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TV Programm für ARTE am 05.10.2024

Die Bienenflüsterer 05:10

Die Bienenflüsterer: Indien: Flüssiges Gold in schwindelnder Höhe

Dokumentation

Im Südwesten Indiens, an der Grenze zwischen den Bundesstaaten Karnataka, Kerala und Tamil Nadu, liegen die Nilgiri-Berge, was so viel wie "die blauen Berge" bedeutet. Sie gehören zu dem über 5.000 Quadratkilometer großen Biosphärenreservat Nilgiri, einem der artenreichsten Ökosysteme weltweit. Jahr für Jahr warten die seit Urzeiten als Jäger und Sammler lebenden Bergbewohner auf die Rückkehr der Riesenhonigbiene Apis dorsata, die das Jahr über auf Wanderschaft ist. Die Honigsaison dauert vier Monate. Den Nektar und Pollen liefern hauptsächlich die Blüten von vier Pflanzenarten: Naga, Koli, Biskoti und Aniké. In den "blauen Bergen" blühen diese Pflanzen während der vier Monate vor dem Monsun. Sobald ihre Blütezeit vorbei ist und die Bienen hier keine Nahrung mehr finden, suchen sie ein neues Trachtgebiet und wandern dafür bis zu 200 Kilometer weit. Bei der Apis dorsata handelt es sich um die aggressivste Bienenart der Welt, die ihre Nester in Baumwipfeln und an Felsüberhängen baut. Mit über zwei Zentimeter Länge ist die Apis dorsata fast doppelt so groß wie die meisten anderen Arten. Chinasami und Jadayan gehören zwei unterschiedlichen indigenen Volksgruppen an, vereint durch die Jagd nach dem begehrten Honig. Ein riskantes Unterfangen, das heutzutage kaum noch jemand wagt: Auf riskanten Kletterpartien hangeln sich die Honigsammler an Strickleitern an den steilen Felswänden entlang und verjagen die Riesenhonigbienen mit Rauch, um an die Waben zu gelangen. Chinasami und Jadayan wollen auch ihre Söhne und Neffen zu Honigjägern ausbilden, um die Existenz der Familien in Zukunft zu sichern und eine jahrhundertealte Tradition am Leben zu erhalten.

Coco Chanel - Leben, Lügen und Legenden 05:40

Coco Chanel - Leben, Lügen und Legenden

Porträt

Mit ihren Entwürfen veränderte sie nicht nur die Mode, sondern auch das Lebensgefühl der Frauen im 20. Jahrhundert, brachte ihnen Hosen und kurze Röcke, schuf das Bild der unabhängigen Frau. Und blieb dabei bis zum Schluss ihre beste eigene Vorlage. Als erfolgreiche Unternehmerin, als Freigeist, als Gestalterin ihres eigenen Lebens, die Liebschaften und viele Männer hatte und dabei vor allem eines blieb: auf sich selbst bezogen. Doch vieles im Leben der Gabrielle "Coco" Chanel ist ein Mythos geblieben. Die Dokumentation zeigt die Anfänge, wie sie ohne Eltern aufwuchs und sich emporkämpfte - gegen Widerstände, Frauenfeindlichkeit und Klassizismus. Ihren Triumph als Geschäftsfrau, deren Einfluss bis in die Politik reichte. Und ihr Verhältnis zu Männern, von denen sie viele liebte, ohne sich von ihnen bestimmen zu lassen. Ob das "Kleine Schwarze" oder das Tweedkostüm - Chanel-Kreationen zählen heute zu den Meilensteinen der Modegeschichte. Zu Chanels Lebzeiten mussten sie zunächst auch kommerziell überzeugen. Ihr Gespür für den Zeitgeist und die richtige Provokation machten sie erfolgreich, ebenso wie eine gewisse Skrupellosigkeit. Zudem erfand sie sich immer wieder neu und wurde so bereits zu Lebzeiten zur Ikone. Die erste Mode-Influencerin, die sich selbst zum Objekt ihrer eigenen Ideen machte. Coco Chanel war nie verheiratet, ihre Liebschaften reichten bis zum Herzog von Westminster. Als ihr politischer Einfluss wuchs, driftete sie in das nationalistische Denken des frühen 20. Jahrhunderts. Eine bittere Note, die dieses schillernde Leben hinterlässt. Detailreich und persönlich, mit Einblicken in Archive und private Korrespondenzen, zeichnet die Dokumentation ihr außergewöhnliches Leben nach.

360° Reportage 07:10

360° Reportage: Die Muscheltaucherinnen vom Kongo-Delta

Reportage

Mitten im Delta des Kongo-Flusses liegt eine Insel, Kizunga Manianga. Sie ist umgeben von mäandernden Flussarmen und verwunschenen Mangrovenwäldern. Hier leben und arbeiten Muscheltaucherinnen, das Tauchen ist im Fluss-Delta traditionell Frauensache. Die Taucherinnen tragen hohe Verantwortung: Ihre Familien sind auf die Erträge angewiesen; und weil der Fischfang zurückgeht, sind viele Männer fort, um anderswo Geld zu verdienen. Die Muscheln sind für viele Familien die Rettung. Marie Velakutshi taucht fast jeden Tag bis zu 150 Mal im trüben Wasser, bis ihre Pirogen voll sind. Die Frauen tauchen bei Ebbe, dann ist das Wasser etwa drei Meter tief; sie haben dabei nur eine Sicht von wenigen Zentimetern. Denn der Kongo ist ein tropischer Schwarzwasserfluss, eingeschwemmte Huminstoffe aus Mooren und humushaltigen Regenwaldböden färben ihn dunkel. Tückisch ist aber vor allem die starke Strömung, eine der stärksten der Welt. Wenn Marie zu lange unter Wasser bleibt, treibt sie ab und muss mit dem Fang in den Händen gegen die Strömung anschwimmen, was manchmal schier unmöglich ist. Die Taucherinnen sind deswegen stets an einer Rettungsleine festgemacht. Demnächst sollen die Muscheln, die von den Frauen nicht zur Eigenversorgung gebraucht werden, auf dem Markt in der Stadt verkauft werden, wo Marie auch ihre beiden Töchter besuchen möchte. Sie sind bei Verwandten untergebracht, damit sie dort zur Schule gehen können. Marie möchte vermeiden, dass die beiden eines Tages Muscheltaucherinnen werden müssen.

