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TV Programm für ARTE am 23.11.2024

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360° Reportage 19:40

360° Reportage: Kintoa, ein Schwein wie kein anderes

Reportage

In der Nachkriegszeit, als sich die Landwirtschaft in den Pyrenäen im Umbruch befand, begann man überall, die schnell wachsenden rosa Schweine zu züchten. Vom Kintoa-Schwein, einer einheimischen Rasse, blieben nur wenige Tiere übrig. Als dem Metzger Pierre Oteiza Ende der 80er Jahre ein solches baskisches Schwein buchstäblich über den Weg lief, beschloss er, die Rasse zu retten. Zu dieser Zeit gab es noch 25 Exemplare, die er auf weit versprengten Höfen mühsam aufspürte und mit ihnen eine neue Genration des Baskischen Schweins begründete. Heute bevölkern 4.000 Tiere die urig-verträumten Hügel des Landes, athletisch, mit kurzen Beinen, gutmütig und lebensfroh. Und vor allem frei, im Sommer wie im Winter. Einmal am Tag werden sie mit Getreide gefüttert, danach müssen sie sich ihr Futter in der Natur selbst suchen. Bis zu zwei Jahre dürfen sie so frei und glücklich leben, wachsen langsam und ernähren sich in den heimischen Wäldern und Wiesen. Diese Art der Tierhaltung schlägt sich in der Qualität des Schinkens nieder, der in Frankreich und weltweit begehrt ist: der Kintoa-Schinken. Gourmets sind bereit, für diesen buttrig-nussigen Schinken, der weich auf der Zunge zergeht, hohe Preise zu zahlen. Der Film begleitet eine Handvoll Menschen, die angetreten sind, diesen heimischen Schatz zu bewahren, die mit Ausdauer, harter Arbeit, und ihrem Glauben an Qualität und Respekt vor dem Tier und der familiären Tradition tagtäglich die baskische Lebensart erhalten.

Danach

Britanniens deutsche Dynastie 20:15

Britanniens deutsche Dynastie: Georg I. - Der Erbe

Dokumentation

Dass Georg Ludwig von Braunschweig-Lüneburg einmal König von England werden würde, Stammvater auch der heute regierenden Windsors, war bei seiner Geburt keineswegs abzusehen. Seine Mutter Sophie von der Pfalz war zwar eine Enkelin des ersten Stuart-Königs Jakob I., aber sie und ihre Nachkommen standen in der Erbfolge zu weit hinten, um realistische Chancen auf den Thron zu haben. Das sollte sich 1702 mit dem "Act of Settlement" ändern, den der letzte Stuart auf dem Thron gemeinsam mit seinem Parlament verabschiedete. Darin legt Königin Anne fest, dass nur protestantische Nachkommen der protestantischen Sophie von der Pfalz auf den englischen Thron folgen dürfen, falls sie selbst kinderlos sterben sollte. Damit wollen die Königin und die protestantische Führungsschicht des Landes sicherstellen, dass es nicht mehr zu inneren Konflikten zwischen Protestanten und Katholiken kommt. Konflikte, wie sie das 17. Jahrhundert in Großbritannien prägten. Sophie ist zu diesem Zeitpunkt bereits eine alte Frau, die 1714 hochbetagt stirbt. Einen Monat später stirbt auch die kinderlose Anne. Georg Ludwig macht sich auf den Weg, um als Georg I. König von England zu werden - im Schlepptau seine Geliebte Melusine von der Schulenburg. Der Frauenheld ist geschieden. Doch nicht das macht ihn bei seinen neuen Untertanen von Anfang an so unbeliebt ...

