen Gegnern noch von Gewaltandrohung beirren. Sie kämpfte gegen die Pläne der Stadtverwaltung, die Müllentsorgung privaten Dienstleistungsunternehmen zu überlassen. Denn es gab bereits ein einfaches, von Einheimischen gemanagtes Sammel- und Recyclingsystem in der kolumbischen Metropole. Nohras Engagement ist zu danken, dass die Rolle dieser Müllsammler für die Abfallwirtschaft von Bogotá heute offiziell anerkannt wird. In Südafrika führte Jonathan Deal erfolgreich eine Kampagne gegen Fracking. Mit dieser gelang es, die Halbwüste Karoo zu bewahren, die für ihre Landwirtschaft, ihre Tierwelt und ihre landschaftliche Schönheit bekannt ist. Westtimor: Die indonesische Umweltaktivistin Aleta Baun ist auch unter dem Namen "Mama Aleta" bekannt. Als Oberhaupt ihrer Gemeinschaft bewahrte sie den heiligen Wald auf dem Berg Mutis vor einem geplanten Marmorabbau, indem sie - trotz eines Mordversuchs im Auftrag der lokalen Behörden - das Bergbaugelände mit 150 Frauen ein Jahr lang besetzt hielt. In Chicago organisierte Kimberly Wasserman ein lokales Aktionsnetzwerk, das die Schließung der beiden ältesten und umweltschädlichsten Kohlekraftwerke der Region sowie deren Umwandlung in Gemeinschaftsparks erwirkte. In Italien startete der Lehrer Rosanno Ercolini in einem kleinen toskanischen Dorf eine Aufklärungskampagne über die Gefahren von Müllverbrennungsanlagen. Damit setzte eine breite nationale Zero-Waste-Bewegung in Gang, die sich auf ganz Europa ausweitete.
"GEO Reportage" präsentiert außergewöhnliche Menschen rund um den Globus.
Unter dem Baumwipfelpfad innerhalb der Saarschleife wird die Leiche der jungen Putzfrau Camille Bartell gefunden. Kriminalkommissarin Judith Mohn und ihr Kollege Freddy Breyer verdächtigen schnell ihren Ehemann Eric Bartell, der etwas zu verheimlichen scheint. Im Zuge der Ermittlungen kommt es zu einer unverhofften Annäherung zwischen Judith und ihrer Mutter Karen Mohn, die Camille über das Putzen kannte. Karen kann Judith zwar nicht weiterhelfen, überrascht ihre entfremdete Tochter aber mit ungewohnter Energie und Lebenslust. Sie hat vor kurzem einen Mann kennen- und lieben gelernt - im Internet. Judith und Freddy fällt auf, dass Camille ausschließlich bei alleinstehenden Frauen geputzt hat. Und sie alle sind gerade todunglücklich, weil sich ihre neue Internetliebe nicht mehr bei ihnen meldet: ein Belgier, dem sie viel Geld und Vertrauen geschenkt haben, um mit ihm ein neues Leben zu beginnen. Hat dieser skrupellose Love-Scammer auch etwas mit dem Mord an Camille zu tun? Judith und Freddy müssen erkennen, dass es inzwischen nur noch eine aktiv bestehende Verbindung zu dem gesuchten Verdächtigen gibt: Karen. Führt die Spur über die vermeintliche neue Liebe von Judiths Mutter die Ermittler zum Täter?