GEO Reportage 07:45

GEO Reportage: Australien: Wenn Kunst auf Silos trifft

Reportage

Als die kleine australische Stadt Northam vor ein paar Jahren beschloss, ihre großen, leerstehenden Weizensilos von einem lokalen Künstler bemalen zu lassen, ahnte noch niemand, was für ein Erfolg das werden würde. Touristen und Besucher aus allen Teilen des Landes strömten herbei und der kleine, bis dahin verschlafene Ort war plötzlich in aller Munde. Kein Wunder, dass bereits ein Jahr später eine andere Stadt nachzog und ihre Silos ebenfalls mit Alltagsszenen gestalten ließ. Zum Zeitpunkt der Reportage gibt es schon 44 dieser Riesenkunstwerke, die meisten davon auf einer rund 200 Kilometer langen Route, dem Silo Art Trail, dem Silo-Kunst-Pfad. Auch die Stadt Goroke will jetzt dazugehören. Die abgelegene 300-Seelen-Gemeinde möchte sich als jüngster Ort der größten Freiluftgalerie der Welt anschließen. Die Motive haben die Einwohnerinnen und Einwohner selbst ausgesucht: einen Eisvogel, genauer einen Kookaburra oder Jägerliest, und eine australische Elster, die im Deutschen auch Flötenkrähenstar genannt wird. Als Künstler entschied sich die Stadt für Geoffrey Carran, der für seine lebensechten Vogelporträts bekannt ist. Ein solch großes Gemälde hat Geoffrey allerdings bisher noch nie gemalt, und so ist dieser Open-Air-Auftrag auch für ihn eine Herausforderung. Nicht nur die Größe der stillgelegten Weizensilos muss in Betracht gezogen werden, auch die Komposition der Bilder ist wichtig. Schnell merkt Geoffrey, dass er mit den beiden Vögeln allein nicht auskommt. Und so will er nun noch einen dritten Vogel malen - einen Rosakakadu, der sich harmonisch zwischen den anderen beiden einfügt. Aber das ist nur eine von vielen Überraschungen und Unwägbarkeiten, die so ein Projekt mit sich bringt - wenn Kunst auf Silos trifft.

GEO Reportage 08:35

GEO Reportage: Die Spinnenjäger von Venezuela

Reportage

Riesenvogelspinnen waren für die Piaroa in den Regenwäldern Venezuelas schon immer besondere Tiere. Während der Regenzeit sind sie eine wichtige Nahrungsquelle. Für den Rest des Jahres dienen sie den Schamanen des Volkes als Vermittler zwischen den Toten und den Lebenden. Doch mit der Christianisierung der letzten Stämme schwindet auch die Macht der Schamanen. Und mit ihnen die Rolle der Spinnen. Es ist früher Morgen im Regenwald. Eine Gruppe von Einheimischen pirscht durch das Unterholz auf der Suche nach Spinnen. Die Feuchtigkeit der letzten Tage regt die Aktivität der Tiere an. Die Riesenvogelspinnen mit einer Beinspannlänge von bis zu 30 Zentimetern leben in Baumstümpfen und unter der Erde in Höhlen. Sie herauszulocken erfordert Geduld und Erfahrung. Durch die nervösen Bewegungen mit einem Lianenstängel imitieren die Piaroa ein Insekt, das sich vor der Höhle aufhält und eine Beute sein könnte. Die trotz ihrer acht Augen fast blinden Vogelspinnen besitzen hochempfindliche Tasthaare an ihren Füßen, die auf kleinste Erschütterungen reagieren und so lokalisieren, wo genau sich die Beute befindet. Zu den Jägern gehört auch José, dessen Vater einer der letzten Schamanen der Piaroa ist. Etwa 15.000 dieser indigenen Einheimischen gibt es noch. Christianisierung und alternative Lebensentwürfe drängen die Bräuche der Piaroa zunehmend zurück. José ist einer der letzten jungen Männer, die den Beruf des Schamanen erlernen wollen. Neben einem geschulten Körper und Geist gehört die genaue Kenntnis der einheimischen Natur zu den Voraussetzungen. Seit Jahren bereitet sein Vater ihn auf seine Aufgaben vor. Wird es José gelingen, die Tradition seines Volkes in die Moderne zu retten? Trotz Missionierung, Abwanderung der Piaroa in die Städte und der Vereinnahmung des Regenwaldes durch internationale Pharmakonzerne?