Britanniens deutsche Dynastie 20:55

Britanniens deutsche Dynastie: Georg II. - Der Militärische

Dokumentation

Der spätere englische König Georg II. war einer der Gründe, warum die Wahl der englischen Herrscher auf das hannoversche Welfenhaus fiel. Eine protestantische Thronfolge sollte gesichert werden. Das sprach für Sophie von der Pfalz, ihren Sohn Georg Ludwig und dessen Sohn Georg August. Königin Anne ist kinderlos, aber in Hannover gibt es Thronfolger. Der neue Prinz von Wales, Georg August, reist mit seinem Vater Georg I. nach Großbritannien. Das Verhältnis der beiden ist nicht besonders gut: Georg August zeigt sich gerne in der Öffentlichkeit, sein Vater lebt eher zurückgezogen. Schwerer wiegt, dass sich Georg I. noch als Herzog und Kurfürst von seiner Frau Sophie-Dorothea scheiden lässt und Georg Augusts Mutter lebenslang auf ein Schloss verbannt. Der Schwerenöter mit Mätressen hatte seine Frau beim Ehebruch ertappt. Und weil Fürst und Fürstin nicht gut miteinander auskamen, ließ sich Georg I. scheiden. Die Trennung von der geliebten Mutter sollte zu einem lebenslangen Zerwürfnis zwischen Vater und Sohn führen. Georg August beweist großen Mut bei einem dilettantischen Attentat auf ihn und seine Frau Caroline. Er zeichnet sich im Felde aus, wo er seinen Sinn fürs Militärische ausleben kann. Das bringt ihm die Achtung seiner späteren Untertanen ein. Aber auch bei ihm sind Konflikte mit dem Sohn und Thronfolger vorprogrammiert: Sie liegen in der Doppelherrschaft über Großbritannien und Hannover begründet.

Britanniens deutsche Dynastie 21:45

Britanniens deutsche Dynastie: Georg III. - Der Wahnsinnige

Dokumentation

Mit Georg III. besteigt ein Enkel Georgs II. den Thron. Sein Vater, der in ständigem Konflikt mit Georg II. lebte, starb bereits in jungen Jahren. Georg III. sollte der Mann werden, der bis heute am längsten auf dem englischen Thron saß. Als "mad King George" ging der König, der sich stets für sein Volk und sein Land einsetzte und bei seinen Untertanen sehr beliebt war, in die Geschichte ein. Eine bis heute nicht diagnostizierte Geisteskrankheit überschattete viele Jahrzehnte auf dem Thron und machte Regentschaftsregelungen notwendig. In seine Regierungszeit fielen der Sieg im Siebenjährigen Krieg, der Großbritannien vor allem auf Kosten Frankreichs große Gebietsgewinne in Nordamerika bescherte, der Amerikanische Unabhängigkeitskrieg, an dessen Ende weite Teile der heutigen USA wieder verloren gingen, und die Französische Revolution, die den Herrschaftsanspruch der Könige erstmals ernsthaft in Frage stellte. Georg III. war der erste Monarch aus dem Hause Hannover, der in Großbritannien geboren wurde. Er fühlte sich als Brite, Land und Leute lagen ihm am Herzen. Ebenso wie Anstand und Moral auf dem Thron. Georg III. hatte keine Mätressen, war seiner Frau treu und erwartete dies auch von seinen Kindern und Geschwistern. Die taten alles - außer sich an Georgs Moralvorstellungen zu halten. Es ist die Tragik dieses pflichtbewussten und beliebten Königs, dass seine letzten Lebensjahrzehnte von Wahnsinn und unsinnigen, ja uns grausam erscheinenden Kuren überschattet waren.

Britanniens deutsche Dynastie 22:30

Britanniens deutsche Dynastie: Georg IV. - Der Party-König

Dokumentation

Als Georg IV. starb, war der Ruf der Hannoveraner so gründlich ruiniert, dass es erst der sittenstrengen Queen Victoria bedurfte, um die Akzeptanz der Monarchie wiederherzustellen. Wechselnde Mätressen, ausschweifende Feste, Alkohol, Verschwendungssucht - Georgs Vorlieben und Gewohnheiten entsprachen kaum dem, was man heute von einem König erwartet. Sein sittenstrenger Vater versuchte den künftigen Thronerben, der in der frühen Kindheit sehr umsorgt wurde, durch eine strenge Erziehung auf seine spätere Rolle vorzubereiten. Schläge mit der Peitsche inbegriffen - das gehörte im 18. Jahrhundert durchaus noch zu den erzieherischen Maßnahmen, nicht nur bei Hof. Georg IV. rebellierte und wechselte die Mätressen, verschwendete Geld und heiratete sogar eine Katholikin, Mary Fitzherbert, von der wir vermuten dürfen, dass sie die einzige Liebe seines Lebens war. Denn als er starb, hatte er ein Medaillon mit ihrem Bildnis um den Hals. Diese Ehe war allerdings nicht rechtsgültig, sonst hätte er auf den Thron verzichten müssen. Sein Vater George III. hatte nämlich ein Gesetz erlassen, das eine rechtsgültige Ehe seiner engsten Familienmitglieder von seiner Zustimmung abhängig machte. Hinterlassen hat uns Georg IV. - abgesehen von einer skandalösen Biografie - viele Werke der Kunst, des Interieurs und der Architektur, etwa den Royal Pavilion in Brighton. Die Zeit, in der er Regent für seinen wahnsinnigen Vater war, wird daher auch in der britischen Kunstgeschichte "Regency" genannt.