Andorra liegt eingezwängt zwischen Frankreich und Spanien. Beide Länder stellen gemeinsam die Staatsoberhäupter, weltweit einmalig. Die Heimat der 77.000 Einwohner ist ein kleiner Gebirgsstaat mit großer Bühne für grüne Natur. Die majestätische Gebirgslandschaft der Pyrenäen bietet Lebensraum für außergewöhnliche Tiere und Pflanzen: Auf hochalpinen Steilhängen gedeihen seltene Pallars-Eidechsen und halbwilde Pferdeherden. Fast ausgestorbene Geierarten haben mit Hilfe regelmäßiger Fütterungen durch Tierschützer überlebt und vermehren sich wieder. Die Dokumentation begleitet die Hirtin Silvia und ihre Kinder, wie sie liebevoll Rinder und Pferde auf der Hochalm umsorgen. In verwunschenen Hochmooren entdeckt die Biologin Clara bedrohte Orchideen. Der Film zeigt an eindrucksvollen Beispielen, wie die schroffe Bergwelt ihre Bewohner erfinderisch macht. Ein Umweltpionier gründet ein neues Biosphärenreservat, damit alle die großartige Vielfalt der Natur in den Bergen bewundern können und sich für ihren Erhalt einsetzen. Die Andorraner haben auf beeindruckende Weise gelernt, aus den engen Grenzen, die Natur und Politik gesetzt haben, ihren Vorteil zu ziehen.
Geparde sind die Hochgeschwindigkeitsjäger der Savanne. Nur wenige von ihnen wagen sich an größere Beutetiere. Doch manchmal zeigen sich die Raubkatzen von einer überraschend anderen Seite. In der nördlichen Serengeti tauchen fünf Männchen auf, die alles auf den Kopf stellen. Es ist das größte Bündnis, das jemals beobachtet wurde. Eine erfahrene Mutter bringt ihren Söhnen die letzten Feinheiten der Jagd bei, bevor sie den Nachwuchs in die Unabhängigkeit entlässt. Das Weibchen hat sich in eine gute Ausgangsposition gebracht. Geduldig wartet sie, bis die Gnus dicht genug bei ihr sind. Ein junges Weibchen steht vor ganz anderen Problemen - sie hat vier Junge zu versorgen. Die Kleinen müssen jeden Tag mehrere Kilometer zurücklegen. Lange mustert die Mutter die Umgebung - doch die Löwin in den Büschen hat sie nicht bemerkt. Die Löwin beobachtet sie dagegen schon lange: Fleischfresser sind untereinander Konkurrenten. Die fünf Männchen beschatten nach mehreren erfolglosen Jagdversuchen eine Herde. Nachdem einer der Jäger gestartet ist, bricht unter den Gnus Panik aus. In diesem Chaos den Überblick zu behalten, ist eine Herausforderung für die Geparde. Ihr Opfer ist ein 200 Kilogramm schweres Gnu - Beute, die für ein einzelnes Männchen viel zu groß wäre. Jetzt zahlen sich die vielen Monate des gemeinsamen Trainings aus. Dem Tierfilmer Reinhard Radke gelangen in der nördlichen Masai Mara in Kenia Aufnahmen, wie man sie zuvor noch nicht gesehen hat.
In einem riesigen Gebiet mit Savannen, Sümpfen und Grasland im Westen Sambias befindet sich das Revier eines Gepardenweibchens, das in diesem geschützten Reservat lebt und jagt. Seit acht Jahren beobachtet eine Gruppe von Wissenschaftlern die Wildkatze. Nur fünf der 17 Jungen, die sie bisher zur Welt gebracht hat, haben das Erwachsenenalter erreicht. Nun ist sie neun - für Geparde ein sehr hohes Alter. Wird es ihr gelingen, ihre beiden neuen Babys großzuziehen?
Lias heißt einer der wenigen Luchse in Baden-Württemberg. Er hält sich meist im Oberen Donautal auf. Forscher haben ihm eine Sendehalsband angelegt, um mehr über sein Verhalten zu erfahren. Armin Hafner, Fachexperte für Wildtiere, ist auf Lias' Spuren. Während der Paarungszeit im März wandert Lias mehrere hundert Kilometer - auf der Suche nach einem Weibchen. Denn weit und breit gibt es keine. Die Weibchen kommen nicht nach Baden-Württemberg. Eine stabile Population mit Nachkommen kann also nur zustande kommen, wenn weibliche Luchse angesiedelt warden Doch die Jäger im Land sind dagegen. Ohne neue Luchse aus Süddeutschland könnte aber auch die Zahl der Luchse in anderen Ländern zurückgehen. Wegen Inzucht. Luchs-Experte Armin Hafner sucht nach Lösungen.
