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TV Programm für 3sat am 28.03.2024

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Kritisch reisen: Alptraum Alpen? 23:25

Kritisch reisen: Alptraum Alpen?

Reportagereihe

Die Alpen sind nicht nur im Winter ein beliebtes Urlaubsziel, sondern auch im Sommer ein Besuchermagnet. Man kommt zum Wandern und zum Mountainbiken oder für Selfies auf Aussichtsplattformen. Vor allem der Tagestourismus hat zugenommen. Auf die Zugspitze, Deutschlands höchsten Berg und bestens erschlossen, kommen in Hochzeiten 7000 Touristen am Tag. Drei Seilbahnen führen hinauf, ihre modernen gläsernen Bergstationen erinnern an Kongresszentren. Die hölzerne Schutzhütte, die früher einmal Bergsteigern nach dem mühsamen Aufstieg Unterkunft bot, ist heute ein Relikt aus vergangener Zeit. Hansjörg Barth, Pächter in dritter Generation, macht inzwischen vor allem mit Tagestouristen Umsatz, die bei ihm essen und trinken. "Davon kann man sehr, sehr gut leben", sagt er. Und doch macht die schiere Masse der Menschen ihm Angst: "Ich glaube manchmal, der Berg hält das nicht aus." Doch immer größere Attraktionen sollen noch mehr Menschen in diese grandiose Landschaft locken. Am Dachstein in Österreich führt ein Pfad mit gläsernem Boden über einen klaffenden Abgrund, errichtet mit vielen Tonnen Stahl, endend in einer weit hinausragenden "Treppe ins Nichts". Ungezählte Selfies entstehen dort Tag für Tag. War das Gebirge einst ein Abenteuer, die Gipfel erreichbar nur für die zähen Wanderer und Kletterer, ist es nun zum Freizeitpark für jedermann geworden: Die Gipfel mit Draht gesichert, wo sie aufgrund des Klimawandels bröckeln, damit sich niemand in Gefahr begeben muss und dennoch hoch hinaus gelangen kann. Die entlegensten Täler erreicht man mit dem Auto und kann sich von dort mit Seilbahnen auf Betonaussichtsplattformen auf die Gipfel fahren lassen. Und wer dennoch selbst hinaufklettert und nicht mehr hinunterkommt, ruft die Bergwacht und lässt sich abholen. Eine Vollkasko-Mentalität hat sich ausgebreitet, wo früher einmal andächtiges Staunen angesichts eines wilden Gebirges herrschte. In Südtirol sind sie längst davon überzeugt: Es ist genug! Dort wird der Tourismus mit strengen Regeln belegt. Nur wenn Unterkünfte abgebaut werden, dürfen neue errichtet werden. Andererseits gibt es in den Alpen auch Dörfer, die nie vom Tourismus entdeckt wurden. Und die sterben, weil vor allem die Jungen abwandern. Tourismus bringt eben Jobs - fehlen die, gehen die Menschen. Denn allein der Sommertourismus beschert den Alpenländern über 12,5 Milliarden Euro Umsatz alljährlich und ist die wichtigste Einnahmequelle. Zurück in die Zeiten der armen Almbauernhöfe kann und will niemand - aber gibt es Alternativen zu diesem jeden Winkel beanspruchenden Alpenboom?

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Nachrichten

"10 vor 10" ist eine Informationssendung von Schweizer Radio und Fernsehen (SRF). Vertiefende Berichte, Reportagen, Porträts und Live-Gespräche informieren über die wichtigsten Themen des Tages aus der Schweiz und der Welt.

