Island mischt Europa auf! Die Nationalmannschaft des 330.000-Seelen Landes steht am Montag im Achtelfinale gegen ihr Idol England. Ihr Erfolg beruht nicht auf Glück oder Zufall, Angst haben sie also keine. "Ich war bei großen Turnieren immer für England", sagt Abwehrspieler Kari Arnason.
Für Jon Bödvarsson ist England "Dream Team". Alle isländischen Fußballer sind Fans der Premier League. "Wir sind verrückt nach englischem Fußball", sagt Co-Trainer Heimir Hallgrimsson. Und fügt kess hinzu: "Wir wissen alles über sie, aber sie nicht über uns. Ich habe keine Angst."
Schon bevor das Turnier überhaupt richtig begann, zeigten die smypathischen Isländer, wie viel in ihnen steckt: Zweimal schlugen sie die Niederlande, die Türkei und Tschechien einmal. Dann spielten sie eine hervorragende Vorrunde, schlossen sie vor Portugal als Gruppenzweiter ab, schickten Österreich mit einem 2:1 nach Hause. Das Verrückte dabei: Kein einziger Isländer spielt bei einem Topklub! Was macht die Isländer so erfolgreich? Zum Einen haben sie eine stahlsichere Defensive, sind am Ball spielsicher und können gut und organisiert kombinieren, Teamwork wird in der Mannschaft ganz groß geschrieben. Und die Engländer? Die wollen sich auf Fußball, anstatt auf Brexit konzentrieren. Im Falle eines tatsächlichen Austritts Großbrittaniens aus der EU wollen sie jedoch aus der EM abziehen, aus Anstand. Wer nicht in der EU ist, sollte auch zu dieser Zeit nicht Europameister werden. Aber auch wenn man die Politik außen vor lässt, stehen Englands Chancen nicht sonderlich gut. Bisher konnten sie keine Partie in der K.O.-Runde einer EM außerhalb des eigenen Landes gewinnen. Und doch sind sie sich dessen bewusst, dass sie heute den Bann durchbrechen müssen: “Es ist ein Spiel, dass wir einfach gewinnen müssen und das überzeugend.” sagt Fußballlegende Alan Shearer. Der Ex-Kapitän fügt hinzu: “Das Problem ist, dass die Spieler wissen, dass eine Niederlage die größte Peinlichkeit in der Geschichte unseres Nationalteams wäre. Es ist undenkbar.”
Die Waffe des englischen Teams ist definitiv seine Zweikampfstärke und die Torgefährlichkeit. Ob das ausreicht, die Isländer in Verlegenheit zu bringen? Die haben schon angeboten, im Falle eines Sieges über England, die englischen Spieler in die isändischen Wal-Gründen zur kostenlosen Erholung einzuladen. Schon alleine deswegen haben sie den Sieg verdient!