Tatort

Trivia zu Tatort

Wusstest du schon ...

 

Krude Klischees

Die bis dato jüngste Giftschrankfolge "Wem Ehre gebührt" von 2007 stach mit einer Inzestszene in einer Alevitenfamilie in ein wahres Wespennest. Nicht nur von alevitischer Seite wurde den Verantwortlichen vorgeworfen, traditionell anti-alevitische Klischees zu verbreiten. Angesichts dieser herben Kritik zog die ARD auch hier die Nichtwiederholungs-Reißleine.

Zu billig für die Primetime

Neben den 6 Giftschrankfolgen gibt es noch weitere Tatorte, die mehrere Jahre von der Mattscheibe verschwanden: "Ein Hauch von Hollywood" von 1998 fiel beispielsweise durch die ARD-Qualitätskontrolle. Der verantwortliche Sender - der SFB - hatte Produktionskosten sparen wollen und deshalb auf minderwertigem Film gedreht. Zur Strafe wurde die Folge ins Nachtprogramm abgeschoben.

Das Problem liegt im Detail

Der Tatort-Folge "Drei Schlingen" von 1977 wurde ihre Brutalität zum Verhängnis. In dem Film findet sich in Sachen Mord und Totschlag so ziemlich alles, was man sich vorstellen kann, aber für die ARD und den Jugendschutz entscheidend waren erstaunlicherweise nur zwei Einzelbilder. Nachdem diese 2003 herausgeschnitten worden waren, ging der Tatort wieder auf Sendung.

Durch Rechtsverwirrung in den Giftschrank

Von weit über 800 Tatorten sind aktuell nur 6 für die weitere Ausstrahlung gesperrt: Der Fall Geisterbahn von 1972 wurde kassiert, weil die Rechtelage bis heute unübersichtlich ist. Die Original-Produktionsfirma ging nach der Erstausstrahlung Pleite, seither herrscht Verwirrung.

Medizinisch fragwürdig

Der Tatort Mit nackten Füßen von 1980 wagte sich aufs medizinische Glatteis: Über Epileptiker behauptete er fälschlich, diese wären übermäßig gewalttätig und geisteskrank. Angesichts des öffentlichen Aufschreis über diese kruden Behauptungen landete die Folge als eine von derzeit nur 6 im Giftschrank.

Staplerfahrer Klaus präsentiert..?

Der Tatort "Tod im U-Bahnschacht" von 1975 war wegen seiner reichlich kruden Gewaltdarstellung mehrere Jahre lang nicht zu sehen. In dem Film wird ein Arbeiter von einer Planierraupe zermalmt. Angesichts dieser ohnehin schon wenig menschenfreundlichen Tötungsart erwies es sich als wenig hilfreich, das Ganze auch noch in Großaufnahme zu zeigen. Zur Strafe gab es 17 Jahre Bildschirmverbot.

Der Tatort und das wahre Leben

Wo der Tatort nicht das wahre Leben kopierte, kopierte das Leben den Tatort: In Manfred Krugs erstem Tatort wurde der Kassierer eines Passagierschiffs gezwungen, den Schiffstresor zu öffnen. Reale Verbrecher übernahmen das Konzept mit einer positiven Änderung: Sie verzichteten darauf, den Mann zu töten.

Wer ohne Sünde ist...

Heutzutage dürfte Gustl Bayrhammer fast nur noch als Pumuckls Meister Eder bekannt sein, in den 70ern war er jedoch einer der beliebtesten Tatort-Kommissare. Und auch eine seiner Folgen verschwand fast 20 Jahre lang von der Mattscheibe: "Tote brauchen keine Wohnung" von 1973 wurde wegen ihrer Darstellung eines Miet-Hais und Bauunternehmers kritisiert, auch das Wort "menschenverachtend" fiel in diesem Zusammenhang. Das Resultat: Erst 1992 wagte der Bayerische Rundfunk die erneute Ausstrahlung.

Palästinenser, Polen, Peinlichkeiten

Wenn der Tatort ein Thema nicht nur ansprechen, sondern richtig vermöbeln wollte, kam in den 80ern Schimanski zum Einsatz. Trotz seiner grundsätzlich harten Methoden, wurde nur einer seiner Fälle einige Jahre eingemottet: "Blutspur" von 1989, ein reichlich verkorkster Eintopf aus Palästinenser-Konflikt, deutsch-polnischen Problemen und jeder Menge Gewalt. Das wenig überzeugende Gemisch blieb 10 Jahre im Keller und wurde nicht sonderlich vermisst.

Sein Name ist Moore. Roger Moore.

Der bislang wohl berühmteste Gast-Start eines Tatorts war im Jahr 2002 Ex-James-Bond Roger Moore. In dem Tatort "Schatten" spielte Moore sich selbst und gab den Startschuss zum Bremer Sechstagerennen.

Tatort: Politprominenz

Auch für Politiker ist der Tatort traditionell ein beliebtes Ausflugsziel: Seit 1971 spielten ein halbes Dutzend von ihnen in Nebenrollen mit, besonders gerne als sie selbst. So waren 2001 die damalige Oberbürgermeisterin von Frankfurt am Main Petra Roth und die damalige Bundesjustizministerin Herta Däubler-Gmelin in Tatorten zu sehen.