42 - Die Antwort auf fast alles 23:15

42 - Die Antwort auf fast alles: Sind wir zu pessimistisch?

Infomagazin

Das beste Beispiel für unseren unerschütterlichen Optimismus ist die Tatsache, dass immer noch so viele Menschen heiraten: "Bis dass der Tod uns scheidet". Und das, obwohl etwa jede zweite Ehe wieder geschieden wird. Wenn man in Studien frisch verheiratete Paare fragt, wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist, dass auch ihre Ehe scheitert, sagen sie immer noch: null Prozent! Und so geht es uns überall: Wir überschätzen die Wahrscheinlichkeit, dass uns etwas Positives widerfährt, und unterschätzen gleichzeitig die Möglichkeit, dass uns etwas Negatives wie Krankheit, Verlust oder Trennung widerfährt. Aber das ist auch gut so: Menschen, die die Zukunft nicht optimistisch verzerrt sehen, echte Pessimisten, erkranken eher an einer Depression! Da ist es doch erstaunlich, dass wir umgekehrt zu Pessimisten werden, wenn wir auf unsere Gesellschaft schauen. Die Mehrheit der Menschen in Europa sieht die Zukunft ihres Landes eher pessimistisch! Obwohl sie ihre eigene Zukunft eher optimistisch sehen. Und auch anderswo begegnet uns immer wieder Kulturpessimismus, also der Gedanke, dass alles immer schlimmer wird. Wie passt dieser Widerspruch - Optimismus für unser eigenes Leben, Pessimismus für die Gesellschaft - zusammen? Sollten wir unsere Mitmenschen nicht genauso positiv sehen wie uns? Und: Kann Optimismus auch schädlich sein?

Kurzschluss 23:45

Kurzschluss: Deepfake, deep emotion

Magazin

(1): Duck (2): Porträt - Rachel Maclean (3): Preoperational Model (4): Porträt - Philip Ullman

Il Buco - Ein Höhlengleichnis 00:35

Il Buco - Ein Höhlengleichnis

Drama

Die 1960er Jahre sind in vielen westeuropäischen Ländern von raschem Wirtschaftswachstum und einem Wandel des gesellschaftlichen Konsumverhaltens geprägt, auch in Norditalien. Doch in den Bergen Kalabriens, an der südlichen Spitze des italienischen Stiefels, wirkt die Zeit wie stillgestanden. Eine Gruppe von Höhlenforschern aus dem Piemont macht sich hierher auf, um in den Bergen des Pollino-Massivs den Abisso del Bifurto zu erkunden. Während die Schäfer der Region weiter ihren vertrauten Alltag leben wie Generationen vor ihnen, steigen die Forscher immer weiter hinab in das unbekannte Erdreich. Dabei stoßen sie auf eine der verborgensten und tiefsten Höhlen der Welt. Die Filme Michelangelo Frammartinos ("Il dono", 2003; "Vier Leben", 2010) sind Meditationen über die Zeit und die Ungleichzeitigkeit. In "Vier Leben" erkundete Frammartino mit viel Humor archaische Produktionsprozesse im modernen Italien und zeitlose Riten und Traditionen, die die heutigen Menschen in die vorchristliche Welt zurückversetzen. In "Il Buco" geht es um die Gleichzeitigkeit der Erkundung einer unerforschten Höhle im Süden Italiens in den 1960er Jahren und die wirtschaftliche Entwicklung im Norden. Der Film baut nicht auf einer klassischen Narration auf, sondern lebt durch die Architektur der Einstellungen: Die piemontesischen Höhlenforscher dringen in der unwegsamen kalabrischen Bergregion in eine Welt ein, die noch ganz nach dem Rhythmus der Natur funktioniert. Während in ihrer nördlichen Heimat die Wolkenkratzer in den Himmel schießen, steigen sie Meter für Meter immer tiefer in die Erdgeschichte herab.