Kanada ist ein Land der Superlative: mit einer Fläche von beinahe zehn Millionen Quadratkilometern, mehr als zwei Millionen Flüssen und Seen, dem größten intakten Waldgebiet und der längsten Küstenlinie der Welt. Eisbären brauchen eine Eisdecke auf dem arktischen Meer, um ihre bevorzugte Beute zu jagen: Robben. Doch die Temperaturen steigen durch den Klimawandel schneller als irgendwo sonst auf der Erde, wodurch das Meereis von Jahr zu Jahr immer weiter schrumpft. Dadurch sind die Eisbären gezwungen, sich andere Nahrungsquellen zu suchen, wie die alljährliche Versammlung von Beluga-Walen in der Hudson Bay. Im Sommer kommen geschätzt 3.000 der Meeressäuger in diese relativ warmen, flachen Gewässer, um ihre Jungen zur Welt zu bringen. Eine gute Gelegenheit für die Eisbären - aber nicht jede Jagd ist auch von Erfolg gekrönt. Die Provinz British Columbia an der kanadischen Pazifikküste ist berühmt für ihre einzigartigen Regenwälder. Im Spätsommer regnet es besonders viel, und die Flüsse führen Hochwasser. Darauf haben die Lachse nur gewartet: Sie beginnen ihre Reise vom Pazifik die Flüsse hinauf zu ihren Laichgründen, wo sie geboren wurden. Im winterlichen hohen Norden Kanadas verbergen sich unter der Schneedecke zahllose zugefrorene Seen. Sie bilden die Bühne für ein bemerkenswertes Duell. Karibus bevölkern die kanadische Tundra zu Millionen. Die Tiere ernähren sich von Flechten und Moosen unter dem Schnee. Nur Wölfe sind ihre Feinde. An der Mündung des St.-Lorenz-Stroms bildet sich den Winter über eine dicke Eisschicht. Hier versammeln sich Sattelrobben, um auf dem Eis ihre Jungen zu gebären - an die 200.000 jedes Jahr. Diese müssen rasch lernen zu schwimmen, bevor das Eis schmilzt.
Ellesmere Island gehört zu den unwirtlichsten Regionen der Erde. Im äußersten Norden Kanadas gelegen und weniger als 800 Kilometer vom Nordpol entfernt, herrscht hier vier Monate im Jahr völlige Dunkelheit. Die Winter sind lang, die Temperaturen sinken nicht selten auf minus 50 Grad Celsius. Nur wenige Tiere sind in der Lage, diesen extremen Bedingungen zu trotzen - darunter die Polarwölfe. Der erste Teil der zweiteiligen Dokumentation begleitet das Eureka-Rudel durch die letzten Tage des eisigen Winters bis in den kurzen arktischen Sommer und zeigt seinen Kampf ums Überleben und den enormen Einsatz für die Aufzucht der Welpen. Ein Wolfsrudel ist nichts anderes als eine Großfamilie, in der alle zusammenhalten müssen. Snow White und Alpha, die Eltern des Rudels, sind schon seit Jahren ein eingespieltes Team. Wieder einmal haben sie ihre Familie sicher durch den dunklen und eiskalten Winter geführt. Nun wartet die nächste Herausforderung auf sie: Ein neuer Wurf Welpen kommt schon bald zur Welt. Vor allem jetzt, im kurzen arktischen Sommer, lauern überall Gefahren. Insbesondere fremde Wolfsrudel sind eine ständige Bedrohung, da sie zum Schutz ihrer eigenen Familie die Welpen fremder Rudel reißen. Doch Snow White kann sich auf den Schutz ihres Rudels verlassen und bekommt bald Unterstützung von der einsamen Wölfin Blackspot. Mit intimen Einblicken in das Leben einer Tierart, die bisher kaum gefilmt werden konnte, erzählen die Filmemacher Oliver Goetzl und Ivo Nörenberg eine bewegende und dramatische Geschichte, eine Geschichte von Loyalität und Freundschaft, von Fehlschlägen, Glücksmomenten und Triumphen inmitten der so kargen Welt der kanadischen Arktis.