Stadt Land Kunst Spezial 09:30

Stadt Land Kunst Spezial: Vietnam

Magazin

(1): Vu Trong Phungs satirischer Blick auf Vietnam (2): Hue, einstige Hauptstadt Vietnams (3): Vietnam, Kämpfe bei den Königen des Tierreichs

Stadt Land Kunst Spezial 10:10

Stadt Land Kunst Spezial: Saudi-Arabien

Magazin

(1): Das bittersüße Arabien von Mahmoud Sabbagh (2): In Saudi-Arabien: Am Ursprung des Islams (3): In Dschidda: Das schwarze Sprudeln

Zu Tisch 10:55

Zu Tisch: Wienerwald

Essen und Trinken

Unmittelbar vor den Toren Wiens, im Wienerwald und im angrenzenden Mostviertel, wächst eine seltene Delikatesse: die Elsbeere. Im Herbst ist Erntezeit. Die kleinen Beeren sind nicht leicht zu gewinnen. Man braucht Geduld und sollte schwindelfrei sein. Elsbeerbäume werden bis zu 30 Meter hoch und sehr alt. Sie gehören zu den seltensten Baumarten in Europa. Im Wienerwald und im angrenzenden Mostviertel stehen noch einige Hundert Bäume. Deshalb wird diese Region auch Elsbeerreich genannt. Die Elsbeere ist verwandt mit der Vogelbeere, der Mehlbeere und dem Speierling. Sie wird sowohl frisch als auch getrocknet verwendet. Von Veronika Mayer stammt die Rezeptidee zum "Camelsbert": Ein mittelalter Camembert wird mit einer Elsbeercreme gefüllt und verleiht dem Käse dadurch ein feines Marzipanaroma. Ihre Schwester Anna Leodolter verfeinert ein Wildragout mit Elsbeeren. Beim süßen Wiener Striezel verwendet sie Elsbeeren anstatt Rosinen. Erst nach 20 Jahren tragen die Bäume Früchte und dann sind sie nur mühsam zu ernten. Allein von den Elsbeerbäumen können die Bauern nicht leben. Neben Tierhaltung betreiben sie Obst- und Gemüseanbau oder führen die Landwirtschaft im Nebenerwerb. Nach der Elsbeerernte beginnt der Teil der Arbeit, der bis tief in den Winter hinein dauert und die ganze Familie beschäftigt. Jede einzelne kleine Wildfrucht muss mit den Händen von den Stielen gezupft werden. In Niederösterreich sagt man "rebeln" oder "oröwen" dazu. Freunde und Nachbarn sind herzlich eingeladen, dabei zu helfen - es können lange Abende werden.

Wildes Indien 11:20

Wildes Indien: Wälder

Landschaftsbild

Der indische Monsunwald ist ein Ort der Zuflucht und der Extreme. Von der langen Trockenzeit bis zur rettenden Erleichterung durch die Monsunfluten sind alle Tiere den Gesetzen der Natur unterworfen. Hier herrscht Asiens größtes Raubtier: der Königstiger. Hungrig durchstreift er sein Revier auf der Suche nach Beute. Oft legt er 20 Kilometer am Tag zurück. Indische Elefanten ziehen auf den von ihren Vorfahren überlieferten Wanderrouten durch den Wald. Ihr Ziel ist der Kabini River, ein 240 Kilometer langer Fluss in Südindien. Er ist eine letzte Zuflucht, wo die Elefanten ihren Durst löschen können. Und die Königskobra lauert im Dschungel auf Beute. Der größten Giftschlange der Welt sind im Dschungel kaum Grenzen gesetzt. Im Osten der Nilgiri-Berge leben auch die Rothunde. Ihre Art zählt zu den seltensten Raubtieren der Welt. Für sie ist es eine Herausforderung, die Welpen in Zeiten des Mangels durchzubringen. Ob sie wandern, ihre Jungen aufziehen oder sich gegen Raubtiere verteidigen, die wilden Waldbewohner haben sich angepasst, um die brutale Trockenzeit zu überstehen. Diejenigen, die überleben, finden eine Atempause in den lebensrettenden Regenfällen des Monsuns. Doch es ist ein Wettlauf gegen die Zeit: Die günstigen Bedingungen müssen ausgenutzt werden, bevor die Trockenzeit wieder beginnt.

Wildes Indien 12:05

Wildes Indien: Wüsten

Landschaftsbild

Indiens Wüsten sind ein extrem harter und erbarmungsloser Lebensraum. Hier kämpfen Raub- und Beutetiere in kargen Salzebenen und verbrannten Graslandschaften um Nahrung, Wasser und Territorium. Unter den extremen Bedingungen haben die Tiere außergewöhnliche Anpassungen entwickelt, um Hitze und Wassermangel zu widerstehen. Der Indische Leopard ist hervorragend angepasst an die trockenen Bedingungen, seine Tarnung funktioniert im trockenen Gras genauso wie im Dschungel. Auch die Bengalfüchse sind mit ihrem sandfarbenen Fell gut getarnt in der trockenen Landschaft. Sie kommen nur auf dem indischen Subkontinent vor. Streifenhyänen hingegen sind von West- und Ostafrika über den Nahen Osten bis nach Indien verbreitet. Die sozialen Tiere ziehen ihre Jungen im Team auf. Der Indische Wolf geht allein oder zu zweit auf Jagd. Antilopen und Nagetiere stehen auf seinem Speiseplan. Der seltene Asiatische Löwe kommt nur noch im Gir-Nationalpark vor. Die nächste Generation muss von den Eltern lernen, hier zu überleben. Nur mit ihrer Unterstützung schaffen es die Jungtiere, bei dieser extremen Trockenheit erwachsen zu werden. Auch der Indische Halbesel war einst weit verbreitet. Heute leben die Letzten ihrer Art auf den lebensfeindlichen Salzwiesen im Kleinen Rann von Kachchh. Das Schutzgebiet ist ihre letzte Zuflucht. Trotz der harten Lebensbedingungen sind die Wüsten ein faszinierender Lebensraum, in dem sich die unglaubliche Vielfalt und Anpassungsfähigkeit der Natur eindrucksvoll zeigt.