11 Kinder, 54 Tiere, ein Vollzeitjob 00:40

11 Kinder, 54 Tiere, ein Vollzeitjob: Zwischen Großfamilie und Ponyhof

Reportage

Das Leben ist ein Ponyhof - so zumindest könnte man das Leben von Catrin Erdmann in Süderholz beschreiben. Sie ist Vollblut-Huforthopädin und Mutter von elf Kindern. Ihre Zwillinge sind mit einem Jahr die jüngsten. Vor fünf Jahren ist die 41-Jährige mit ihrem Mann nach Süderholz gekommen. Sie hat lange in Brandenburg nach einem großen Hof gesucht, aber erst in Mecklenburg-Vorpommern ist sie fündig geworden. Wenn die Rasselbande morgens aus dem Haus ist, geht es für Catrin in Arbeitskluft zum ersten Kunden. Bei Huftieren kommt es auf die richtige Hufpflege an. Strahlfäulnis, Geschwüre oder Hornspalten, Catrin löst Hufprobleme. Ihre Einsätze können schon mal anstrengend und richtig schmutzig werden. Doch das stört die Powerfrau keineswegs. Oft geht es auch an den Wochenenden los. Mittlerweile bietet die Fachfrau auch Hufkurse an. So lernen Pferdebesitzer, wie der Huf ihres Tieres bearbeitet werden muss. Auch Ehemann Daniel ist mit eingestiegen. Er hat seinen Job als Verkäufer aufgegeben, lernt jetzt bei seiner Frau, was zu tun ist, um eine Huffehlstellung in den Griff zu bekommen. So lässt sich das XXL-Leben besser organisieren. Denn auch zu Hause wartet allerhand Arbeit auf die "Erdmännchen", wie sich die Familie selbst nennt. Schweine, Schafe, Esel, Katzen und natürlich Pferde machen das Leben auf dem eigenen Hof komplett. Jedes der Kids wird eingebunden. Spülmaschinendienst, ausmisten, Hühner füttern, da kann es schon mal ordentlich Knatsch geben. Urlaub in der Ferne hat für die Familie keinen so großen Stellenwert, denn sie lieben das Leben auf ihrem Bauernhof.

Wildes Überleben II 01:05

Wildes Überleben II: Kleine Helden

In manchen Lebensräumen ist es von Vorteil, klein zu sein. Auf Inseln bilden sich viele Zwergformen von Wirbeltieren heraus. Doch auch die Kleinsten müssen oft große Hindernisse überwinden. Zu den kleinen Helden der Tierwelt zählen die nachtaktiven Koboldmakis als kleinste Vertreter der Primaten. Aber auch viele andere Arten wie Kolibris, Zwergelefanten, Bambusfledermäuse und die winzige Pfauenspinne nutzen die Miniaturisierung als Überlebensstrategie.

Wildes Überleben II 01:50

Wildes Überleben II: Tierisch genial

In ihrem Alltag begegnen Tiere vielen lebensbedrohlichen Situationen. Hier ist im Vorteil, wer ungewöhnliche Techniken beherrscht, ein gutes Gedächtnis hat oder sogar Werkzeug nutzen kann. Schimpansen sind für ihre kreativen Problemlösungen bekannt. Schließlich sind sie unsere nächsten Verwandten. Doch diese Dokumentation zeigt auch die erstaunlichen Strategien von vermeintlich primitiven Arten wie Giraffenhalskäfern, Buntfröschen und Würfelnattern.

Wildes Überleben II 02:35

Wildes Überleben II: Gefährliche Kinderstube

Kaum auf der Welt, schon sehen Tierkinder sich zahlreichen Herausforderungen ausgesetzt. Wie sie Feinden entkommen, Futter finden und schließlich eine Familie gründen, zeigt dieser Film. Manche Tierkinder - wie junge Fangschrecken - müssen vor ihren eigenen Artgenossen auf der Hut sein. Eselspinguin-Küken werden nur gefüttert, wenn sie schneller sind als ihre Geschwister. Sumatras Thomas-Languren üben als Jungtiere den Sprung von Baum zu Baum.

Wildes Überleben II 03:20

Wildes Überleben II: Hoch in den Bäumen

Das Leben im Wald ist für die tierischen Bewohner mit ganz eigenen Chancen und Risiken verbunden. In Baumkronen und am Waldboden finden Nahrungsspezialisten reichlich Nahrung. Der südostasiatische Marderbär ist hinter Vogeleiern her. Helmhornvogel und Goldlangur fressen Feigen und andere Früchte, der Tigerpython jagt Tiere aller Art. Doch viele Wälder schrumpfen, ihre Bewohner - wie die indischen Bartaffen - sind vom Aussterben bedroht.

Wildes Überleben II 04:05

Wildes Überleben II: Tierische Freaks

In Aussehen und Verhalten wirken manche Tiere ausgesprochen seltsam. Doch jede Besonderheit hat einen triftigen Grund: Dahinter steckt die Anpassung an die Lebensbedingungen ihrer Umwelt. Der Film stellt einige schräge Typen der Tierwelt vor: Saiga-Antilopen tragen wahre Rüssel im Gesicht. Faultiere fallen durch extrem langsame Bewegungen auf. Bei Seepferdchen bringt der Vater die Jungen zur Welt, und der Kragenbär ernährt sich vorwiegend pflanzlich.