Ellesmere Island, etwa 800 Kilometer vom Nordpol entfernt, ist die drittgrößte Insel Kanadas und Heimat der Polarwölfe. In der zweiteiligen Dokumentation begibt sich das Tierfilmerduo Oliver Goetzl und Ivo Nörenberg auf die Spuren des Eureka-Rudels und zeigt dessen Kampf ums Überleben und den enormen Einsatz für die Aufzucht der Welpen in einer der unwirtlichsten Regionen der Erde. Im zweiten Teil der Dokumentation ist der kurze arktische Sommer angebrochen. Die Welpen der Rudelmutter Snow White sind inzwischen ordentlich gewachsen und können ihre Höhle verlassen. Das hat Snow White nicht zuletzt der zum Rudel dazu gestoßenen einsamen Wölfin Blackspot zu verdanken, die sich ähnlich liebevoll um die fremden Welpen kümmert und diese sogar säugt - ein Verhalten, das zuvor noch nie dokumentiert werden konnte und selbst Wissenschaftler erstaunt. Nahrung ist für die Wölfe auch im Sommer nicht leicht zu finden; sie müssen weit laufen, um ausreichend Beute zu machen. Blackspot und Snow White sind durch die Welpen an die Höhle gebunden. Doch während die Leitwölfin vom Rudel versorgt wird, geht die Amme meist leer aus. Eine Situation, die für Blackspot tragisch endet und Snow White dazu zwingt, mit ihren Jungen weiterzuziehen. Die Filmemacher erzählen eine bewegende und dramatische Geschichte von Loyalität und Freundschaft, von Fehlschlägen, Glücksmomenten und Triumphen und geben mit Aufnahmen von Polarfüchsen, Moschusochsen und Falkenraubmöwen einen Einblick in die Fauna der kargen kanadischen Arktis, der weit über die Welt der Polarwölfe hinausgeht.
Dales Mutter Val hat ihr Kommen angekündigt - und Helen ist furchtbar nervös, weil sie unbedingt einen guten Eindruck machen will. Unterdessen dreht Dale einen Beitrag in der Stadt, als plötzlich eine Autobombe ganz in seiner Nähe explodiert. Sofort rennt er zum Ort des Geschehens und liefert eine erstklassige Live-Reportage ab: eine Sternstunde in seiner Karriere. Und auch Noelene, eine völlig unterschätzte Kollegin, kann in dieser Situation zeigen, was in ihr steckt. Ihr Dreh vor einem Krankenhaus läuft perfekt, droht dann aber in letzter Sekunde an einer Lappalie zu scheitern. Kurzerhand hilft ihr Sportreporter Rob auf unkonventionelle Weise und sorgt dafür, dass das Material rechtzeitig gesendet werden kann. Während Helen und Val erleichtert und munter plaudernd Dales Rückkehr erwarten, feiert der seinen Erfolg mit seinem Team. Dabei kommt er Kameramann Tim für einen kurzen Moment näher.
Melbourne, 1986: Die TV-Redaktion von "News at Six" steht unter ständiger Hochspannung. Dafür sorgt nicht nur die Weltlage zwischen Challenger-Explosion und dem GAU von Tschernobyl, sondern auch die aufkeimende Liebe zwischen der Starmoderatorin und ihrem ehrgeizigen Kollegen ... Vor dem Hintergrund der Ereignisse, die die Welt in den späten 80er Jahren erschütterten - von der "Challenger"-Explosion bis zum GAU in Tschernobyl - zeichnet die Serie ein facettenreiches Bild einer Welt im Umbruch: Frauen, die in Männerdomänen vordringen, offen ausgelebte Homosexualität oder das Aufkommen von AIDS. Beim australischen Sender ABC war "The Newsreader" die erfolgreichste Serie des Jahres 2021. Seitdem wurde sie in vielen Ländern weltweit gezeigt und mit vielen Preisen ausgezeichnet, unter anderem bei den "Australian Academy of Cinema and Television Arts Awards" als beste TV-Dramaserie sowie Anna Torv als beste Hauptdarstellerin.