Wildes Indien 12:50

Wildes Indien: Berge

Landschaftsbild

Kaum ein anderes Land verfügt über eine so große und faszinierende Vielfalt an Gebirgszügen wie Indien. Von den hohen Gipfeln des Himalaya bis zu den Bergregenwäldern der Westghats ist das Leben in den indischen Bergen eine tägliche Herausforderung. Doch diese Gebirgszüge sind auch die Wiege einer großartigen und vielfältigen Tierwelt und die letzte Zuflucht für einige der widerstandsfähigsten Arten des Subkontinents. In den Bergen der Westghats suchen die Indischen Elefanten Schutz vor der sengenden Hitze des Sommers. Doch in den letzten Jahrzehnten gehen immer mehr Korridore für die wandernden Tiere verloren. Der Wald muss den Teeplantagen weichen. Der Schneeleopard, eines der seltensten und scheuesten Raubtiere Indiens, findet seinen letzten Zufluchtsort in den entlegenen Regionen des Himalaya. Er ist ein Bergspezialist, bestens an das Leben auf bis zu einigen Tausend Meter Höhe angepasst. Und auch der Westliche Kleine Panda liebt die Höhe. Er ist ein geschickter Kletterer und kann hier seinen Appetit auf Bambus stillen. Der Kampf ums Überleben ist eröffnet: Wandernde Riesen, Meisterjäger und seltene Exoten behaupten sich in den unerbittlichen und grandiosen Gebirgsregionen Indiens. In der majestätischen Arena aus schroffen Gipfeln und tiefen Schluchten spielen sich täglich dramatische Szenen ab, während die Natur ihre gewaltige Kraft demonstriert.

Das wahre Dschungelbuch 13:35

Das wahre Dschungelbuch

Dokumentation

1894, im tiefsten Winter Nordamerikas, verfasst der britische Autor Rudyard Kipling Geschichten, die sich in einem abenteuerlichen Dschungel mitten im tropischen Indien abspielen. Ein literarisches Meisterwerk, das heute jeder als "Das Dschungelbuch" kennt. Wie viel Wahrheit steckt in diesen Geschichten? Wie leben die Tiere des Dschungels wirklich? Und welche Rolle spielt dabei Mogli? "Das wahre Dschungelbuch" von Jeremy Hogarth dokumentiert den täglichen Überlebenskampf der Helden aus Kiplings Erzählungen in der modernen Welt - im Indien von heute. Film- und Theaterstar Nicholas Ofczarek leiht dem Erzähler, dem Panther Baghira, seine Stimme und nimmt das Publikum mit auf eine fantastische Reise. Den Sprechertext steuerte mit Alfred Komarek einer der bekanntesten Schriftsteller Österreichs bei. Für die Filmmusik verantwortlich zeichnete der steirische Hollywood-Komponist Thomas Wander. Der indische Kameramann Kalyan Varma, der australische Regisseur Jeremy Hogarth und der österreichische Filmproduzent Lukas Kogler arbeiteten mehr als vier Jahre an diesem außergewöhnlichen Projekt. Daraus geworden ist eine Hommage an ein großes literarisches Werk und an die unvergleichliche Natur des bevölkerungsreichsten Landes der Erde. Zudem zeigt der Film, dass in den alten Geschichten immer ein Körnchen Wahrheit steckt. Vielleicht ist das auch der Grund, weshalb sie bis heute weltweit für Begeisterung sorgen - bei Kindern und Erwachsenen. Das Gesetz des Dschungels gibt es nach wie vor.

Die Reise der Buckelwale 14:20

Die Reise der Buckelwale

Dokumentation

Nahe bei Australien, im Ostaustralstrom, erblickt ein Buckelwal das Licht der Welt. Im Alter von drei Monaten macht sich das Kalb zusammen mit seiner Mutter auf eine lange Reise. In den warmen Tropen beginnt ihre Wanderung hin zu den gefrorenen Eisströmen der Antarktis, über einen Meeresstrom, der die Heimat von Tausenden miteinander verbundener Arten ist. Von den kleinsten Organismen bis zu den größten Tieren, die jemals den Planeten bevölkert haben, sind alle Meeresbewohner vom Gleichgewicht der Ozeane abhängig. Auch die Wettersysteme an Land und die Beschaffenheit der Atmosphäre hängen von den Meeren und ihren Strömungen ab. Es sind verborgene Meeresflüsse, die um die ganze Erde fließen. Sie sind verantwortlich für den Regen, der für die Ernte notwendig ist, den Schnee, der die Berge bedeckt, sogar für die Luft zum Atmen. Auf seiner großen Reise trifft der junge Wal auf beeindruckende Geschöpfe, die den Strom ihr Zuhause nennen. Von einem Baby-Clownfisch, der gerade an einem Riff aus seinem Ei geschlüpft ist, über verspielte Pelzrobben bis zu einigen Organismen, die so winzig sind, dass man sie mit bloßem Auge nicht sehen kann. Doch es lauern Gefahren: Orcas betrachten Buckelwal-Babys als Beute, aber auch der Plastikmüll, den die Strömungen selbst an abgelegene Orte transportieren, und die Erwärmung der Meere betreffen ihre Bewohner schon heute. Bei der Beobachtung der faszinierenden Reise der Buckelwale wird deutlich, wie der Ozean alles Leben auf der Erde ernährt, vom kleinsten Fisch bis zum Menschen.