Zugvögel 04:45

Zugvögel: Kundschafter in fernen Welten

Tiere

Die Dokumentation begleitet unsere Zugvögel in alle Welt - mit atemberaubenden Luftbildern von den Reisen derer, die die "Vogelperspektive" erfunden haben. Die Dokumentation begleitet Gänseküken beim Abenteuer des Fliegenlernens. Und der Kamera-Helikopter überquert mit den Störchen (erstmals gemeinsam) die gefährliche Straße von Gibraltar und fliegt mit ihnen bis in ihr Winterquartier in Tansania und Kenia. Ende August werden die Störche im rheinland-pfälzischen Bornheim langsam unruhig. Der Nachwuchs unternimmt immer weitere Ausflüge rund ums elterliche Nest. Und eines Tages sind alle Storchenkinder plötzlich verschwunden. "Terra X - Zugvögel" begleitet Jungstorch Borni auf seiner ersten langen Reise nach Afrika. Allein - lange vor seinen Eltern - zieht Borni mit seinen drei Geschwistern Richtung Süden. Eine gefährliche Reise mit zahlreichen mörderischen Etappen. Den Flug mit Tausenden anderer Störche über die Straße von Gibraltar wurde dabei erstmals mit einer gyro-stabilisierten Helikopter-Kamera begleitet. Wenn ein Storch aus Erschöpfung im Wasser notlanden muss, ist er dem Tod geweiht. Selbst Vogelforscher waren erstaunt, dass nicht nur Borni sich auf dieser Horror-Etappe in der Luft übergeben hat. Vor 150 Jahren mussten Vogelkundler noch Pfeilspitzen analysieren, mit denen Störche aus Afrika nach Europa zurückkehrten - um herauszufinden, wo sie den Winter verbracht hatten. Inzwischen zeichnen möglichst kleine, möglichst leichte Hightech-Sender jede Flugbewegung eines Vogels als GPS-Koordinaten auf - und melden dazu Flughöhe und -geschwindigkeit, Luftwiderstand und Energieverbrauch. Künftig sollen diese Sender live per Satellit auszulesen sein - von der Sahara bis nach Sibirien. Für Martin Wikelski, Leiter des Max-Planck-Instituts für Ornithologie in Radolfzell, beginnt damit eine neue Ära. "Über das Flugverhalten der Vögel können wir dann herausfinden, wie die Welt sich an diesem Fleck gerade verändert." Doch bis dahin ist es noch ein weiter Weg. Mit Graugansküken, die sich - wie man seit Konrad Lorenz weiß - leicht auf Menschen prägen lassen, wird gerade die erste Sender-Generation in mühevoller Kleinarbeit kalibriert. Denn nur, wenn die Sender präzise und konstant messen, wird man in Zukunft Erstaunliches per Vogelzug erfassen und vorhersagen können - von lokalen Windverhältnissen bis zu Unwettern, drohenden Erdbeben oder Riesenheuschrecken-Plagen. Denn wenn Vögel ihre Flugroute ändern, hat das immer einen Grund. Mauersegler etwa können Unwetter erspüren, die noch 600 Kilometer entfernt sind. Sie können auch während des Fluges schlafen - und so Tage oder Wochen in der Luft verbringen. Die aufwendig produzierte "Terra X"-Dokumentation fliegt mit umfangreichen CGI-Animationen und atemberaubenden Luftbildern mit unseren Zugvögeln bis nach Afrika. Sie begleitet die Graugansküken-Trainingsgruppe beim großen Abenteuer des Fliegenlernens - im Dienste der Wissenschaft. Denn trotz aller bahnbrechender Erkenntnisse der vergangenen Jahre: Selbst wie Vögel navigieren, ist noch immer nicht restlos erforscht. "Es gibt schon noch ein paar Fragen, die uns absolut unter den Nägeln brennen", meint Vogelforscher Peter Berthold, Wikelskis Vorgänger in Radolfzell. "Vielleicht gibt es dafür irgendwann den Nobelpreis."