Jerusalem - Moskau. Eine fruchtbare Beziehung 02:10

Jerusalem - Moskau. Eine fruchtbare Beziehung

Geschichte

Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs 1945 suchten die Siegermächte einen Ort für hunderttausende Überlebende des Holocausts in Europa. Viele von ihnen waren in diversen Lagern zusammengepfercht und blickten einer ungewissen Zukunft entgegen. Sie suchten nach einem Land, das sie aufnehmen konnte. Die Möglichkeit der Gründung eines jüdischen Staates in Palästina rückte wieder in den Vordergrund. David Ben-Gurion, der Anführer der zionistischen Bewegung, ergriff die Gelegenheit. Vor der Weltöffentlichkeit forderte er, die Überlebenden in das "Gelobte Land" auswandern zu lassen. Die Briten, die damals das palästinensische Gebiet verwalteten, waren dagegen. Um ihre Interessen in der Region zu wahren und die Beziehungen mit den arabischen Ländern nicht zu gefährden, verfolgten sie eine drastische Migrationspolitik gegenüber den Neuankömmlingen aus Europa. Diese Haltung stand im Gegensatz zu der ihrer US-amerikanischen Partner, die die europäischen Flüchtlingslager fast allein verwalteten. Die Spannungen zwischen den beiden Verbündeten nahmen zu - und Moskau witterte eine Chance zur Intervention. Machthaber Stalin beschloss trotz seiner antisemitischen Politik in der Sowjetunion, Ben-Gurions Plan des jüdischen Staats zu unterstützen und öffnete die Grenzen für Hunderttausende jüdische "displaced persons" gen Westen. Angesichts des Flüchtlingsstroms musste nun dringend eine Lösung her. Stalin setzte auf die zionistische Bewegung, um die Briten aus ihrer Hochburg im Nahen Osten zu vertreiben. Gemeinsam mit den europäischen "Bruderländern" stimmte er entschieden für eine Aufteilung Palästinas in zwei unabhängige Staaten: einen jüdischen und einen arabischen. Doch kaum war der junge jüdische Staat geboren, entbrannte ein Krieg um das Territorium. Ein Konflikt nahm seinen Lauf, der bis heute nicht gelöst werden konnte.

28 Minuten 03:00

28 Minuten

Magazin

Das Kulturmagazin des Senders ARTE wird täglich aus Paris gesendet. Aktuelle Themen aus Wirtschaft, Politik, Wissenschaft und Gesellschaft stehen im Zentrum der Sendung und werden versiert unter die Lupe genommen.

Der Zauberberg 03:50

Der Zauberberg: Thomas Manns Jahrhundertroman

Literatur

"Der Zauberberg", der große Roman von Thomas Mann, wird 100 Jahre alt. Wenn ein bedeutender Schriftsteller einen solchen Geburtstag hat, wird er gefeiert. Den Geburtstag eines einzelnen Romans begeht man seltener. 1924 veröffentlichte Thomas Mann dieses monumentale Werk, und es war eine schwere Geburt. Mehrere Jahre lang hat er an diesem Werk gearbeitet. Im Lauf dieser Zeit verändert sich die Welt - und der Autor auch: Aus dem Kaiserreich wurde die Weimarer Republik, aus dem geplanten Gegenwarts- ein historischer Roman über eine untergegangene Epoche; aus dem überzeugten Konservativen Thomas Mann ein noch überzeugterer Republikaner. "Der Zauberberg" konzentriert das alte, kranke, hinfällige Europa im geschlossenen Raum eines Davoser Lungensanatoriums. Der Tod ist nah, die Sitten sind locker. Manns Roman ist ein grell ausgeleuchtetes, satirisch sezierendes Zeitporträt, eine Röntgenaufnahme dieser spätbürgerlichen Epoche. Die Dokumentation taucht mit Archivbildern und spektakulärem, neu gedrehtem Material in die Zauberberg-Welt ein, die Thomas Mann auf dem Fundament eines eigenen Erlebnisses errichtet hat: Seine Frau Katia war wegen eines unklaren Lungenleidens in eine Davoser Heilanstalt eingewiesen worden. Mann besuchte sie dort und erkannte, welch unerschöpfliche Fundgrube an Charakteren und Konflikten sich ihm hier auftat. Literatur- und Medizinhistorikerinnen, Historiker und die Übersetzerin des Romans beleuchten den düster-bunten Kosmos des Zauberbergs - und zeigen, wie uneinholbar modern und aktuell der Roman geblieben ist.