Orcas - Herrscher der Meere 15:05

Orcas - Herrscher der Meere

Tiere

Der renommierte Unterwasserkameramann Florian Graner lebt mit den wohl am besten erforschten Schwertwalen der Welt an der Salischen See - einer Fjordlandschaft an der Küste von British Columbia und Washington. Dank Drohnentechnologie gelingen ihm spektakuläre Luftaufnahmen, die intime Einblicke in das Familienleben der Orcas ermöglichen: Er zeigt, wie sie ihrem Nachwuchs das Jagen beibringen, "flirten", sich zu Paarungen verabreden, am Puget Sound auf Seehundjagd gehen und sich mit Lauten "unterhalten". Graner dokumentiert, wie neugierige Wale "Moden" kreieren, trauern und von erfahrenen Matriarchinnen geführt werden. Mit angepassten Jagdstrategien haben Orcas ihre Beutezüge perfektioniert und rund zwei Drittel der Erdoberfläche erobert - mehr als wir Menschen. Graner folgt den Walen rund um den Globus: Er zeigt, wie sie Heringsschwärme in Norwegens Fjorden zusammentreiben, Grauwalkälber in der Monterey Bay jagen und "fliegende" Rochen im Golf von Kalifornien verfolgen. In Patagonien beobachtet er, wie Schwertwale sogar Robben am Strand erbeuten. Orcas stehen unangefochten an der Spitze der Nahrungskette - dank ihrer Kraft und Intelligenz. Die Sängerin und Orca-Enthusiastin Sarah Connor gibt der Dokumentation ihre Erzählstimme und verleiht den Geschichten der Orcas Tiefe.

Japan - Land der fünf Elemente 15:50

Japan - Land der fünf Elemente

Auslandsreportage

Der Dokumentarfilm "Japan - Land der fünf Elemente" zeigt die unterschiedlichen Landschaften des Archipels, vom schneereichen Norden bis in den subtropischen Süden. Die Aufnahmen laden dazu ein, in die Lebenswelt der Japaner einzutauchen und faszinierende Traditionen wie auch das moderne Gesicht Japans zu entdecken. Japan ist ein Inselstaat, dessen Bewohner sich in bemerkenswerter Weise an die natürlichen Gegebenheiten anzupassen verstehen. Ständig sind sie natürlichen Risiken wie der Gefahr von Vulkanausbrüchen, Erdbeben und Tsunamis ausgesetzt - manchmal mit zerstörerischen Auswirkungen. Dennoch weist das Land eine städtische Besiedlung auf, die weltweit ohnegleichen ist. Das Gesicht der Nation ist geprägt von Hypertechnologie und Technikbegeisterung, sowie von den lebendigen Traditionen eines feudalen Systems, das erst vor 150 Jahren an Bedeutung verloren hat.

ARTE Reportage 17:25

ARTE Reportage: Israel / Westjordanland

Dokumentation

(1) Israel: Gedenken an den 7. Oktober Die Massaker der Hamas vom 7. Oktober 2023 weckten in den Israelis die schreckliche Erinnerung an die Shoah. Viele bemühen sich seitdem, diesen 7. Oktober in jedem Detail zu rekonstruieren, um zu verstehen, was geschah, und im Gedenken an die Opfer. (2) Westjordanland: Operation "Sommerlager" "Summer Camps - Sommerlager" nennt Israel die Militäroperation im Westjordanland. Es ist seit den Kämpfen in Jenin 2002, während der zweiten Intifada, die längste Militäroperation im Westjordanland.

Mit offenen Karten 18:20

Mit offenen Karten: Kriege im 21. Jahrhundert

Infomagazin

Die Ukraine und Gaza - zwei große und in ihrem Ausmaß unvorhersehbare geopolitische Konflikte, deren Folgen global und bis in unseren Alltag zu spüren sind. Europa, das lange vom Krieg verschont zu bleiben schien, rüstet massiv auf, während der Nahe Osten mehr denn je vor der Gefahr eines Flächenbrandes steht. "Mit offenen Karten" analysiert Hintergründe und unterzieht die Konflikte im 21. Jahrhundert einer Bestandsaufnahme: Bürgerkrieg in Syrien, Terror von Boko Haram in Nigeria, Bandenkriege in Brasilien, Unterdrückung der uigurischen Minderheit in China ... Konflikte können vielfältige Formen annehmen. Aber ist die Zunahme solcher Konflikte typisch für unsere Zeit? Und haben sich Kriege seit dem vergangenen Jahrhundert verändert? Die Karten geben Auskunft.

