Beim DFB-Pokal ist gestern das letzte Viertelfinalspiel über die Bühne gegangen, in der Champions League ist heute Zeit für die letzten Achtelfinalbegegnungen: In Monaco ist am Abend Manchester City zu Gast, doch das interessantere Spiel steigt in Madrid, wo die kriselnde Werkself aus Leverkusen nach der 4:2-Niederlage im Hinspiel die Wende schaffen will.
Und die könnte tatsächlich gelingen, denn die zwei Wochen seit dem Hinspiel waren ereignisreich in Leverkusen: Der alte Trainer, Roger Schmidt, ist nach der 6:2-Klatsche gegen Dortmund weg, ein neuer ist am Start, und auch wenn Tayfiun Korkut mit seinem Team noch keinen Sieg feiern konnte, sondern nur einen Punktgewinn gegen Bremen, herrscht ein Hauch von Aufbruchstimmung.
Bei Bayer hört nun alles auf sein Kommando: Tayfiun Korkut beim Abschlusstraining
"Wir sind in der Außenseiterrolle, aber wir wollen jede Minute nutzen, um diese umzudrehen", gab Korkut als Devise aus. Einfach wird das nicht, zumal Bayer mit mehreren Ausfällen zu kämpfen hat. Gleich sieben Spieler der Werkself dürfen heute nicht auf den Platz: Vier davon sind verletzt, einschließlich Kapitän Lars Bender und Stürmer Stefan Kießling, zwei sind gesperrt - Hakan Calhanoglu und Benjamin Henrichs - und einer, Kai Havertz, geht noch zur Schule und hat statt Fußball eine Klausur im Sinn. Letzteres ist so kurios wie vorbildlich, hilft Bayer aber nicht weiter.
Auf der Gegenseite präsentiert sich Atlético siegesgewiss: Zwar ist der Verein in der heimischen Tabelle auf Platz 4 abgestürzt, aber in der Champions League läuft's: Ohne Probleme ging es durch die Gruppenphase, und mit den gewohnt gefährlichen Kontern in der Hinterhand und den eigenen Fans im Rücken blickt man optimistisch auf das abendliche Aufeinandertreffen.
Atlético-Coach Diego Pablo Simeone erklärte vor der Partie, Leverkusen spiele "interessanten" Fußball und sei ein "gefährliches Team". Letztlich sei aber weniger wichtig, gegen wen man spiele, sondern für wen: "Wir müssen uns bewusst sein, welches Trikot wir tragen und mit der gleichen Entschlossenheit spielen wie immer."
Wenn Du es hier schaffst, schaffst Du es überall: Das Estadio Vicente Calderón ist bereit für großen Fußball
Rein statistisch spricht übrigens nicht nur der 2-Tore-Abstand für Atlético, sondern auch die komplette Champions-League-Historie: Kein Team hat es nämlich in der Champions League je geschafft, nach einer Heimniederlage mit 2-Tore-Differenz im Rückspiel doch noch weiterzukommen. Daran änderte auch das Barca-Wunder gegen Paris nichts, da hier am Ende ein Heimerfolg die Wende brachte. Doch vielleicht behält Bayer-Geschäftsführer Michael Schade ja recht: "Wunder gibt es immer wieder - gerade im Sport." Na dann, auf geht's.
Das Champions-League-Achtelfinal-Rückspiel zwischen Atlético Madrid und Bayer 04 Leverkusen seht ihr ab 20:45 Uhr live im ZDF. Die Vorberichterstattung beginnt um 20:25 Uhr. Wir wünschen gute Unterhaltung!