Zu peinlich für die Ewigkeit

Der gelbe Unterrock ist einer von derzeit 6 Tatorten, den die ARD nicht erneut ausstrahlen wird. Die Folge von 1980 suhlte sich in Unterwelt-Klischees, Phantasiesequenzen und selbst im Mainzer Karneval. Gesamtprädikat deshalb: Zu peinlich für eine Neuausstrahlung.

Nicht ganz koscher

Als einer der 6 Giftschrank-Tatorte wird auch "Tod im Jaguar" von 1996 nach dem Willen der ARD nie wieder zu sehen sein. Denn nicht nur in der Pressemitteilung zum Film fanden sich antisemitische Formulierungen, auch die Darstellung eines jüdischen Geschäftsmanns bediente sich bei klar unkoscheren Klischees.

Prädikat: Besonders brutal

In Tatorten darf es auch mal blutig werden, aber eine der 6 Giftschrankfolgen übertrieb es dann doch: Der Tatort Krokodilwächter von 1996 wurde für seine menschenverachtenden Darstellungen kritisiert und als "brutal" und "sexistisch" bezeichnet. Besonders schlecht kamen dabei Szenen weg, in denen Quasi-Vergewaltigungen gezeigt wurden, was beim Jugendschutz alle Alarmglocken schrillen ließ.

Punk-Prominenz

Die Toten Hosen verschlug es bereits in zwei Tatort: 1987 spielten sie noch sich selbst, 1994 traten sie als Volksmusikgruppe "Andi Fred und seine Wasserratten" in Erscheinung. Die Punk-Konkurrenz von den Ärzten schaffte es hingegen noch nicht in voller Besetzung in den Tatort, doch 2002 spielte immerhin Bela B. schon einen DJ.

Tatort: Stadion

Dass der Deutschen liebster Krimi mit der Deutschen liebstem Sport zusammengehen müssten, wissen auch die Tatort-Macher: Über die Jahre waren Gerhard Delling, der Stadionsprecher des Weserstadions Arnd Zeigler und Reinhold Beckmann in Tatort-Rollen zu sehen. Die fußballreichste Folge war 2011 "Im Abseits", in der Theo Zwanziger, Silvia Neid, Jogi Löw, Oliver Bierhoff und die Frauenfußballnationalmannschaft auftraten. Den legendärsten Fußballer-Auftritt durfte allerdings Berti Vogts absolvieren, der den grandiosen Satz "Gebt dem Kaninchen eine Möhre extra, es hat uns das Leben gerettet" zum Besten gab.

Mehr als nur Kripo

Wer an den Tatort denkt, denkt primär an die Arbeit der Kriminalpolizei. Neben zahllosen Kommissaren spielten und spielen jedoch auch Zollfahnder, Mitarbeiter des Militärischen Abschirmdienstes, Streifenpolizisten, Psychologen und natürlich der Rechtsmediziner Prof. Boerne in Hauptrollen mit.

Tatort: Lindenstraße

Den bislang wohl seltsamsten Gastauftritt von Tatort-Kommissaren gab es 1994: Damals standen die damaligen Münchner Kommissare Leitmayr und Batic aus heiterem Himmel in der "Lindenstraße" und sammelten dort Geld für die UNICEF. Anlass der Aktion: Der 300. Tatort wurde am gleichen Abend ausgestrahlt.

Unsichtbare Prominenz

Nicht nur vor der Kamera waren über die Jahre bemerkenswerte Persönlichkeiten im Einsatz: Der Schriftsteller Martin Walser schrieb 1989 an einem Drehbuch für einen Hamburg-Tatort mit, der Schauspieler Peter Weck führte zwischen 1975 und 1982 bei drei Tatorten Regie, und für Michael Verhoeven und Wolfgang Petersen wurde die Tatort-Erfahrung gar zum Ausgangspunkt einer internationalen Regiekarriere.

Schockierende Zustände

Den umstrittensten Tatort drehte Wolfgang Petersen 1977. Sein "Reifezeugnis" lieferte in erster Linie durch viel Nacktheit Gesprächsstoff, bescherte dem deutschen Film jedoch längerfristig auch Nastassja Kinski, die in der Folge ihren Einstand gab.

Kritik zum Sonntags-Tatort

Die Hamburger Tatort-Premiere “Feuerteufel” mit Wotan Wilke Möhring als Hauptkommissar Thorsten Falke war spannend, aber auch brutal und hat die ermittelnden Kommissare und Polizisten an ihre Grenzen gebracht. Doch zum Schluß wendet sich das Blatt… http://www.tatort-news.com/feuerteufel-tatort-hamburg-folge-872/3560/

Ganz schön teuer

Eine Minute des Tatort-Krimis kostet die ARD 15.500 Euro. Insgesamt belaufen sich die Kosten für eine 90-minütige Tatortfolge auch ca. 1,4 Millionen Euro.