Nach dem überraschenden 1:1 der Isländer gegen Portugal und dem nicht minder überraschenden 2:0-Sieg der Ungarn gegen Österreich war im Spiel in Marseille eigentlich alles für möglich gehalten worden. Und ganz bis zum Schluss war auch tatsächlich alles möglich.
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Begonnen hatte das Spiel erwartungsgemäß: Die Ungarn versuchten, ihre bessere Ballbeherrschung und Erfahrung auszuspielen, während Island früh störte, um die Ungarn ja nicht zu ihrem Spiel kommen zu lassen. In der 9. Minute kamen die Wikingererben so zu einer ersten Chance nach einem Eckball: Bödvarsson kam zum Kopfball, doch das Leder flog über die Latte.
Danach begannen die Ungarn, besser ins Spiel zu finden: Während sie sich konzentriert, wenn auch letztlich ohne richtig gute Chancen, nach vorne arbeiteten, spielte Island in dieser Phase nur lange Bälle nach vorne, wo sie von den Ungarn leicht zurückerobert werden konnten.
Nach 30 Minuten hatten die Isländer mal wieder eine gute Gelegenheit: Kadar verlor den Ball im Strafraum, doch Gudmundsson war davon zu überrascht, um damit etwas anzufangen. Kiraly hielt das Unentschieden sicher fest.
Das erste Tor des Spiels fiel dann nicht aus einem schönen Kombinationsmanöver heraus, sondern durch Elfmeter, und der war so richtig umstritten: War das, was die Ungarn da in der Defensive zeigten, wirklich elfmeterwürdig? So oder: Die Ausführung von Gylfi Sigurdsson verlief sicher.
Nach der Halbzeit schien das isländische Spielsystem - hinten gut stehen, nach vorne nur das Nötigste tun - weiterhin aufzugehen. Ein weiteres Mal dominierte Ungarn zwar in puncto Ballbesitz die Partie, doch Torchancen ergaben sich daraus nur selten. Im Gegenteil: In der 60. Minute kamen die Isländer gar fast zum 2:0, als eine Sigurdsson-Flanke im Strafraum Sigthorsson fand. Der setzte den Kopfball aber leicht über die Latte.
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Die Mauer hält
Ungarn startete jetzt noch einmal durch: In der 66. Minute versuchte es Balázs Dzsudzsák per Freistoß, doch Thor Halldorsson im Tor der Isländer war auf dem Posten. Schlechter sah er in der 72. Minute aus, als ihm eine ungarische Flanke von links durch die Finger rutscht. Glück für die Isländer: Skulason konnte klären.
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Noch darf Island träumen
Bis zur 87. Minute ging die Verteidigungsstrategie noch auf, dann erspielten sich die Ungarn mit einer absolut tödlichen Kombination den Ausgleich: Nemanja Nikolics passte in den Strafraum, Dániel Böde lauerte, Birkir Sævarsson musste klären, und das konnte nur schiefgehen. Pech für die Isländer.
Noch aber hatten sie die Chance zum Sieg: In der 2. Minute der Nachspielzeit wurde Alfreð Finnbogason sowohl vor, als auch hinter der Strafraumgrenze zu Fall gebracht. Anstatt auf Elfmeter erkannte Schiedsrichter Sergei Karasev auf Freistoß, der direkt in die Mauer ging. Der Nachschuss gefährlich, doch abgefälscht landete er knapp neben dem Tor.
Ungarn damit mit 4 Punkten Gruppenerster, Island mit 2 Punkten auf Platz 2. Am Mittwoch treffen die Ungarn nun auf Portugal, die Isländer spielen gegen Österreich.
Mit Adam #Szalai zum wichtigen Punktgewinn gegen Island. Der Bericht > https://t.co/33nCWM4wQq. #ISLHUN #tsg pic.twitter.com/Su107fxWUi
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Ungarn feiert den späten Punktgewinn