Das war bemerkenswert: Die Partie Tschechien gegen Kroatien bestand im Grunde nicht aus einem, sondern aus zwei Fußballspielen. Das erste gewann Kroatien mit 2:1, das zweite endete fast als 3:2-Sieg der Tschechen.
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Doppelt blau-weiß-rot geht's in die Partie
Los gegangen war die Partie erwartungsgemäß mit kroatischer Dominanz in allen Lebenslagen: Insbesondere von Darijo Srna, Ivan Perišić, Mario Mandžukić und Ivan Rakitić wurde ordentlich Dampf gemacht, sodass die Tschechen in der Anfangsphase kaum zum Durchatmen kamen. Tschechiens Torwart Petr Čech wirkte hier hingegen nicht so konzentriert wie noch beim Spanienspiel, wo er seine Mannschaft enorm stabilisiert hatte. Ein Beispiel dafür war eine Perišić-Flanke in der 20. Minute, die Čech verfehlte, wodurch den Kroaten eine gute Torchance hätte entstehen können. Glück für Tschechien, dass hier kein Angreifer zur Stelle war.
Berührend ging es los: Tränen für den toten Vater von Darijo Srna
2 Minuten später war es Mandžukić, der über links auf den gegnerischen Strafraum zujagte und das Auge für Perišić hatte. Den gut gespielten flachen Pass konnte der jedoch nicht verarbeiten.
Bis zur 30. Minute hatten die Kroaten Ecke um Ecke, um endlich verdient in Führung zu gehen, doch wie beim Spanienspiel stand die tschechische Abwehr bei Standards gut. In der 38. Minute war es dann kein Standard, sondern eine wunschöne Einzelaktion von Perišić, die den Torerfolg brachte: Perišić kam über links, spielte die Abwehr aus und setzte den Ball sehenswert ins rechte untere Eck.
Nach der Halbzeitpause ging die Partie zunächst ähnlich weiter: Erst in der 55. Minute wurde ein tschechischer Angriff einmal halbwegs gut zuende gespielt, doch die Ecke, die daraus entstand, brachte dem Team nichts ein.
Schlimmer noch: In der 58. Minute gelang es Marcelo Brozović, einen unsauber gespielten Pass von Roman Hubník mühelos abzufangen und auf Rakitić weiterzuleiten. Der traf mit einem sehr hübschen und für Čech unhaltbaren Lupfer zum 0:2.
Dann aber begannen die Kroaten zu schwächeln: Nachdem Modrić wegen einer Verletzung gegen Kovačić ausgewechselt worden war und die Tschechen mit Milan Škoda und Josef Šural gleich zwei neue Spieler gebracht hatten, kippte das Spiel. In der 75. Minute gelang es Tomáš Rosický, Škoda im Sechzehner zu bedienen. Der köpfte die Tschechen zum Anschlusstreffer.
Verbockt wurde der kroatische Sieg dann aber nicht auf dem Platz, sondern in den Rängen: Bekloppte kroatische "Fans" begannen nicht nur, sich zu prügeln - Kroaten gegen Kroaten -, sondern auch Böller zu zünden. Erst nach einer mehrminütigen Unterbrechung konnte es weitergehen.
Das Spiel #CZECRO wurde in der Schlussphase unterbrochen. Grund: Bengalos auf dem Spielfeld. https://t.co/BBdbMGD5KM pic.twitter.com/I7cyufYUhI
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Solche "Fans" braucht kein Mensch
Da aber waren zumindest einige kroatische Spieler aus ihrer Konzentration gerissen worden: In der 90. Minute wehrte Domagoj Vida im Strafraum einen tschechischen Angriff anstatt mit dem Kopf mit der Hand ab. Das gab nicht nur Gelb, sondern auch: Elfmeter. Und den verwandelte Tomáš Necid gekonnt und mit jeder Menge Pfeffer.
Noch bis zum Abpfiff einige Minuten später rollten die tschechischen Angriffe weiter: Mehrfach hatten die Böhmen beste Chancen, die Partie endgültig zu drehen und auf 3:2 zu erhöhen. Glück für die Kroaten, dass es nicht mehr dazu kam.
Mit 4 Punkten bleibt Kroatien bis zum Abend Gruppenerster, Tschechien ist mit einem wohlverdienten Punkt Dritter hinter Europameister Spanien. Auf die Kroaten wartet am Dienstag der Titelverteidiger, die Tschechen müssen gegen die bislang punktlose Türkei ran.