Seide aus Persien 18:30

Seide aus Persien: Neuer Glanz für alte Kunst

Dokumentation

Die Seidenproduktion im Iran ist eine sehr alte Tradition, edelste Stoffe wurden seit jeher hergestellt. Doch heute wird Seide auch dort fast nur noch aus China importiert. Die Filmemacherin Niloufar Taghizadeh begleitet in dieser Dokumentation Azadeh Yasaman Nabizadeh und ihren Mann Ali Khatibshahidi, ein Künstlerpaar aus Teheran. Sie haben den Traum, die alte Seidentradition zu retten, persische Muster wiederzubeleben und die Kunst des Webens vor dem Verschwinden zu bewahren. Habib Keramatlou hat viele Einschränkungen in Kauf genommen, um sich ein landwirtschaftliches Studium mit dem Fokus auf Raupenzucht und Seidenproduktion zu finanzieren. Als Azadeh und Ali ihn kennenlernen, entwickeln sie gemeinsam Ideen. Um die Tradition der Seidenherstellung wiederzubeleben, wird Habib Maulbeerbäume pflanzen und Raupen züchten. Dadurch entstehen auch neue Perspektiven für die Dorfbewohner. Nur seine Frau aus der Stadt kann sich noch nicht so recht an ein Leben auf dem Land gewöhnen. Doch je mehr das Projekt wächst und auch Fachleute zu Besuch kommen, desto mehr verändert sich auch der Alltag auf dem Land. Die Dokumentation von Niloufar Taghizadeh zeigt zudem anschaulich die einzelnen Produktionsschritte der Seidenherstellung, vom Kokon der Seidenraupe über das Spinnen und Färben bis zum fertig gewebten Stoff.

ARTE Journal 19:20

ARTE Journal

Nachrichten

Die auf vielen Sendern vorgenommene strikte Trennung von Politik- und Kulturnachrichten wird hier aufgehoben. Es werden Schnittpunkte aus beiden Bereichen präsentiert und Zusammenhänge dargestellt.

GEO Reportage 19:40

GEO Reportage: Die Odyssee der Mönchsrobbe

Reportage

Seit der Antike lebt die Mönchsrobbe im Mittelmeer. Um zu überleben und sich vor allem vor dem Menschen zu schützen, verstecken sich die scheuen Meeressäuger oft in nahezu unzugänglichen Höhlen. Sie wurden lange Zeit gejagt, wegen ihrer Haut, ihres Fettes - oder weil sie den Fischern zu viel Fisch wegfraßen. Inzwischen ist die Art so gefährdet, dass die letzten knapp 500 im Mittelmeer lebenden Exemplare dringend besser geschützt werden müssen. Doch ihr versteckter Lebensraum macht ihre Erforschung und damit ihren Schutz sehr schwierig. Das will ein Team der Octopus Foundation ändern. Meeresforscher, Fotografen, Taucher und Einheimische wollen gemeinsam autonome Kameras an ausgewählten Stellen positionieren, um zu erfahren, ob und wo es die Robben überhaupt noch gibt, und um ihre Lebensgewohnheiten zu erforschen. Julien Pfyffer, Leiter der Expedition, setzt zusammen mit seinen Mitstreiterinnen und Mitstreitern die Segel in Richtung der Insel Kefalonia. "Wir sind extrem gespannt, was uns erwartet. Nach mehreren Wochen oder Monaten werden wir es vielleicht endlich schaffen, eine Robbe zu erspähen, die sich am Strand ausruht. Und sei es nur für einen kurzen Augenblick", so Pfyffer. Bis zum Ende ihrer Reise erwartet sie eine ganze Reihe erstaunlicher Entdeckungen.

Irlands Küsten, Leben zwischen Land und Meer 20:15

Irlands Küsten, Leben zwischen Land und Meer

Dokumentation

Eine faszinierende Reise entlang Irlands Küsten: Mit atemberaubenden Bildern, modernsten grafischen Gestaltungsmitteln und einer packenden Erzählweise erkundet der Dokumentarfilm die herbe Schönheit dieser ursprünglichen Klippenlandschaft, die Heimat einer reichen Artenvielfalt ist. Von frühchristlichen Stätten bis zu vergessenen Schiffswracks birgt die irische Küste zahlreiche Geheimnisse und Überraschungen. Die Reise beginnt in Malin Head, dem nördlichsten Zipfel Irlands. Grafische Darstellungen veranschaulichen die Ursprünge der irischen Küste vor Millionen Jahren. Mit spektakulären Drohnenaufnahmen geht es weiter in die Moorlandschaften von Connemara. Im Küstengebiet Cois Fharraige erzählt ein Experte die spannende Geschichte der ersten Besiedlungen und erklärt, wie die Menschen hier überlebten und ihren Lebensunterhalt als traditionelle Bootsbauer, Erzeuger von Meersalz, Piraten und Pilger bestritten. Behandelt werden auch die Auswirkungen des Klimawandels auf die irische Küstenlandschaft; am Ende der Reise steht die Beara-Halbinsel, wo ein alter atlantischer Regenwald zu neuem Leben erwacht.

Die Kanaren - Inseln am Tropf 21:45

Die Kanaren - Inseln am Tropf

Dokumentation

Vor 60 Jahren wurde auf den Kanarischen Inseln die erste Meerwasserentsalzungsanlage auf europäischem Gebiet in Betrieb genommen. Heute gibt es hier bezogen auf Fläche und Einwohnerzahl weltweit die meisten solcher Anlagen. Das so gewonnene Süßwasser ist für menschliches Leben auf den Vulkaninseln unverzichtbar, begünstigt aber - da scheinbar im Überfluss vorhanden - auch eine ungezügelte Wirtschaftsentwicklung; etwa den Massentourismus oder die intensive Monokultur von Bananen für den Export. Zudem ist Meerwasserentsalzung alles andere als klimaneutral: Die Anlagen verschlingen Unmengen von Strom aus fossilen Quellen; die ins Meer zurückgeleitete Sole vernichtet marines Leben und trägt zur Ozeanversauerung bei. "Die Kanaren - Inseln am Tropf" beleuchtet erstmals die Abhängigkeit dieser Region von entsalztem Meerwasser. Ferner erklärt die Dokumentation, wie Wasserentsalzung funktioniert und welche Auswirkungen zu berücksichtigen sind. Im Bewusstsein des dringenden Gebots, die Natur, die eigene Gesundheit und die Zukunft der Kinder zu schützen, engagiert sich die kanarische Bevölkerung gemeinsam mit Wissenschaftlern für Alternativlösungen einer nachhaltigen Wasserwirtschaft. Die Kanarischen Inseln sind dank jahrzehntelanger Erfahrung heute führend auf dem Gebiet der Meerwasserentsalzung, ihre technische Expertise ist weltweit gefragt. Angesichts immer häufigerer Dürren im Zuge des Klimawandels wird die Gewinnung von Trinkwasser durch diese Technologie für immer mehr Menschen zur überlebenswichtigen Notwendigkeit.

