Spielbericht: Achtelfinale - Frankreich gg. Irland (2:1)

Spielbericht: Achtelfinale - Frankreich gg. Irland (2:1)

Beinahe die Sensation, dann die Grande Nation

26.06.2016 - 18:06 Uhr

Eine Stunde musste die Grande Nation ernsthaft zittern, dann ging alles ganz schnell: Frankreich steht nach einem kämpferischen Spiel gegen mutig aufspielende Iren im Viertelfinale, die Mannschaft von der grünen Insel schließt sich ihren nördlichen Nachbarn an und fährt nach einem überaus erfolgreichen Turnier nach Hause.

Zum Spiel: Die Franzosen starteten auf die dümmstmögliche Weise in die Partie, als gleich der erste irische Angriff von Paul Pogba im Strafraum per Foul beendet wurde. Shane Long legte sich lang, der Elfmeter danach war nur noch eine Formalität und wurde von Robbie Brady konsequent und wunderschön ausgeführt. Frankreich musste nun einer irischen Führung hinterherlaufen.

Und damit taten sich die Bleus eine Halbzeit lang enorm schwer: Gegen die stur verteidigenden Iren rund um ihren Torwart Darren Randolph, die nur hier und da Konterangriffe starteten, gab es für sie einfach kein Durchkommen.

Versuche gab es allerdings zuhauf: In der 8. Minute versuchte es Payet per Freistoß. Randolph war zur Stelle. Eine Minute später fand eine Flanke von Pogba den Kopf von Griezmann, der die Kugel allerdings deutlich über die Latte beförderte. Und in Minute 12 versuchte es Griezmann mit einer Flanke, die Giroud alerdings nie erreichte.

Auf irischer Seite waren die Angriffe da fast sehenswerter, denn die französische Hintermannschaft konnte vor allem gegen Long nicht überzeugen, der immer wieder rasant vor dem Strafraum auftauchte.

Bei den Franzosen lief hingegen vieles über Payet und Griezmann, der in der 18. Minute erneut die Chance hatte, den Ausgleich zu erzielen und wieder an Randolph scheiterte.

In der 21. Minute standen auf der anderen Seite die Iren fast vor dem 2:0: Murphy konnte den Ball da aus der Drehung aufs Tor bringen, und Hugo Lloris hielt ihn nicht fest, sondern ließ ihn nur abtropfen. Den Nachschuss von Jeff Hendrick konnte er dann aber sicher halten.

3 Minuten später: Pogba probierte es aus 30 Metern mal direkt. Sein Freistoß war perfekt gezielt und hätte oben rechts eingeschlagen, Randolph hatte jedoch einmal mehr aufgepasst.

Danach spielten die Iren deutlich auf Zeit: Mehr oder wenige berechtigte Behandlungspausen streckten sich ewig hin, und Fouls wurden genüsslich ausgekostet. Die Franzosen riss das sichtbar aus dem Spiel. Kurz vor der Halbzeitpause versuchten sie es aber doch noch einmal mit gefährlichen Angriffen.

In der 1. Minute der Nachspielzeit standen Payet und Griezmann im irischen Strafraum gut und nahmen nacheinander das Tor ins Visier. Beide Male warfen sich die irischen Verteidiger mit dem ganzen Körper in die gefährlichen Bälle, die so harmlos verpufften. Der Pausenpfiff erlöste die Iren, die erstmal atemholen konnten.

Nach der Pause kamen die Franzosen dann aber so richtig in Fahrt: In der 48. Minute landete ein Freistoß auf dem Kopf von Koscielny, der völlig frei vor dem irischen Tor stand. Frei, aber auch im Abseits, und der Ball ging noch nicht einmal in den Kasten.

Auch die Iren haben noch Hoffnungen auf die deutlichere Führung: In der 52. Minute kämpfte sich McClean über links nach vorn und konnte den Ball in die Mitte flanken, wo Murphy die Kugel nur knapp verpasste. Long am langen Pfosten stand bereit, doch Frankreichs Torwart Lloris war schneller da.

Dann waren wieder die Franzosen am Zug: In der 55. Minute hatte Matuidi den Ausgleich auf dem Fuß. Sein rasant geschossener Ball war perfekt auf linke obere Eck gezielt, doch Randolph konnte klären.

3 Minuten später war alles anders: Rechts hatte Sagna viel Platz zum Manövrieren und brachte eine perfekte Flanke in den Strafraum, wo Griezmann am Punkt nur noch ins obere linke Eck verlängern musste. Keine Chance für Randolph.

Und die Franzosen legten nach: In der 62. Minute konnte Giroud die irische Abwehr ausspielen und Griezmann anspielen, der in der Mitte zum Abschluss kam. Aus 13 Metern schlug der Ball unten rechts ein.

Das Aus für Irland folgte aber erst 4 Minuten später: Nach einem harten Foul von Duffy an Griezmann, der auf bestem Wege war, seinen Hattrick zu vollenden, zieht der Schiedsrichter die Notbremse. Duffy bekommt Rot und kann duschen gehen.

Die Iren nun nicht nur ausgepowert, sondern auch in Unterzahl, die Franzosen im Aufwind: In der 77. Minute versuchte Gignac, von links die Führung zu erhöhen, doch sein Ball traf nur Aluminium. In der 86. probierte er es erneut: Nur ganz knapp verpasste er den rechten Pfosten.

Auf irischer Seite hieß es nur noch: Verteidigen. An Angriffe war hier nicht mehr zu denken. Die große Ausnahme: In der 88. Minute konnte Walters mit einem Distanzschuss für Aufregung sorgen. Sein Ball ging allerdings daneben. Bradys Angriff kurz danach verpuffte ebenfalls wirkungslos.

Am Ende blieb es beim 2:1: Frankreich zieht verdient ins Viertelfinale ein, das irische Team fährt ausgepowert und mit dem Stolz seines Landes im Rücken heim. Auf Frankreich wartet nun am kommenden Sonntag der Sieger des Spiels England gegen Island.