Um ihm einen Gefallen zu tun, überlässt Helen ihrem Liebhaber Dale ihre mühsam erkämpfte Geschichte über eine HIV-positive Mutter. Doch beider Chef Lindsay lässt das Material so umschneiden, dass in der Neufassung alle Homosexuellen am Pranger stehen. Daraufhin demonstriert eine aufgebrachte Menge vor dem Gebäude des Senders gegen Homophobie. Um die Wogen zu glätten, soll Helen in der Hauptausgabe ein Live-Interview mit einem aidskranken Mann und dessen Partner führen, den Dale zu kennen scheint. Doch Geoff fährt ihr in die Parade und stellt die beiden Männer vor laufender Kamera bloß: Homosexuelle hätten mit ihrem sexuell freizügigen Verhalten den Tod unschuldiger Menschen auf dem Gewissen, so seine Meinung. Währenddessen ist Dale vor dem Fernseher in Tränen aufgelöst und offenbart Helen sein lange gehütetes Geheimnis.
Nachdem Helen nun die Wahrheit über Dale weiß, ist ihre Beziehung am Ende. Helen kann ihrem einstigen Liebhaber kaum in die Augen blicken, trotzdem müssen die beiden weiterhin zusammenarbeiten, zumal in der Redaktion Aufruhr herrscht: Im Kernkraftwerk von Tschernobyl ist ein Reaktor explodiert. Von der sowjetischen Regierung sickern kaum verlässliche Informationen durch, daher versucht Helen, über ihre in Kiew lebende Cousine mehr zu erfahren. Doch das Interview verläuft anders als geplant und lässt Helen sprachlos zurück. Im Newsreader-Team stehen große Veränderungen an: Geoffs Ehefrau Evelyn führt mit Chef Lindsay hinter dem Rücken ihres Mannes Gespräche über dessen berufliche Zukunft; Rob erkennt dank Noelenes Hilfe endlich, was er wirklich will - und was nicht. Und dann ist da ja noch Dale: Wird sich sein Traum erfüllen, ein Newsreader zu werden?
In diesem Teil der Schweizer Miniserie "Schockwellen" wird aus einem Mord auf Papier grausige Wirklichkeit. Der 18-jährige Schüler Benjamin Feller erschießt eines Morgens kaltblütig seine Mutter und seinen Vater in ihrem Haus. Der junge Mann stellt sich daraufhin der Polizei und wird verhaftet. Die Leichen der Eltern werden alsbald in ihrem Haus aufgefunden. Einige Tage später erreicht Benjamins Französischlehrerin per Post ein Tagebuch, in dem der Junge seinen Gedankenprozess und seine Beweggründe für den Mord schildert. Aber warum hat der Schüler gerade sie zur Empfängerin seines schriftlichen Bekenntnisses gemacht? Die Lehrerin Madame Fontanel rückt ins Visier der Ermittler. Sie hatte ihre Schüler im Unterricht ermutigt, Tagebuch zu führen und über ihre Gedanken und Gefühle zu schreiben. Madame Fontanel beginnt an sich zu zweifeln. Sie gibt sich selbst eine Mitschuld an dem Mord. Sie glaubt, dass sie in Benjamins früheren Texten etwas hätte bemerken müssen. Annäherungsversuche, die der Schüler während seiner Untersuchungshaft unternimmt, blockt die Lehrerin zunächst ab, fühlt sich jedoch im gleichen Zuge für den Jungen verantwortlich. Benjamin wird als haftfähig befunden und verurteilt. Während sich seine gesamte Familie von ihm abwendet, bleibt seine Lehrerin den ganzen Prozess über an seiner Seite. Trotz der Bürde, die der Schüler zunehmend für sie darstellt, begleitet sie ihn auch nach seiner Haft weiterhin - als einzige Person, die ihm noch im Leben bleibt.