Salz - Segen und Fluch 22:40

Salz - Segen und Fluch

Dokumentation

Noch vor wenigen Jahrhunderten als "weißes Gold" gehandelt, ist Salz heute zu einem Massenprodukt geworden. Geschätzte 290 Millionen Tonnen Salz werden im Jahr weltweit produziert und verarbeitet. Längst dient das Salz nicht mehr nur als Würz- oder Konservierungsstoff für Lebensmittel. Einen Großteil verbraucht die chemische Industrie, wo das Salz zur Herstellung von Produkten wie Wasch- und Reinigungsmitteln zum Einsatz kommt. An anderer Stelle kreiert es aber auch Probleme: Bei der Produktion von Dünger oder in Meerwasserentsalzungsanlagen entstehen große Mengen Salzabfall, die Mensch und Umwelt belasten. Forscher haben das Salz ins Visier genommen und suchen nach nachhaltigen und zukunftsweisenden Lösungen, wie es zum Beispiel als Baumaterial verwendet werden kann. Parallel dazu sehen Ingenieure und Wissenschaftler großes Potenzial, wenn es um die Entwicklung nachhaltiger Energie geht. Denn schon bald soll unser Strom nahezu vollständig aus erneuerbaren Quellen kommen. Was fehlt, sind effiziente und kostengünstige Speichersysteme. Auch hier könnte Salz als Lösung dienen und den Weg in eine klimaneutrale Zukunft ebnen. Während der Rohstoff Salz in manchen Bereichen als Segen erscheint, bleibt er zugleich eine Herausforderung für die Erhaltung unserer Süßwasserressourcen. Von der Öffentlichkeit nahezu unbemerkt gefährdet die Versalzung wertvolle Trinkwasservorkommen. Das uralte Mineral ist beides: Segen und Fluch.

42 - Die Antwort auf fast alles 23:35

42 - Die Antwort auf fast alles: Warum haben wir weniger Sex?

Infomagazin

Heute können wir unser Begehren viel freier ausleben als noch die Generation unserer Groß- oder Urgroßeltern. Sex nur innerhalb der Ehe oder nur, um Babys zu machen - zumindest in Deutschland und Frankreich ist das keine Norm mehr. Dank der sexuellen Revolutionen, gleichberechtigteren Geschlechterrollen und weniger Tabus. Doch überraschenderweise hat diese Liberalisierung nicht dazu geführt, dass wir mehr Sex mit anderen Menschen haben. Sogar im Gegenteil. Internationale Studien aus den USA, Deutschland oder Großbritannien zeigen: Menschen haben über Generationen hinweg immer weniger sexuelle Kontakte mit anderen. Über die Gründe für diesen kollektiven Turn-off wird in diversen Studien diskutiert: Wirtschaftskrise und Klimakrise stressen uns zu sehr. Wir nehmen Psychopharmaka und ernähren uns falsch. Soziale Medien und lange Arbeitszeiten rauben unsere Freizeit. Das wirkt sich natürlich auf unsere Körper und unsere Lust aus. Nur reichen diese Erklärungen nicht aus. Unser Begehren lässt sich nicht nur mit Hormonen und körperlichen Faktoren erklären. Unsere Sexualität ist etwas sozial Konstruiertes und verändert sich historisch, sagen die Kulturwissenschaftlerin Beate Absalon und der Sexualwissenschaftler Konrad Weller. Und wenn wir in die Geschichte zurückblicken, stellen wir fest: Seit der Etablierung der Sexualwissenschaft als neue Disziplin im 19. Jahrhundert, über die sexuellen Revolutionen bis zur Mainstream-Kultur von heute ist unser Begehren ein Produkt der gesellschaftlichen Aushandlungen. Es gibt keine ideale biologische Häufigkeit. Wie oft und wie wir mit anderen Menschen Sex haben, hängt von unserer Kultur ab. Warum wir immer weniger Sex haben, ist Teil der großen politischen Entwicklungen - positiven wie auch negativen.

Kurzschluss 00:10

Kurzschluss: First Love

Magazin

(1) Violet (2) Zoom - Laura Engelhardt und Jasper Bartels (3) Fishing (4) Begegnung - Esme Allen und Josie Charles

