Ob Bibis Song, Levinas nicht so ganz perfektes Perfect Life beim Eurovision Song Contest, nationalhymnensingende oder nicht -singende Fußballer oder auch nur Helene Fischer: Deutschlands aktuell mehr oder weniger erfolgreiche Sänger spalten das Land (und die ESC-Punkte). Einer, über den hingegen beinahe noch Einigkeit herrscht, wurde in diesen aufgeregten Tagen ganz unaufgeregt stolze Siebzig: Rolf Zuckowski, der scheinbar ewige Kinderliedsänger, dessen erstes Album - das einzige, das seine damalige Band Die Beathovens überhaupt herausbrachte - einst passenderweise "Happy to be happy" hieß.
Zugegeben, das Wetter schreit aktuell nicht Weihnachten, aber der geht immer
Zuckowski ist insofern ein Phänomen, als er trotz seines Rückzugs aus dem Bühnengeschäft im Jahr 2012 einfach nicht wegzudenken ist: Seine Weihnachtsbäckerei ist seit Jahrzehnten ein Ohrwurm mit Volksliedcharakter und seine Songeinlagen mit Kinderanhang haben ganze Generationen geprägt, waren sie in den Kindersendungen der 80er und 90er doch in etwa so zahlreich wie Pur- oder Wolle-Petry-Auftritte.
Ein Projekt, das wohl nur wenige mit Zuckowski in Verbindung bringen, dürfte ihn dabei fast so unsterblich machen wie sein bekanntes Weihnachtslied: Das Kinder-Franchise (anders lässt es sich kaum bezeichnen) Tabaluga. Der kleine grüne Drache, bei dem die meisten wohl an Peter Maffay denken, wurde von Zuckowski für Maffay mitentwickelt, als er 1983 das Konzeptalbum Tabaluga oder die Reise zur Vernunft schrieb. Seither ist Tabaluga zu einer veritablen Marke geworden, zu der weitere Alben - das bislang letzte erschien 2015 - ebenso zählen wie eine Fernsehserie, ein Musical und eine Planetariumsshow.
Jepp, auch das ist - indirekt - Rolf Zuckowski
Rolf Zuckowski ist inzwischen zwar offiziell Ruheständler, bleibt dabei aber nach wie vor auf seinem ureigensten Gebiet - Musik von, mit und für Kinder - hochengagiert: Als Pate von Kinderhospizen, als Mitbegründer eines Musikpreises für Musik in Kindergärten und als Sondergast bei Charity-Konzerten. Schon 2005 gab es für so viel Einsatz das Bundesverdienstkreuz.
Sein Geburtstagsjahr feiert Zuckowski übrigens in altbekannter Manier: Auf der Bühne. Die Deutschlandtour läuft, TV-Auftritte garantiert eingeschlossen. So kann's doch weitergehen.