In diesem Teil der Schweizer Miniserie "Schockwellen" endet ein Autoraub mit einer lebensgefährlichen Flucht in die eisigen Schweizer Berge. Der arabischstämmige Jugendliche Ryad lebt mit seiner Mutter und seiner kleinen Schwester in armen Verhältnissen in einer Vorstadt Lyons. Ryad ist ein Crack im Autoknacken. Um an Geld zu kommen, will er mit seinem Freund Zaid für eine Autoschiebergruppe zwei Luxus-Autos in der Schweiz stehlen. Der Auftrag klingt einfach: Rauf aufs Grundstück, Auto knacken, und drei Minuten später hat die Luxuskarosse den Besitzer gewechselt. Doch beim zweiten Diebstahl werden die Jungen von einem Wachmann überrascht, der die Polizei alarmiert. Bei der darauffolgenden Verfolgungsjagd wird Zaid auf der Autobahn von Polizisten erschossen. Ryad flieht zu Fuß in ein Waldstück, wo er sich die Nacht über verstecken kann. Doch am nächsten Morgen ist die gesamte Schweiz durch die Nachrichten und Suchmeldungen nach dem flüchtigen Autodieb im Radio alarmiert. Einige Männer werden auf Ryad aufmerksam, als er versucht, über die Schweizer Berge zurück nach Frankreich zu gelangen. Getrieben von bewaffneten Anwohnern und auf der Flucht verletzt, muss sich Ryad durch die schneebedeckten Wälder schlagen. Mit letzter Kraft kann sich der Jugendliche in eine Berghütte retten - doch auch dort scheint er nicht sicher zu sein ...
Dieser Teil der Schweizer Miniserie "Schockwellen" schildert das Erleben und die Gefühle des Jugendlichen Mathieu, der als Opfer einer brutalen Vergewaltigung versucht, in sein Leben zurückzufinden. Sonntag, 9. Juni 1986 in der französischen Schweiz: Wegen eines Streits mit seiner Freundin Sarah macht sich Mathieu in der Nacht allein von einem Schulturnier per Anhalter auf den Weg nach Hause. Der Fremde, der den Jungen im Auto mitnimmt, stellt sich später als gesuchter Serienmörder heraus, der bereits mehrere Jungen getötet hat. Der Unbekannte überwältigt, misshandelt und vergewaltigt Mathieu. Als er den Jugendlichen umzubringen versucht, kann sich dieser befreien und entkommt. Als Mathieu aus dem Krankenhaus entlassen wird und nach Hause zurückkehren kann, kämpft er mit den psychischen und physischen Folgen des Geschehens, die von nun an sein Leben bestimmen. Sein gesamtes soziales Umfeld weiß über die Tat Bescheid und behandelt den Jugendlichen mit ausgewählter Vorsicht. Auch seine Eltern und sein Bruder fassen ihn seit der Tat mit Samthandschuhen an. Sie versuchen eine Normalität in Mathieus Alltag wiederherzustellen, die ihm noch unmöglich erscheint. Immer wieder durchlebt er die grauenvolle Tat in seinen Erinnerungen von neuem. Mit der psychologischen Aufarbeitung des Geschehenen fühlt Mathieu sich alleingelassen. Als er mit seinem Sportlehrer über seine Gedanken sprechen will, schickt dieser ihn weg. Mit Unterstützung des Kommissars Jotterand versucht der Schüler das Verbrechen zu rekonstruieren, um der Polizei bei der Auffindung des Täters zu helfen. Als schließlich ein Verdächtiger verhaftet wird, will Mathieu ihm noch einmal gegenübertreten ...
Moderatorin Linda Lorin stellt uns in "Stadt Land Kunst - Inspirationen" von Montag bis Freitag immer zwei Künstler, Literaten oder auch Musiker zu einem Thema vor.