Mao - Chinas roter Kaiser 00:55

Mao - Chinas roter Kaiser: Langer Marsch

Geschichte

Der junge Revolutionär Mao Zedong erlebt ein China am Boden. Nach dem Ende des Kaiserreichs befindet sich das Land im festen Griff von Warlords und imperialistischen Mächten. In Mao wächst der Traum von einem geeinten China und einer kommunistischen Gesellschaft, die das Land wieder zu alter Größe führen soll. Mao und seine kommunistische Bewegung sind in einen blutigen Bürgerkrieg verwickelt, bis Mao 1949 vor den Toren Pekings steht. Die Volksrepublik China ist heute ein Global Player der Weltpolitik. Das moderne China ist ohne seinen Architekten Mao Zedong undenkbar. Mao Zedong entwickelt sich vom Bauernsohn zum Revolutionär, wird Gründungsmitglied der Kommunistischen Partei und kämpft in einem Bürgerkrieg um die kommunistische Vorherrschaft in China. 1949 hat er es geschafft: Mao steht vor den Toren Pekings, bereit die Volksrepublik auszurufen. Als Mao Zedong 1893 geboren wird, deutet nichts auf seinen kometenhaften Aufstieg hin. In seiner Jugend erlebt der Bauernsohn die politische Instabilität und die sozialen Umwälzungen im China des frühen 20. Jahrhunderts. Die Revolution von 1911, die das Ende des Kaiserreichs einläutet, weckt sein politisches Bewusstsein. Sein Streben nach einer besseren Zukunft hat noch kein politisches Programm. Doch durch die russische Oktoberrevolution im Jahr 1917 kommt Mao mit marxistischen Ideen in Berührung und wird wenig später Mitbegründer der Kommunistischen Partei. Langsam beginnt sein Aufstieg in der Bewegung, die sich zunehmend in einen blutigen Bürgerkrieg mit der Kuomintang verstrickt, der nationalistischen Partei Chinas. Eine verlustreiche Flucht, die als "Der lange Marsch" in die Geschichte eingeht, wird zu einem Erfolg Maos umgedeutet und markiert die Geburtsstunde des Mao-Kults. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs geht der Kampf um die Macht in China ohne Rücksicht auf Verluste weiter, bis Mao und seine Truppen nach langen Kämpfen die Tore Pekings erreichen.

Mao - Chinas roter Kaiser 01:50

Mao - Chinas roter Kaiser: Großer Sprung

Geschichte

Am 1. Oktober 1949 ruft Mao Zedong in Peking die Volksrepublik China aus. Dieses Ereignis markiert den Beginn einer neuen Ära. Die nationalistischen Kuomintang und ihre Anhänger fliehen auf die Insel Taiwan, die sich daraufhin für unabhängig erklärt. Ein immer noch ungelöster Konflikt, den der heutige starke Mann Chinas, Xi Jinping, militärisch beenden und damit Maos Traum von der nationalen Einheit Chinas verwirklichen will, wie er bei seinem Amtsantritt angekündigt hat. Kaum ist die Volksrepublik China ausgerufen, bricht 1950 der Koreakrieg aus. Mao gerät in einen außenpolitischen Konflikt. Dennoch leitet er in aller Eile eine Reihe von Reformen ein, die dem Land schneller als erwartet zu einem enormen Aufschwung verhelfen - auf Kosten vieler Menschenleben. Nicht nur Großgrundbesitzer werden brutal enteignet und oft hingerichtet, auch sogenannte Konterrevolutionäre werden ausgemerzt, um die eigene Macht zu festigen. Mao initiiert die Hundert-Blumen-Bewegung, die Intellektuelle ermutigt, Kritik an der Regierung und den bestehenden politischen Verhältnissen zu äußern. Doch als die Kritik zu laut wird, reagiert er mit der Verfolgung eben jener Kritiker und schafft so ein noch bedrückenderes Klima der Angst. Innenpolitisch unter Erfolgszwang, wird Mao ungeduldig: China soll sich schneller industriell entwickeln. Dafür wagt er den "Großen Sprung nach vorn", der dazu führt, dass sich zu viele Chinesen um die Stahlproduktion und zu wenige um die Ernte kümmern. Eine der größten Hungersnöte der Geschichte ist die Folge.

Mao - Chinas roter Kaiser 02:45

Mao - Chinas roter Kaiser: Kulturrevolution

Geschichte

Nach den katastrophalen Folgen des "Großen Sprungs nach vorn" steht Mao in der Kritik. Er sorgt sich um sein Erbe und holt zum Gegenschlag aus, um seine Rivalen auszuschalten. Mao Zedong ruft die "Große proletarische Kulturrevolution" aus. Als Motor seiner Kampagne hat er die Jugend auserkoren, die sich als Rote Garden formieren und die "konterrevolutionären" Elemente in der Gesellschaft beseitigen soll. Bewaffnet mit einer Sammlung von Mao-Zitaten ziehen die Roten Garden durch Städte und Dörfer, zerstören kulturelle Artefakte und setzen Lehrer, Intellektuelle und auch Parteifunktionäre Gewalt und Demütigungen aus. Das Land versinkt in ein Klima der Angst, des Misstrauens und der Gewalt. Mao kann das anarchische Chaos nur durch militärisches Eingreifen beenden. Trotzdem wird der Revolutionär im Westen zur Ikone der beginnenden Studentenrevolten. Am Ende der Kulturrevolution gelingt es dem alternden Mao nicht, einen Nachfolger zu bestimmen. Von Parkinson und Schlaganfällen gezeichnet stirbt er 1976. Mit der Parole "70 Prozent gut, 30 Prozent schlecht" beendet die Partei die Aufarbeitung des Mao-Regimes. Bis heute dient Mao in der mythisch aufgeladenen Figur des Großen Vorsitzenden dem Regime zum Machterhalt - insbesondere unter Xi Jinping, der in mancher Hinsicht bewusst an Mao anknüpft.

28 Minuten 03:40

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Magazin

Das Kulturmagazin des Senders ARTE wird täglich aus Paris gesendet. Aktuelle Themen aus Wirtschaft, Politik, Wissenschaft und Gesellschaft stehen im Zentrum der Sendung und werden versiert unter die Lupe genommen.