Die letzte Woche war für Briten - insbesondere solche aus England - nicht unbedingt die erfreulichste, an die man sich zurückerinnern kann: Erst der Brexit, dann der Englastrophe gegen Island, da kommt man schon etwas ins Grübeln. Aber: Noch ist für Britannien bei dieser Europameisterschaft nichts verloren, denn Wales hält weiterhin tapfer die Stellung für das bröckelnde Vereinigte Königreich. Auch wenn der Sieg gegen Nordirland unansehnlicher kaum sein konnte.
Ob Tapferkeit allein aber reicht gegen die Belgier, das ist ungewiss: Nach deren Auftaktuntergang gegen betonharte Italiener hat es der Ex-Geheimfavorit inzwischen geschafft, alle Heimlichkeiten fallenzulassen und ist ohne Probleme durch die Gruppenphase ins Viertelfinale marschiert. Das 4:0 gegen Ungarn hätte motivierender nicht ausfallen können, jetzt träumt man in Brüssel vom Finale.
Off to the airport ! Destination : Lille ! #walbel #tousenfrance #EURO2016 pic.twitter.com/KAz2NwqCq6
— BelgianRedDevils (@BelRedDevils) 30. Juni 2016
Auf nach Lille und dann weiter nach Paris
Zwei Unsicherheitsfaktoren gibt es dann aber doch: 1. ist der Einsatz von Eden Hazard noch nicht hundertprozentig sicher. Der belgische Kapitän kämpft noch mit und gegen eine Oberschenkelzerrung. Und 2. ist da der Gareth-Bale-Faktor, der selbst den deutlich favorisierten Belgiern Kopfzerbrechen bereitet.
Von 11 Waliser Spielern, macht den Belgiern nur einer Kopfschmerzen
Schon jetzt hat der belgische Coach Marc Wilmots die Devise ausgegeben, Bale nicht einfach nur zu doppeln, sondern kollektiv mit 11 Mann in Schach zu halten. Wenn das mal keine Löcher für Bales Teamkollegen aufreißt.
Almost time! #TogetherStronger ⚽ 🎮https://t.co/RQrm6zvOIA
— Gareth Bale (@GarethBale11) 30. Juni 2016
Die Motivation auf Waliser Seite ist da
Die sehen dem Viertelfinalspiel deutlich entspannter entgegen als ihre Gegner, sind sie doch jetzt schon weitergekommen, als sie es sich je hätten träumen lassen. Seit 1958 stand keine Mannschaft aus Wales mehr unter den letzten acht Teams eines großen Turniers, und jetzt hat man eigentlich auch keine Lust, die Koffer zu packen. Gegen Belgien kommt zudem ein gewisser Erfolgsfaktor hinzu. Wales-Coach Chris Coleman verwies bereits auf die Statistik der letzten vier Jahre: 4 Spiele, ein Sieg, eine Niederlage, zwei Unentschieden. Anders gesagt: Alles ist möglich.